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Jamal Musiala wie Franz Beckenbauer? FC-Bayern-Präsident zieht Vergleich


Bayern-Boss macht klare Ansage
"Das muss auch so bleiben"


Aktualisiert am 25.02.2025 - 12:36 UhrLesedauer: 4 Min.
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Trainer Vincent Kompany: Er will mit Bayern einige Erfolge einsammeln. (Quelle: IMAGO/Marco Steinbrenner/DeFodi Images/imago)
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Zum 125. Geburtstag des FC Bayern spricht Präsident Herbert Hainer exklusiv mit t-online darüber, wo und wofür der Klub steht. Einen Bayern-Star vergleicht er dabei sogar mit Klublegende Franz Beckenbauer.

Als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender sowie Nachfolger von Uli Hoeneß in genau diesen Funktionen steht Herbert Hainer seit 2019 ganz oben in der Führungsspitze des FC Bayern. Klar, dass der 27. Februar auch für ihn persönlich ein ganz besonderes Datum markiert. Am Donnerstag feiert der FC Bayern nämlich seinen 125. Geburtstag.

Der deutsche Rekordmeister spielte im Leben von Herbert Hainer schon immer eine ganz besondere Rolle. Schließlich verfolgte der 70-Jährige in seiner Jugend als Stürmer des FC Ottering und des ETSV 09 Landshut einst selbst den großen Traum, Profifußballer zu werden.

Weil der sich nicht erfüllte, machte er stattdessen Karriere bei Adidas und stieg dort zum CEO auf. Also solcher gehörte er dem Aufsichtsrat der FC Bayern München AG bereits bei dessen Gründung 2002 an. Hainer kennt, begleitet und prägt den Klub schon seit mehreren Jahrzehnten aus verschiedensten Perspektiven, über die er anlässlich des großen Jubiläumstags der Bayern exklusiv mit t-online sprach.

Hainer: "Franz Beckenbauer war mein Hero"

"In meinem Inneren hat sich der Blick im Grunde nie verändert: Ich stand als junger Kerl im Fanblock, Franz Beckenbauer war mein Hero – und ich bin noch immer glühender Fan des FC Bayern", sagte Hainer. Seit inzwischen sechs Jahren Präsident des Vereins zu sein, sei für ihn "eine Riesenehre". Er genieße vor allem den Austausch mit den Fans und Mitgliedern, wie er betonte: "Nur durch sie sind wir am Ende der FC Bayern. Ich habe immer gesagt, der FC Bayern darf niemals ein kickender Konzern werden – das muss auch so bleiben."

Wo und wofür genau der FC Bayern unter seiner Führung heute steht? "Der Klub steht auf drei Säulen: sportlicher Erfolg, wirtschaftliche Stabilität und soziale Verantwortung, wobei Letzteres bei den Fans zunehmend bedeutender wird", sagte Hainer. "Den FC Bayern unterscheidet von anderen Spitzenvereinen, dass er sich seinen familiären Charakter bewahrt", so der Präsident weiter: "Unsere erfolgreiche Vergangenheit ist dabei immer eine Verpflichtung: Der Maßstab für morgen ist nicht die Konkurrenz, sondern das, was wir selbst gestern gemacht haben. Der Maßstab des FC Bayern ist der FC Bayern."

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Ein Gesicht der Zukunft soll Nationalspieler Jamal Musiala sein. Das betonten Hainer und die anderen Klubbosse in den vergangenen Monaten immer wieder. Die kürzlich bis 2030 abgeschlossene Vertragsverlängerung mit dem Ausnahmespieler bezeichnete Hainer deshalb als passendes Geschenk für den FC Bayern zum 125. Geburtstag. Sie ist aber noch viel mehr als nur das.

Die Vertragsverlängerung hat für den FC Bayern zweifellos eine wichtige Signalwirkung. Das gilt sowohl intern zum Beispiel bei einer möglichen Vertragsverlängerung mit Nationalmannschaftskapitän Joshua Kimmich als auch extern als Zeichen an die internationale Konkurrenz. Nicht ohne Grund wird Musiala bereits mit den ganz großen Vereinslegenden verglichen. Viele Experten trauen ihm sogar zu, mal das zu werden, was Franz Beckenbauer in der Vergangenheit für die Bayern war und erst recht das, was Musialas Teamkollege und Mentor Thomas Müller in der Gegenwart für den Klub ist.

