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Zum journalistischen Leitbild von t-online.U21 im EM-Finale Löws Kandidaten: Die neuen Stars des deutschen Fußballs
Die deutsche U21 steht im EM-Finale. Bisher überzeugte sie mit attraktivem Kombinationsspiel und viel Druck in der Offensive. Einige Spieler machen Hoffnung für die Zukunft der A-Nationalelf.
So manches Mal ist es überraschend, wie sich die Leistung eines Spielers zwischen Verein und Nationalteam unterscheidet. Mahmoud Dahoud fristet bei Borussia Dortmund lediglich ein Reservistendasein. Selten kam der 23-Jährige in der abgelaufenen Saison zum Einsatz – und selten konnte er positiv überzeugen.
In der U21-Nationalmannschaft ist das ganz anders. Dahoud ist ein Schlüsselspieler im Mittelfeld und wichtiger Antreiber der deutschen Offensive. Zusammen mit Gladbachs Florian Neuhaus besetzt er die Räume hinter Angreifer Luca Waldschmidt und verteilt die Bälle oder sucht selbst das Dribbling.
Im 4-3-3-System von Bundestrainer Stefan Kuntz sind die drei Mittelfeldspieler von entscheidender Bedeutung. Viele Angriffe laufen durch die Mitte und profitieren dabei vom flüssigen Kombinationsspiel der Kreativspieler, die auch so manches Risiko nicht scheuen.
Neue Impulse für Löws Team
Insofern ist der Vergleich mit der A-Nationalmannschaft interessant. Denn diese hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Schwierigkeiten, druckvoll und mit Tempo den Ball nach vorn zu treiben. Man erinnere sich nur an das Ausscheiden bei der Weltmeisterschaft vor einem Jahr.
Oftmals schoben sich Toni Kroos und die anderen Deutschen den Ball recht langsam einander zu und konnten die tiefstehenden Gegner so nicht auseinander spielen. Bundestrainer Joachim Löw nahm deshalb in den vergangenen zwölf Monaten einige taktische Änderungen vor und lässt nun mit mehr Geradlinigkeit spielen. Das kommt gerade tempostarken Angreifern wie Leroy Sané und Serge Gnabry entgegen.
Dass die U21 nun diese Geradlinigkeit und ein sicheres Passspiel erfolgreich miteinander vereint, kann Löw und die Verantwortlichen beim DFB gewiss nur freuen. Denn damit könnten in absehbarer Zeit weitere Spieler nachrücken und der A-Elf neue Impulse geben.
Hohes Spielverständnis
Es erscheint vielleicht im Moment noch unrealistisch, dass Dahoud, Neuhaus, Waldschmidt oder Augsburgs Marco Richter demnächst unter Löw spielen, aber auch in der Vergangenheit schienen die Leistungen der Juniorenteams ein guter Indikator, wie es um die Zukunft der deutschen Nationalmannschaft bestellt war.
Deutschland fehlen gerade in den jüngeren Jahrgängen die absoluten Top-Talente. Bis auf Kai Havertz stach zuletzt kein Teenager in besonderem Maße heraus. Deshalb ist es umso wichtiger auf andere Leistungsmerkmale als nur das pure Talent eines Spielers zu schauen.
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Neuhaus oder auch Sechser Maximilian Eggestein bestechen durch ihr Spielverständnis und ihre bereits ausgereifte taktische Denkweise. Genau das ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die U21 und macht erst recht Hoffnung, dass nach Kroos, Reus und Co. neue deutsche Hoffnungsträger heranreifen.