Der Gesprächspartner muss auf jede unserer Fragen antworten. Anschließend bekommt er seine Antworten vorgelegt und kann sie autorisieren.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Herbert Hainer Tucheldebatte: Bayern-Boss spricht Machtwort
Nach dem Sieg gegen Lazio wird Bayern-Präsident Herbert Hainer im Gespräch mit t-online deutlich. Er spricht auch in der Debatte um Trainer Thomas Tuchel ein Machtwort.
Die Erleichterung über den 3:0-Sieg des FC Bayern gegen Lazio Rom im Achtelfinalrückspiel der Champions League war Herbert Hainer deutlich anzumerken. Sichtlich gut gelaunt schlenderte der Bayern-Präsident durch die Mixed Zone in den Katakomben der Allianz Arena.
Kein Wunder, schließlich kam er gerade aus der Mannschaftskabine und sein nächstes Ziel war die Siegerparty der Bosse ein paar Stockwerke höher. Auf dem Weg stoppte er aber noch einmal und nahm sich Zeit für ein Gespräch mit t-online. Dabei analysierte er den starken Auftritt nach den enttäuschenden vergangenen Wochen, sprach über die Gründe für den Heimerfolg – und in der Trainerdebatte um Thomas Tuchel ein Machtwort.
t-online: Herr Hainer, nach dem 0:1 im Hinspiel stand der FC Bayern im Rückspiel gegen Lazio Rom mit dem Rücken zur Wand. Welche Bedeutung hat dieser Sieg?
Herbert Hainer: Der Sieg war natürlich sehr wichtig und eine Befreiung für uns alle, weil wir erst mal in der nächsten Runde sind. Wir wissen, dass mit dem Sieg jetzt auch Ruhe im Klub ist. Das tut uns allen gut und deswegen freuen wir uns.
War es auch ein Sieg für Thomas Tuchel?
Natürlich. Der Thomas weiß genau, dass er alles geben wird für den FC Bayern München bis zum Saisonende. Das weiß auch die Mannschaft, und das haben sie heute auch gezeigt. Das war jetzt nicht spektakulär, aber ein absolut verdienter und überzeugender Sieg. Die Mannschaft weiß, dass sie auch für den Trainer und der Trainer für die Mannschaft spielt.
Haben Sie das Gefühl, dass daraus jetzt ein bisschen Euphorie und etwas Positives entstehen könnte, dass man in dieser Saison dann vielleicht doch noch etwas in der Champions League erreichen und weit kommen kann?
Das war ja auch unsere Überlegung, dass wir Klarheit schaffen und nicht jede Woche eine Trainerdiskussion haben. Sondern sagen: Der Thomas ist bis zum Ende der Saison Trainer. Jetzt hat die Mannschaft auch kein Alibi mehr, sie ist in der Verantwortung zu zeigen, zu was sie in der Lage ist. Der Thomas kann so entscheiden, wie er glaubt, dass es richtig ist für den Erfolg des Klubs und der Mannschaft. Und damit haben alle die Freiheit, auch das zu tun, was das Beste ist für den Klub.
5. Runde
Dienstag, 26.11.
Vor dem Rückspiel gegen Lazio gab es zumindest extern trotzdem wieder eine Trainerdiskussion. Es hieß, im Falle einer Niederlage sei Tuchel nicht mehr zu halten. Würden Sie nach dem Sieg heute sagen, dass Tuchel damit nun auch definitiv bis Saisonende Trainer bleibt?
Natürlich, das haben wir ja immer gesagt. Thomas ist ein hervorragender Trainer. Und wir machen das ja nicht von einem Spiel abhängig. Und wie gesagt: Die Mannschaft und er haben nun auch gezeigt, zu was sie in der Lage sind.
Was war denn aus Ihrer Sicht heute besser? Man hat mal wieder zu null gespielt, die Abwehr stand gut. War das das Entscheidende?
(lacht) Ja, damit haben Sie die Analyse ja schon vorgegeben. Ich denke, wir haben aus einer sicheren Abwehr heraus gespielt. Lazio hatte kaum Torchancen. Wir standen hinten sehr, sehr kompakt und es gibt auch Sicherheit nach vorne. Dann hatten wir noch das Glück gehabt, dass wir die zwei Tore noch vor der Halbzeit machen, mit 2:0 in die Pause gehen. Das gibt natürlich Sicherheit. Damit waren wir weiter und haben das Spiel in der zweiten Halbzeit auch kontrolliert.
Haben Sie schon mitbekommen, dass sich Thomas Tuchel bei seiner emotionalen Mannschaftsansprache vor dem Spiel den Zeh gebrochen hat?
(lacht) Ich habe nur gehört, dass er gegen einen Gegenstand getreten hat. Ich hoffe, es ist nicht allzu schlimm. Aber ehrlich gesagt: Lieber bricht sich der Thomas Tuchel einen Zeh als einer unserer Spieler. Denn ich hoffe, wir haben noch viele interessante Spiele.
- Gespräch mit Herbert Hainer in der Mixed Zone