"Sie werden ähnlich wie von Beckenbauer von ihm schwärmen"

Von t-online auf diese großen Vergleiche angesprochen, sagte Hainer. "Ich erzähle Ihnen dazu eine Anekdote: Als der FC Bayern 1964 den Aufstieg in die Bundesliga knapp verpasst hatte, drohte das Team, auseinanderzufallen, weil im Grunde alle Angebote anderer Klubs vorliegen hatten."

Der damalige Manager Robert Schwan habe Kapitän Werner Olk damals zur Seite genommen und ihn gefragt, wie man ein Auseinanderbrechen verhindern könne. Dessen Antwort habe gelautet: "Wenn Franz Beckenbauer bleibt, bleiben alle." Wie die Erfolgsgeschichte des FC Bayern von da aus ihren Lauf bis in die Gegenwart nahm, ist bekannt. Hainer: "Franz blieb, ein Jahr später stieg die Mannschaft auf und etablierte sich schnell in der Spitze des Weltfußballs."

Auf einen ähnlichen Effekt hoffen Hainer und die Bayern nun erneut. "Jamal Musiala kann der nächste Weltfußballer des FC Bayern werden, und wenn man solche Spieler langfristig in seiner Mannschaft weiß, ist das ein Signal, dass man bei uns große Ziele erreichen kann", sagte Hainer. "Jamal wird ein Gesicht der neuen Generation des FC Bayern, er hat am Campus verinnerlicht, was es bedeutet, hier zu spielen, fühlt sich im Verein und der Stadt zu Hause."

Mehr noch. "Er zeigt bereits jetzt, dass unsere Fans eines Tages von ihm schwärmen werden, ähnlich wie von Beckenbauer oder Thomas Müller", sagte Hainer. Abschließend zu diesem Thema richtete er noch einen eindringlichen Appell an Musiala und seine Mannschaftskollegen: "Jeder, der hier unterschreibt, muss den Willen haben, sich am Ende als eine Legende des Vereins zu verabschieden."

Hainer: "Für das Finale dahoam muss alles passen"

Mit dem Einzug ins Champions-League-Finale dahoam, das am 31. Mai in München ausgetragen wird, haben die Bayern-Profis eine große Möglichkeit, einen wichtigen Schritt auf dem Weg dorthin zu machen. Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen sprach auf der Mitgliederversammlung Anfang November bereits vollmundig sogar vom "Titel dahoam" als großem Ziel.

Im Achtelfinale wartet nun allerdings zunächst das schwierige deutsche Duell mit Meister Bayer Leverkusen. Hainer weiß: "Für das Finale dahoam muss alles passen. Unser Wunsch zum 125. Geburtstag ist die Meisterschale, die soll wieder nach München."

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Kurzfristig. Und wie stellt Hainer sich den FC Bayern in Zukunft, am 150. Geburtstag, vor? Vor welchen Herausforderungen steht er mit dem Klub und welche langfristigen Ziele verfolgt der Präsident dabei?

"Gesellschaftlich muss der FC Bayern weiter immer seine klare Haltung vorleben – das bedeutet, dass man unter Umständen auch mal etwas aushalten muss, gerade in Zeiten, in denen Unsicherheit, Extreme und spaltende Kräfte wirken", sagte Hainer. "Die sportlichen Herausforderungen in der Zukunft sind enorm, vor allem der internationale Wettstreit mit Klubs, die von Oligarchen oder Staaten fremdfinanziert werden, ist eine Herkulesaufgabe", so Hainer weiter. "Aber dieser Verein ist seit Jahrzehnten eine Identitätsschmiede – Spieler wie Musiala, Aleks Pavlović, Alphonso Davies werden das Bayern-Gen weitertragen. 'Mia san mia' heißt auch, dass uns nicht bange wird vor der Zukunft."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Herbert Hainer
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