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Premier League: Arsenal droht Meisterschaft in Derbys zu verspielen


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Arsenals Derbywoche im Titelrennen
Das wäre der Super-GAU


Aktualisiert am 23.04.2024Lesedauer: 5 Min.
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Kai Havertz: Der Nationalspieler will mit Arsenal den Titel holen. (Quelle: IMAGO/Mike Egerton/imago)

Der FC Arsenal greift nach dem Premier-League-Titel. Doch ausgerechnet in der eigenen Stadt könnte innerhalb weniger Tage alles in die Brüche gehen.

Seit Jahren ist die Premier-League-Trophäe Stammgast in Nordengland. Dreimal in Folge ging der silberne Pokal zuletzt an den von Ex-Bayern-Coach Pep Guardiola trainierten Spitzenklub Manchester City. 2020 wiederum schnappte sich Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool den Ligatitel. Und die beiden Spielzeiten zuvor? Da hatte sich ebenfalls bereits City die Meisterschaft gesichert.

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Während Englands wichtigster Pokal also in der jüngeren Vergangenheit zwischen Manchester und Liverpool hin- und herwanderte, gilt eigentlich ein anderer Ort im Vereinigten Königreich als Fußball-Hauptstadt des Landes: London. Allein in der Premier League nennen sechs Klubs die Millionenmetropole ihre Heimat. Doch dass ein Verein aus der Stadt an der Themse einen Meistertitel in Englands höchster Spielklasse geholt hat, ist schon lange her.

2017 stand der FC Chelsea als letzter Londoner Klub am Ende einer Saison ganz oben in der Tabelle. Nun könnte ausgerechnet der letzte Meister der Stadt dem potenziell nächsten Londoner Titelträger die Party verderben. Am Dienstagabend reisen die "Blues" zum Auswärtsspiel beim FC Arsenal (ab 21 Uhr im Liveticker bei t-online). Die "Gunners" greifen nach ihrem ersten Premier-League-Titel seit 2004 – und könnten innerhalb weniger Tage nicht nur bei einem Stadtrivalen alles verspielen.

Im Titelrennen gegen "die zwei besten Teams der Dekade"

Die Ausgangslage vor der Partie im Emirates Stadium ist klar: Der FC Arsenal braucht gegen Chelsea drei Punkte, um im Titelrennen weiterhin eine Rolle zu spielen und die Konkurrenz aus Liverpool und Manchester unter Druck zu setzen. Aktuell stehen die Londoner an der Tabellenspitze, haben mit 74 Zählern genau so viele wie die "Reds" auf dem Konto, die lediglich aufgrund des schlechteren Torverhältnisses den zweiten Rang innehaben. Verfolger Manchester City verbucht momentan einen Zähler weniger, steht bei 73 Punkten. Doch der amtierende Meister hat auch noch eine Partie in der Hinterhand, könnte also noch an beiden Konkurrenten vorbeiziehen.

Pl.MannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.Form
1
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ManCity
38287396:34+6291
2
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Arsenal
38285591:29+6289
3
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Liverpool
382410486:41+4582
4
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Villa
382081076:61+1568

Arsenal-Trainer Mikel Arteta äußerte sich am Montag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Chelsesa über das Titelrennen. Manchester City und den FC Liverpool bezeichnete er dabei als "die zwei besten Teams der Liga in dieser Dekade und meiner Meinung nach zwei der besten Teams in der Geschichte der Liga". Doch von Angst vor dem Schlussspurt in dieser Spielzeit war beim 42-Jährigen keine Spur. "Wir befinden uns in einer großartigen Position in der Premier League", sagte er. "Wir sind das seit neun Monaten, neuneinhalb Monaten. Wir wollen es wirklich versuchen und sind entschlossen, alles zu tun, was in unserer Macht steht, um diese Trophäe in die Höhe zu halten."

Arteta über Chelsea: "Wir haben davon noch nichts erreicht"

Anders als Arsenal hat Chelsea in diesem Jahr nichts mit der Meisterschaft zu tun. Dabei gab der Klub in den vergangenen zwei Jahren über eine Milliarde Euro für neue Spieler aus. Das internationale Geschäft droht die Mannschaft trotzdem zu verpassen. In der Liga ist Chelsea nur Neunter.

