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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nationalmannschaft Drei für Löw: Das sind die Neulinge im DFB-Team
Für die Nations League Anfang September verzichtet Bundestrainer Joachim Löw auf etliche Leistungsträger. Drei Akteure dagegen könnten ihr Debüt feiern. t-online.de stellt alle drei vor.
Am 3. und 6. September startet die Nationalmannschaft nach mehr als neunmonatiger Pause in die Nations League. Das Team von Joachim Löw empfängt zunächst in Stuttgart Spanien, ehe es drei Tage später im Baseler St. Jakob-Park gegen Spanien geht. Auch wenn die Partien in der ungeliebten Nations League offizielle Pflichtspiele sind, dürften sie für den Bundestrainer mehr Testcharakter besitzen.
Darauf deutet die Entscheidung Löws, auf wichtige Leistungsträger des FC Bayern (Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry) sowie die Leipziger Lukas Klostermann und Marcel Halstenberg zu verzichten.
Die Pause für die einen bietet Chancen für die anderen. Gleich drei Neulinge berief Löw in seinen 22-Mann-Kader: Oliver Baumann, Florian Neuhaus und Robin Gosens. Doch wer sind die drei potentiellen DFB-Debütanten? t-online.de stellt sie vor.
Oliver Baumann:
Der Keeper der TSG Hoffenheim ist gestandener Bundesligatorwart, feierte erst jüngst seinen 30. Geburtstag. Seit 2014 steht er bei den Kraichgauern unter Vertrag, mit denen er 2018 unter Julian Nagelsmann sensationell die Champions League erreichte.
Zuvor spielte der aus Baden-Württemberg stammende Baumann jahrelang für den SC Freiburg, für den er auch etliche Jugendmannschaften durchlief. Mit den Breisgauern holte er auch seine einzigen beiden Titel. 2008 die A-Jugendmeisterschaft, ein Jahr später den Pokal. Sein Trainer damals: Christian Streich.
"Ich freue mich sehr, und bin glücklich, weil ich darauf viele Jahre hingearbeitet habe", äußerte sich der 1,87 Meter-Hüne in einer Mitteilung seines Klubs am Dienstag über die Berufung. "Die Nominierung ist für mich eine große Ehre und Auszeichnung für die Leistungen in der Vergangenheit, aber auch Ansporn zugleich, weiter auf diesem Niveau zu arbeiten."
Baumann gilt es guter Allrounder im Torwartspiel, das Onlineportal "Ligainsider" wählte ihn sogar zum besten Torhüter der abgelaufenen Bundesligasaison. Dennoch gilt es zu bezweifeln, dass Baumann ernsthafte Chancen auf einen dauerhaften Platz im Kader der Nationalmannschaft hat.
Mit Manuel Neuer und Marc André ter Stegen sind die Plätze eins und zwei klar vergeben, dahinter dürften sich Bernd Leno und Kevin Trapp um den letzten verbliebenen Platz im EM-Kader streiten. Zumindest in einem der beiden Spiele gegen Spanien oder die Schweiz könnte Baumann sein Debüt feiern.
Robin Gosens:
Gosens hier, Gosens da, Gosens dort: wer sich in den vergangenen Monaten mit Fußball beschäftigt hat, der kam am Namen des 26-jährigen Mittelfeldspielers nicht vorbei. Und das hatte seine Gründe.
Lange Zeit unter dem Radar, drehte Gosens mit seinem Klub Atalanta Bergamo in der vergangenen Spielzeit richtig auf. Die Italiener spielten sich sowohl in der Champions League als auch in der heimischen Liga in einen Rausch, stellten dort mit herausragenden 98 Treffern das angriffslustigste Team der Liga.
Auch in der Königsklasse nahm der Klub aus Norditalien eine tragende Rolle ein, scheiterte erst in der Nachspielzeit des Viertelfinals am späteren Finalisten Paris Saint-Germain. Eine wichtige Säule der erfolgreichen Spielzeit: Robin Gosens.
Im Niederrhein aufgewachsen, zog es den flexibel einsetzbaren Linksfüßer bereits mit 18 Jahren über die niederländische Grenze zu Vitesse Arnheim, ehe er 2015 bei Heracles Almelo landete, wo er auch sein Profidebüt gab.
Vor drei Jahren folgte dann der Schritt in die Serie A – eine Erfolgsgeschichte, sowohl für Atalanta als auch für Gosens, die nun mit der vorläufigen Nominierung für den DFB-Kader belohnt wurde.
Gosens habe sich nach einer "sehr guten Saison" die Nominierung verdient sagte der Bundestrainer. Inwieweit und ob er auch in Zukunft Teil der Nationalmannschaft sein wird, bleibt abzuwarten. Sein Vorteil: Als Linksfüßer ist er auch als linker Verteidiger eine Option für Löw. Eine Planstelle, die seit dem Wechsel von Philipp Lahm auf die rechte Seite nie wirklich geschlossen werden konnte.
Florian Neuhaus:
Florian wer? Der große Lautsprecher ist der Gladbacher Florian Neuhaus sicher nicht. Und auch optisch sticht der in Bayern aufgewachsene Mittelfeldspieler nicht heraus. Mit seinen 23 Jahren ist er der jüngste der drei Neulinge – und wohl auch der mit dem größten Zukunftspotential.
Neuhaus stammt aus der Nachwuchsabteilung von 1860 München, durchlief dort die Jugendabteilung, ehe die Borussen ihn 2017 an den Niederrhein lockten – dann aber sofort an Zweitligist Fortuna Düsseldorf verliehen. Mit der Fortuna holte Neuhaus überraschend die Zweitligameisterschaft, den ersten und einzigen Titel in seiner noch jungen Karriere.
In dieser Saison überzeugte Neuhaus, sodass ihn die Gladbacher nach nur einer Spielzeit zurückholten – zum Ärger seines damaligen Düsseldorfer Trainers Friedhelm Funkel. "Für mich war klar, dass er die Möglichkeit bekommt, in Gladbach von Anfang an zu spielen", trauerte der ehemalige Fortuna-Coach im November 2018 seinem Strategen nach.
Auch Gladbachs derzeitiger Trainer Marco Rose ist voll des Lobes für Neuhaus, bezeichnete ihn ihm Juni als "fußballerisches Ausnahmetalent" und bewies prophetische Fähigkeiten. "Sein Gesamtpaket berechtigt zu Hoffnungen, dass er irgendwann Nationalspieler wird." Und auch Löw bescheinigte Neuhaus, der im November bis Sommer 2024 bei Gladbach verlängerte", die Qualität eines "sehr intelligenten" Spielers.
In Abwesenheit Joshua Kimmichs und Leon Goretzkas könnte es gut sein, dass Neuhaus in den beiden Spielen seine Fähigkeiten unter Beweis – und sich ins Schaufenster für das paneuropäische Turnier im kommenden Jahr stellen kann.
- Tweet der TSG Hoffenheim
- bild.de: "Funkel trauert Neuhaus hinterher"
- sport1.de: "Rose: Neuhaus ein Ausnahmetalent"
- ligainsider.de
- Spielerprofile von Baumann, Gosens und Neuhaus auf transfermarkt.de