Confed Cup 2017 Nimmt Jogi nur drei Bayern-Stars mit?
Am Mittwoch will Joachim Löw sein Aufgebot für den Confed Cup in Russland (17. Juni bis 2. Juli) bekanntgeben. Schon im Vorfeld des Turniers gibt es allerdings zahlreiche Absagen. Zudem will der Bundestrainer einige Spieler schonen.
Ein Nationalmannschafts-Kader ohne die Bayern-Stars Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Thomas Müller und Mats Hummels und die Verletzten Dortmunder Julian Weigl und Mario Götze? Da ist die Kreativität des Bundestrainers gefragt. Er will auch einige Führungsspieler schonen. Denn die Champions-League-Finalisten Toni Kroos (Real Madrid) und Sami Khedira (Juventus Turin) sollen lieber Urlaub machen, als im russischen Sommer Fußball zu spielen – genau wie Arsenal-Star Mesut Özil. Sie sollen im nächsten Sommer fit sein, wenn bei der WM der Titel verteidigt werden soll.
Schalkes Weltmeister Benedikt Höwedes unterzieht sich in der Sommerpause einer Leisten-Operation, fällt somit aus, wie auch ManCity-Star Ilkay Gündogan, der nach seinem Kreuzbandriss noch nicht fit ist.
Leno und ter Stegen kämpfen um den Platz hinter Neuer
Wer bleibt da noch für Löw übrig? Viele Spieler aus der so genannten zweiten Reihe bekommen ihre Chance. Für das Tor scheinen Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) und Bernd Leno (Bayer Leverkusen) die erste Wahl zu sein. Als Nummer drei haben Kölns Timo Horn und Paris-Keeper Kevin Trapp gute Chancen.
Viele Kandidaten für Jogis Not-Kader kommen aus Leverkusen. Neben Offensiv-Talent Julian Brandt stehen auch Karim Bellarabi, Kevin Volland, Benjamin Henrichs und Jonathan Tah auf der Liste. Nach der Horror-Saison wird man in Leverkusen besonders genau nach Frankfurt in die DFB-Zentrale gucken, wo der Kader bekanntgeben wird.
Kimmich und zwei Neu-Bayern
Damit stellt der Fast-Absteiger mehr Kandidaten als der Rekordmeister. Edel-Reservist Joshua Kimmich ist gesetzt und auch die Neu-Bayern Niklas Süle und Sebastian Rudy spielen in den Planungen von Löw eine wichtige Rolle. Ein Streit droht mit dem BVB. Da hat man Sorgen um den gerade wieder genesenen Marco Reus, den man in Dortmund lieber an den Strand schicken würde. Doch Löw wird nicht auf den Techniker verzichten, genauso wie auf André Schürrle, der in der Rückrunde ebenfalls lange verletzt war und gerade am Comeback feilt.
Von den deutschen Stars im Ausland dürften die Abwehrspieler Antonio Rüdiger (AS Rom) und Shkodran Mustafi (FC Arsenal) sowie die "Engländer" Emre Can (FC Liverpool) und Leroy Sané (Manchester City) eine zentrale Rollen einnehmen.
U21-EM findet zeitgleich statt
Schalkes Leon Goretzka gehört zu den Spielern, die große Lust auf das Turnier haben. Er könnte beim Confed Cup zeigen, dass er die etablierten Kroos oder Khedira durchaus gleichwertig ersetzen kann. Doch U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz plant ihn auch für die gleichzeitig stattfindende U21-EM in Polen (16. bis 30. Juni) fest ein.
Löw und Kuntz werden sich intensiv miteinander besprechen, denn zahlreiche Confed-Cup-Kandidaten sind auch noch in der U21 spielberechtigt. Abschenken möchte der DFB das prestigeträchtige Kräftemessen der besten Juniorenteams Europas bestimmt nicht, denn in Bestbesetzung ist die Mannschaft der Favorit auf den Titel.