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FC Bayern | Dank Leverkusen: Rekordmeister kommt mit blauem Auge davon


Blaues Auge für die Roten
"Das ist sehr ärgerlich"


09.03.2025 - 08:12 UhrLesedauer: 4 Min.
Joshua Kimmich: Er kam bei der 2:3-Niederlage des FC Bayern gegen Bochum erst spät ins Spiel.Vergrößern des Bildes
Joshua Kimmich: Er kam bei der 2:3-Niederlage des FC Bayern gegen Bochum erst spät ins Spiel. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON)
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Der FC Bayern kommt trotz der Heimniederlage gegen Bochum mit einem blauen Auge davon. Das haben die Münchner ausgerechnet ihrem großen Rivalen zu verdanken.

Aus München berichtet Julian Buhl

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Am Samstagnachmittag war eigentlich alles für eine große Gala des FC Bayern vorbereitet. Als die Münchner den Rasen zu ihrem Heimspiel gegen den VfL Bochum betraten, wurden sie im Innenraum des Stadions mit einer eindrucksvollen Choreografie empfangen, die sich über die gesamten Zuschauerränge verteilte. Anlässlich des 125-jährigen Vereinsbestehens war dort in riesigen Buchstaben "Bayern München" zu lesen und ein altes Vereinslogo in der Südkurve zu sehen.

Dem Anlass entsprechend präsentierten sich auch die Bayern-Stars zunächst stimmungsvoll und gingen schnell mit 2:0 in Führung. Nach dem Anschlusstreffer und der Roten Karte für João Palhinha kippte die Partie dann aber. Bochum drehte den Rückstand gegen zehn Münchner, gewann mit 3:2 und verdarb damit die große Jubiläumsparty der Bayern.

Damit war die Blamage eigentlich perfekt. Von Krisenstimmung war im Lager der Münchner anschließend allerdings trotzdem wenig zu spüren. Warum? Das lag wohl ausschließlich daran, dass sich Meisterrivale Bayer Leverkusen mit der 0:2-Heimniederlage gegen Werder Bremen zeitgleich einen ähnlich unerwarteten und unnötigen Patzer geleistet hatte.

Eberl: "Wir wollten unsere Hausaufgaben machen"

Auch bei Sportvorstand Max Eberl hielt sich die Enttäuschung deshalb wohl in Grenzen. "Also du solltest nach jeder Niederlage ein Stück weit niedergeschlagen sein, sonst wären wir fehl am Platze", sagte Eberl hinterher im Bauch der Arena. "Wir wollten das Spiel heute unbedingt gewinnen. Wir wussten nicht, was auf den anderen Plätzen passiert. Wir wollten unsere Hausaufgaben machen."

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Das ist den Bayern, die Cheftrainer Vincent Kompany mit einer Zehn-Mann-Rotation ins Spiel geschickt hatte, nicht gelungen. "Dass Leverkusen auch nicht gewonnen hat. Okay, dann bleibt in der Bundesliga zumindest alles beim Selben", sagte Eberl und lenkte den Blick nach dem 3:0-Sieg am Mittwoch gegen Bayern auf Teil zwei des Achtelfinales der Champions League am Dienstagabend: "Beide gehen mit einer Niederlage jetzt in dieses Rückspiel hinein."

Auch, wenn Bayern noch einmal mit einem blauen Auge davonkam, das 2:3 gegen Abstiegskandidat Bochum war aus Sicht der Münchner trotzdem alles andere als eingeplant. "Es ist trotzdem ärgerlich, weil wir jetzt dann natürlich die Chance gehabt hätten, auf elf Punkte wegzuziehen", sagte Eberl. "Und dann glaube ich wäre schon noch mal ein großer Prozentsatz draufgekommen, dass wir die Deutsche Meisterschaft holen."

So sei jetzt alles zumindest gleichgeblieben. Bayern führt die Tabelle weiterhin mit acht Punkten Vorsprung auf seinen schärfsten Meisterrivalen an. "Wir müssen oder sollten jetzt auch einen Haken dran machen", so Eberl. "Wir haben verloren – aus unserer Wahrnehmung zum Glück Leverkusen auch."

Eberl: "Das ist sehr ärgerlich"

Ähnlich sah das auch Thomas Müller, der die Bayern in Abwesenheit von Torhüter Manuel Neuer als Kapitän aufs Feld geführt hatte. Angesprochen auf den Platzverweis als spielentscheidenden Faktor sagte Müller: "Hätte, wäre, wenn. Es war ein Fußballspiel, mit all den Facetten, die ein Fußballspiel haben kann. Das vielleicht auch durch vermeintliche Vorzeichen dann komplett in die andere Richtung dreht." Müller weiter: "Wir haben natürlich schon unseren Beitrag geleistet, dass es erst in unsere Richtung ging."

Anfangs hatte Bayern laut ihm "ein richtig gutes Spiel", aber dann "natürlich auch Fehler gemacht". Müller verwies auf den von Serge Gnabry in der 22. Spielminute verschossenen Elfmeter und die Rote Karte, die man sich "eingehandelt" habe. Gleichzeitig ermahnte er seine Teamkollegen: "Nur, wenn man zu zehnt ist, heißt es nicht, dass man automatisch dann auch zwangsläufig Gegentorte kassieren muss."

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Das sah Eberl ähnlich. "Wir haben es in der zweiten Halbzeit zwar versucht, aber wir sind nicht für den einen Mann mehr gelaufen", sagte er. Dann sei Bochum in der Summe eben genau dieser Mann mehr gewesen, habe die Tore gemacht "und wir gehen als Verlierer vom Platz. Das ist sehr ärgerlich."

"Wir sitzen heute Abend nicht lächelnd auf der Couch"

Die von Kompany vorgenommene XXL-Rotation wollte Eberl aber "gar nicht als irgendeinen Grund nehmen". Die erste "Lektion, die wir gelernt haben, ist: Generell solltest du vermeiden, Rote Karten zu bekommen, in solche Zweikämpfe so reinzufliegen, dass der Schiedsrichter die Chance hat, Rot zu geben", sagte Eberl stattdessen. "Zu elft hätten wir das Spiel gezogen", war er sich sicher. "Und die zweite Lektion ist: Wenn wir dann schon einer weniger sind, dann müssen wir für den einen mehr laufen. Diese zwei Lektionen haben wir gelernt."

Müller resümierte, dass also "für alle Analysten was dabei" wäre. Trotzdem wollte auch er die Niederlage schnell hinter sich lassen. "Vielleicht können wir es auch ein Stück weit leichter abhaken, weil sich in der Tabelle nichts getan hat", sagte er. "Wir werden nicht lächelnd auf der Couch heute Abend sitzen. So fühlt's sich nicht an. Und trotzdem werden wir ab morgen früh voll auf Dienstag gehen." Zum bereits erwähnten Rückspiel der beiden Bundesliga-Verlierer in Leverkusen. Dabei droht den Roten zweifellos Schlimmeres als nur ein blaues Auge.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort in der Allianz Arena
  • Mixed-Zone-Gespräche mit Thomas Müller und Max Eberl
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