An Respekt vor dem kommenden Gegner mangelt es Arteta dennoch nicht. "Sie sollten in der Tabelle viel weiter oben stehen", betonte er und übte sich mit Blick auf Chelseas Errungenschaften dabei in Demut. "Wenn man sich die Geschichte anschaut, was sie in den letzten zwanzig Jahren erreicht haben: Da gibt es einen großen Unterschied. Wir müssen das schaffen und wir haben davon noch nichts erreicht." Was der Coach meint? Der FC Chelsea ist in diesem Jahrtausend eine der erfolgreichsten britischen Mannschaften überhaupt. Fünfmal wurde der Klub in dieser Zeit Meister, zweimal holte er die Champions League.

Zuletzt war das 2021 der Fall. Im Finale der Königsklasse gelang damals ein 1:0-Erfolg gegen Manchester City. Torschütze im Finale war Kai Havertz. Der deutsche Nationalspieler wechselte im vergangenen Sommer innerhalb Londons die Seiten, spielt mittlerweile für Arsenal. Zunächst hatte er mit Anlaufschwierigkeiten bei seinem neuen Klub zu kämpfen. Mittlerweile ist Havertz aber eine feste Größe in der Arteta-Elf. Im Spiel gegen seinen Ex-Klub wird es deshalb auch auf ihn ankommen.

Der 20-Tore-Mann: Chelseas einziger Lichtblick

Aufpassen muss der Spitzenreiter auf der Gegenseite vor allem auf einen Mann, der zuletzt alle in der Liga in seinen Schatten stellte. Cole Palmer zog es vergangenen Sommer für 47 Millionen Euro von Manchester City zum FC Chelsea. Er ist der größte Lichtblick in der ansonsten schwachen Saison der Mannschaft. Palmer steht mit 20 Toren an der Spitze der Torjägerliste der Premier League. Allein in den letzten fünf Ligaspielen traf der 21-jährige Engländer sagenhafte zehn Mal ins gegnerische Gehäuse.

Gut möglich aber, dass der Offensivmann heute Abend aber gar nicht im Aufgebot seines Arbeitgebers steht. Nach dem Aus im FA Cup am Wochenende machten in englischen Medien Gerüchte die Runde, Palmer könnte sich verletzt haben. Chelsea-Trainer Mauricio Pochettino sagte am Montag aber nur: "Das ist ganz normal. Er ist müde, aber ich glaube nicht, dass er ein Problem hat. Wir müssen morgen nachsehen, aber ich hoffe, dass es nichts weiter ist als seine Müdigkeit." Ein Ausfall Palmers wäre für Chelsea schwer zu kompensieren. Arsenal würde das wiederum sicherlich in die Karten spielen.

Das Derby nach dem Derby

Die Stolpergefahr gegen Chelsea ist dennoch hoch. Denn zur Wahrheit gehört auch, dass Chelsea in der Liga seit Anfang Februar nicht mehr verloren hat. Arsenal strauchelte zuletzt etwas. Zwar gewann man am Samstag mit 2:0 in Wolverhampton, schied unter der Woche aber in der Champions League beim FC Bayern aus und stolperte vergangenen Spieltag zu Hause gegen Aston Villa (0:2). Insbesondere diese Niederlage könnte Arsenal noch teuer zu stehen kommen.

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Sollte das Team die Hürde Chelsea nehmen, werden die Aufgaben zudem nicht einfacher. Der eine oder andere Arsenal-Fan wird trotz des anstehenden Derbys mit einem Auge schon auf das kommende Wochenende schielen. Der Gegner am nächsten Sonntag ist nämlich Tottenham. Zwischen den "Spurs" und Arsenal herrscht die wohl erbittertste Feindschaft im Londoner Profifußball. Das "North London Derby" elektrisiert den Norden der Stadt bereits seit Jahrzehnten.

Wie sehr die gegenseitige Abneigung beider Vereine ist, verdeutlichte vergangenen Mittwoch noch einmal Eric Dier. Der Bayern-Verteidiger wechselte erst im Winter nach über zehn Jahren bei Tottenham nach München. "Es war super, sie rauszuschmeißen", sagte der Engländer nach dem Sieg über Arsenal. Sein Ex-Klub und dessen Fans werden diese Aussagen wohlwollend aufgenommen und sich zum Ziel gesetzt haben, den Erzrivalen auch aus dem Meisterschaftsrennen zu werfen.

Ein Punktverlust gegen Chelsea wäre für Arsenal bereits ein schwerer Schlag im Titelrennen. Doch die Meisterschaft ausgerechnet bei Tottenham zu verspielen, käme einer Katastrophe gleich. Nach einer überragenden Saison wäre das für Arsenal der Super-GAU.

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