Nach 7:1-Klatsche Brasiliens Megastar gesteht Depressionen
Es war mit Abstand die größte Demütigung der WM-Geschichte: Mit 7:1 fegte die deutsche Nationalmannschaft im Halbfinale der Weltmeisterschaft 2014 Brasilien aus dem Turnier. Ein großer Schock für das Gastgeberland und seine Fans. Doch auch einige Stars der brasilianischen Mannschaft litten extrem unter der Halbfinal-Demütigung.
So zum Beispiel Thiago Silva. Im Interview mit "Canal+" packte der PSG-Star nun aus und gestand seine depressive Phase nach dem WM-Aus. "Depressionen? Ja, es war eine schwierige Zeit für mich." Gleichzeitig räumt er ein, sich für das Aus gegen Deutschland schuldig gefühlt zu haben, obwohl - oder gerade weil - er wegen einer Sperre bei besagtem Spiel auf der Bank saß. Sein Zustand sei auch der Grund gewesen, das Kapitänsamt an Kollege Neymar abzutreten.
Glücklicherweise wurde er bei Paris Saint-Germain aufgefangen. PSG-Boss Al-Khelaifi gab ihm zu dieser Zeit viele Tipps und sagte ihm, dass er "der beste Verteidiger der Welt sei, aber noch an sich arbeiten muss". Auch Trainer Laurent stärkte ihm den Rücken: "Jeden Tag fragten ihn Journalisten, ob er noch weiterhin auf mich setzen würde, obwohl ich nicht mehr so gut war. Er sagte, dass er immer auf mich setzen wird, ich bin schließlich Kapitän. Blanc gab mir sehr viel Vertrauen".
Depressionen sind im Profisport noch immer ein Tabuthema. Spätestens seit dem Suizid des Nationaltorwarts Robert Enke ist die Gesellschaft für dieses Thema sensibilisiert worden. Für Thiago Silva war es sicher nicht einfach, seine Depressionen einzugestehen. Deshalb gebührt ihm für diesen Mut der größte Respekt.