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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Wäre eine kleine Sensation für mich" Entscheidet Dortmund jetzt die Meisterschaft?

Der FC Bayern steht vor einem in vielen Bereichen richtungsweisenden Spiel gegen Borussia Dortmund. Entscheidet ausgerechnet der BVB jetzt den Titelkampf?
In den vergangenen Jahren war das direkte Duell des FC Bayern mit Borussia Dortmund häufig auch das entscheidende im Kampf um den Meistertitel. In diesem Jahr sind die Vorzeichen andere: Bayern ist Tabellenführer, während der BVB als Tabellenachter sogar noch um die Qualifikation für die internationalen Wettbewerbe zittern muss.
Richtungsweisend in Sachen Meisterkampf könnte die Partie allerdings trotzdem auch jetzt wieder werden, wenn die beiden Rivalen am Samstag (18.30 bei Sky und im Liveticker bei t-online) zur Neuauflage des deutschen Klassikers aufeinandertreffen.
Lothar Matthäus sagte bei einem Sky-Pressetermin auf t-online-Nachfrage: "Es könnte noch mal eine spannende Meisterschaft werden, wenn Dortmund dieses Spiel gewinnen sollte."
"Aber das wäre schon eine kleine Sensation für mich." Auch wenn Bayern momentan aufgrund zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle wie unter anderem von Kapitän Manuel Neuer, Jamal Musiala, Alphonso Davies oder Jamal Musiala "geschwächt" sei.
"Das könnte die Meisterschaft noch mal spannender machen"
Außerdem mussten sowohl die Bayern gegen Inter Mailand (1:2) als auch die Dortmunder in Barcelona (0:4) unter der Woche in ihren Viertelfinalhinspielen der Champions League empfindliche Rückschläge hinnehmen. "Jetzt kommt es darauf an, wie verdauen die beiden Mannschaften nicht die Niederlagen, sondern die Belastung und die Ausrichtung aufs Rückspiel in der Champions League", sagte Sky-Experte Matthäus zudem.
Die entscheidenden Spiele in der Königsklasse folgen am Dienstag (für die Borussia in Dortmund) und Mittwoch (für Bayern in Mailand). Das direkte Duell steht sozusagen als Sandwich-Spiel noch dazwischen an.
"Das könnte natürlich noch mal die Meisterschaft ein bisschen spannender machen, wenn Bayern München morgen dieses Spiel nicht gewinnen sollte und Leverkusen seine Heimaufgabe gegen Union Berlin am Samstag löst", fasste Matthäus zusammen. Falls Leverkusen sein 15.30-Uhr-Spiel gewinnt, würde das bereits vor Anpfiff der BVB-Partie zusätzlichen Druck auf die Bayern bedeuten. Leverkusen würde dann nämlich in der Tabelle zumindest bis dahin auf lediglich drei Punkte an die Münchner heranrücken.
Müller: "Das ist eine Situation, die kitzlig ist"
Auch Thomas Müller ist sich dieser richtungsweisenden Konstellation vor dem 29. Spieltag bewusst. "Das ist auch eine Situation, die kitzlig ist. Wir brauchen jeden Punkt, die Meisterschaft ist noch nicht entschieden", sagte der 35 Jahre alte Routinier vor dem 137. und ewig jungen Duell mit Borussia Dortmund am Samstag. Sportdirektor Christoph Freund befand: "Es ist für beide ein ganz, ganz wichtiges Spiel!" Der BVB kann sich nach dem mehr als vorentscheidenden 0:4 in Barcelona wohl noch etwas mehr darauf fokussieren.
Bayerns Cheftrainer versuchte erst gar nicht abzustreiten, dass das Spiel in Italien gegen Inter schon jetzt zumindest bereits in seinem Hinterkopf ist. Dortmund ist in dieser Situation nur das Vorspiel der Bayern für das "Wunder von Mailand", das am Mittwoch dann folgen soll.
"Es gibt das Körperliche und das Mentale, wir müssen gegen Dortmund daran arbeiten, mental auch stark in die Partie in Mailand zu gehen", sagte er. "Da gehört ein Sieg gegen Dortmund dazu." Ansonsten wird es, um es mit Müllers Worten zu sagen, dann nämlich so richtig "kitzlig" für die Bayern.
- Reporter vor Ort
- Aussagen von Lothar Matthäus bei einem Sky-Pressetermin am 10. April
- Aussagen von Vincent Kompany und Christoph Freund bei der Pressekonferenz am 11. April