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Real Madrid: Wirbel um Pokalfinale – Real ist königlich unsportlich


Real Madrid
Sie blamieren sich schon wieder


27.04.2025 - 19:42 UhrLesedauer: 3 Min.
Spieler von Real Madrid beschweren sich bei Schiedsrichter Ricardo De Burgos Bengoetxea: Die Königlichen verhalten sich momentan selten königlich.Vergrößern des Bildes
Spieler von Real Madrid beschweren sich bei Schiedsrichter Ricardo De Burgos Bengoetxea: Die Königlichen verhalten sich momentan selten königlich. (Quelle: Jose Breton/ap)
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Real Madrid ist der erfolgreichste Fußballverein auf der Welt, die unangefochtene Nummer eins. Doch in letzter Zeit fiel der Klub oft negativ auf. Zu oft.

Von der Titelsammlung Real Madrids können andere Vereine nur träumen: 36 Meisterschaften, 20 Pokalsiege, 15 Champions-League-Triumphe (früher Europapokal der Landesmeister) und viele weitere Erfolge zieren das vereinseigene Museum. Zu Real Madrid schauen viele Klubs auf, schließlich sind die "Königlichen" international die Nummer eins.

Doch "königlich" verhält sich der Klub in jüngster Zukunft kaum. Ganz im Gegenteil. Real Madrid macht häufiger den Eindruck, als wolle man auch den Titel des schlechtesten Verlierers mit nach Hause nehmen. Der Klub blamiert sich regelmäßig.

Vereinsboss Florentino Pérez gibt seit mehreren Jahren eine gewisse Linie vor, macht Schiedsrichtern regelmäßig Vorwürfe und wittert Verschwörungen. Im Januar wünschte er sich beispielsweise, dass Unparteiische aus England in der spanischen Liga pfeifen würden, weil die heimischen Schiedsrichter seinem Verein angeblich mehrere Titel gekostet hätten.

Boykott nach Boykott

Pérez macht aber nicht nur den Unparteiischen Vorwürfe. Im Herbst boykottierte die Delegation Real Madrids auf seine Ansage hin die Vergabe des Ballon d'Or, weil kein eigener Spieler den Titel bekam. "Es ist offensichtlich, dass der Uefa Ballon d’Or keinen Respekt vor Real Madrid hat. Und Real Madrid ist nicht dort, wo es nicht respektiert wird", hieß es in einer Vereinsmitteilung. Dass Real Madrid zur Mannschaft des Jahres, Carlo Ancelotti zum Trainer des Jahres gekürt wurde und Vinícius Júnior und Jude Bellingham es unter die besten drei Spieler der Welt schafften, war ihm offenbar nicht respektvoll genug.

In den vergangenen Tagen fiel Real Madrid dann wieder negativ auf. Vor dem Pokalfinale gegen den FC Barcelona am Samstag zeigte der vereinseigene TV-Sender ein kritisches Video über den Unparteiischen Ricardo De Burgos Bengoetxea, der nach Ansicht des Vereins in der Vergangenheit nachteilige Entscheidungen gegen Real getroffen haben soll. Bengoetxea wies die Kritik umgehend zurück. Unter Tränen warf er dem Klub vor, den Ruf der Schiedsrichter so sehr zu beschädigen, dass sogar sein Sohn in der Schule beleidigt werde. Daraufhin verweigerten die Madrilenen die Teilnahme an der traditionellen Pressekonferenz am Vorabend und sagten das Training vor dem Spiel ab.

Das Pokalfinale selbst wurde durch heftige Diskussionen kurz vor und kurz nach dem Abpfiff überschattet. Nach einem Pfiff gegen Madrids Stürmer Kylian Mbappé gab es Tumulte am Spielfeldrand. Mbappés Teamkollegen Lucas Vázquez und Jude Bellingham sahen für Schimpftiraden die Rote Karte, der bereits ausgewechselte Antonio Rüdiger riss sich die Eisbeutel von den Knien und beleidigte den Unparteiischen auf Deutsch aufs Äußerste. Ihm droht eine lange Strafe. Daran ändert auch seine Entschuldigung nichts.

Real vergisst die Vorbildsfunktion

Präsident Florentino Pérez ist zweifelsfrei der Macher Real Madrids. Die vielen Erfolge der vergangenen Jahre fußen auf seiner Arbeit. Aber seine permanenten Vorwürfe und Beschwerden erzeugen ein ungesundes Klima, das auch auf die Spieler abfärbt.

Real Madrid vergisst dabei auch die Werte des Sports und die Vorbildfunktion des Klubs. Schließlich hängen auch Millionen Kinder weltweit den "Königlichen" an. Pérez und Co. sollten allmählich zur Vernunft kommen und einen Gang zurückschalten, um wieder wie "Königliche" zu wirken.

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