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Thomas Tuchel als Nationaltrainer: Wird England endlich wieder Weltmeister?


Neuer England-Trainer
Früher war mehr Maulkorb


16.10.2024 - 13:25 UhrLesedauer: 3 Min.
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Jude Bellingham: In der Nationalmannschaft wird er künftig von einem Deutschen trainiert.Vergrößern des Bildes
Jude Bellingham: In der Nationalmannschaft wird er künftig von einem Deutschen trainiert. (Quelle: IMAGO/Sebastian Frej)

Obwohl England den wertvollsten Kader weltweit hat, verstaubt der Trophäenschrank. Die Hoffnung ist, dass unter Thomas Tuchel alles besser wird.

Die Meinungen zu Thomas Tuchel gehen nicht nur in Deutschland auseinander. Spricht man mit Verantwortlichen von Chelsea oder auch Ex-Spielern des 51-Jährigen, die er während seiner Zeit bei den "Blues" betreute, so kommen viele weiterhin ins Schwärmen. Tuchel gilt als charmant, kommunikativ und großartiger Taktiker. Der Bruch mit Chelsea kam erst, als die neue Eigentümergruppe rund um den US-Amerikaner Todd Boehly die Zügel an der Stamford Bridge übernahm – und es blieb nicht der letzte in seiner Karriere.

Er ging weder mit Mainz 05 noch Borussia Dortmund oder mit dem FC Bayern im Guten auseinander. Im Englischen heißt es dann so schön: "My way or the highway" (übersetzt: "Entweder so oder gar nicht"). Wahrscheinlich wird sich der englische Fußballverband FA bei der Verpflichtung Tuchels darüber im Klaren sein, dass man sich gegebenenfalls den Wünschen des neuen Cheftrainers beugen muss.

Vorgänger Southgate ließ konservativen Fußball spielen

Was seine Fähigkeiten als Trainer anbelangt, so wird Tuchel – titellose Saison mit den Bayern hin oder her – immer noch sehr wertgeschätzt. In England vielleicht sogar noch mehr als in Deutschland. Die Hoffnung des Verbandes besteht darin, dass Tuchel etwas mehr aus dem hochklassigen Kader der Nationalmannschaft herauskitzelt als sein Vorgänger Gareth Southgate.

Video | Tuchel richtet erste Worte an englische Fans
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Quelle: t-online

Die "Three Lions" verfügen gerade in der Offensive mit Jude Bellingham, Harry Kane, Phil Foden, Declan Rice und einigen mehr über herausragendes Potenzial. Oftmals wirkte das englische Nationalteam aber so, als würde es einen Maulkorb tragen.

England mag das EM-Finale von Berlin erreicht haben, aber auf dem Weg dahin langweilte das Spiel des Teams zuweilen die Zuschauer mit ellenlangen Ballbesitzphasen, in denen schlichtweg nichts geschah. England spielte oftmals den Ball um die gegnerische Defensivformation herum, drang aber in diese zu selten ein.

Man hatte den Ball, aber eben in den ungefährlichen Zonen, womit viele Gegner einverstanden waren. Dribblings und offensive Eins-gegen-Eins-Duelle forcierte allenfalls Arsenals Bukayo Saka, der Rest des englischen Teams schob lieber quer. Sicherlich schien es so, als waren Kane und Bellingham nicht bei 100 Prozent während des Turniers, aber eine konservative Herangehensweise prägte mehrheitlich die Amtszeit von Southgate.

Rollen für Bellingham und Kane finden

Tuchel selbst steht nicht für totalen Offensivfußball wie vielleicht sein ehemaliger Spieler Julian Nagelsmann, aber Tuchel möchte Ballbesitzdominanz nicht zum Selbstzweck forcieren. Stattdessen findet der 51-Jährige für gewöhnlich Wege, um seine besten Spieler in der Offensive in die richtigen Positionen zu bringen – und so ihr volles Potenzial abzurufen. Tuchel versteht sich als "Players' Coach", sprich, als jemand, der den Spielern dient und diese besser macht. Das könnte mit Blick auf die englische Nationalmannschaft genau der richtige Ansatz sein.

Spiele

Welche Rolle muss etwa Kane einnehmen? Auf welcher Position soll Bellingham spielen? Auf der Sechs neben Rice oder als hängende Spitze, wie er es zuweilen für Real Madrid tut? Und sollte England auf den Außenbahnen eher auf verkappte Mittelfeldspieler wie Foden oder doch lieber auf Dribbler à la Saka setzen? Diese Fragen muss Tuchel nach seinem Amtsantritt im Januar des kommenden Jahres beantworten.

Tuchel mit unmittelbarem Einfluss

Für gewöhnlich hat der Schwabe zu Beginn seiner Amtszeiten einen unmittelbar positiven Einfluss. So war es einst in der Hinrunde 2015 mit Borussia Dortmund und so war es in den ersten Monaten bei Chelsea, als die "Blues" überraschend im Mai 2021 die Champions League gewannen; und so war es zuletzt beim FC Bayern, als der Rekordmeister wenige Tage nach Tuchels Amtsantritt den BVB mit 4:2 geschlagen hatte. Allerdings muss Tuchel nun über Monate und Jahre hinweg gut auftreten, denn das große Ziel der FA ist der Gewinn der Weltmeisterschaft 2026 in Amerika, Kanada und Mexiko.

Vielleicht hilft der Rhythmus des Nationalmannschaftsfußballs sogar Tuchel in gewisser Hinsicht. Denn nun hat er zwischen den Länderspielpausen mehr Zeit für Scouting und Analyse und es gibt weniger Reibungspunkte mit etwaigen Akteuren.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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