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Frankreich | Korruption: Razzia bei Ligaverband


Fahnder rücken an
Es geht um Korruption: Razzia bei Fußballverband

Von dpa
05.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Vincent Labrune: Der Chef der französischen Liga steht im Fokus der Ermittler.Vergrößern des Bildes
Vincent Labrune: Der Chef der französischen Liga steht im Fokus der Ermittler. (Quelle: Michel Euler/dpa)

Der Einstieg eines Investors in die Vermarktung der TV-Rechte war für Frankreichs Ligue 1 ein Flop. Weil Liga-Verantwortliche sich durch den Deal bereichert haben sollen, rücken nun die Fahnder an.

In Frankreich läuft eine Razzia der Finanzfahndung beim Fußballligaverband LFP und dem Finanzinvestor CVC wegen des Verdachts auf Veruntreuung öffentlicher Gelder und Korruption. Die Durchsuchungen folgten auf im Juli gestartete Ermittlungen, die den Einstieg des Finanzinvestors in die Vermarktung der TV-Rechte der französischen Fußball-Liga Ligue 1 im Jahr 2022 unter die Lupe nähmen, teilte die Finanzstaatsanwaltschaft in Paris mit. Nach Medienberichten rückten die Fahnder auch bei Ligapräsident Vincent Labrune an.

Auslöser der Ermittlungen sei eine Anzeige des Antikorruptionsvereins "AC!" Ende 2023 gewesen, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf: Veruntreuung öffentlicher Gelder bei der Gründung einer Tochtergesellschaft des LFP, die sich um die Vermarktung der TV-Rechte kümmert.

Liga erhält viel weniger Geld als erwartet

In Frankreich kaufte CVC im Jahr 2022 für rund 1,5 Milliarden Euro 13 Prozent der Anteile der neu gegründeten Tochtergesellschaft des LFP. Im Gegenzug fließen 13 Prozent der Vermarktungserlöse an den Investor. Zwei Jahre nach dem viel diskutierten Einstieg des Investors verkaufte die Ligue 1 in diesem Sommer ihre TV-Rechte ab der kommenden Saison an den Streamingdienst DAZN und den katarischen Sender beIN Sports.

Der Deal führte in Frankreich zu Kritik, weil er der Liga nur rund 500 Millionen Euro pro Saison einbringt. Damit liegt er weit unter den Erwartungen, die beim Einstieg des Investors CVC formuliert wurden.

Wie der Sender France Info berichtete, erfolgte die Razzia der Finanzfahnder sechs Tage nach der Vorlage eines Berichts im Pariser Senat. Demnach kassierten die Liga-Verantwortlichen hohe Boni durch den Deal mit CVC und hatten deshalb ein persönliches Interesse an dem Abschluss. Demnach soll Liga-Präsident Labrune einen Bonus von drei Millionen Euro kassiert haben, sein Jahresgehalt soll auf 1,2 Millionen Euro verdreifacht worden sein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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