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2. Bundesliga: Preußen Münster Ulm trennen sich von Trainer – unwürdig


Entscheidung wirft Fragen auf
Weil sie das Wunder schafften, mussten sie gehen


Aktualisiert am 28.04.2025 - 15:53 UhrLesedauer: 2 Min.
Sascha Hildmann: Der Münsteraner Trainer musste nach mehr als fünf Jahren gehen.Vergrößern des Bildes
Sascha Hildmann: Der Münsteraner Trainer musste nach mehr als fünf Jahren gehen. (Quelle: IMAGO/Maximilian Koch)
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Preußen Münster trennt sich nach fünf Jahren überraschend von seinem Trainer. Eine Entscheidung, die in der 2. Bundesliga nicht allein steht, aber eine Frage aufwirft.

Vor zwei Jahren im April reiste der SC Preußen Münster noch in der Regionalliga West nach Rödinghausen und Düren. In den vergangenen Wochen hießen die Reiseziele in der 2. Bundesliga Düsseldorf und Köln. Zu verdanken hatte Münster diesen rasanten Aufstieg Trainer Sascha Hildmann, dem der direkte Durchmarsch aus der viertklassigen Regionalliga in die zweithöchste Spielklasse gelungen war.

Das gleiche Kunststück vollbrachte Thomas Wörle mit dem SSV Ulm. Auch er führte sein Team in zwei Jahren aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga.

Trotz dieser Erfolge mussten beide mitten im Abstiegskampf gehen. Wörle im März, Hildmann am gestrigen Sonntag. Dabei wird schnell klar: Sie sind an ihrem eigenen Erfolg gescheitert. Ein kurioser Zustand, der ein Sinnbild für den heutigen Fußball ist und die Frage aufwirft: Wären sie mit weniger Erfolg, ohne direkten Durchmarsch in die 2. Liga, heute noch im Amt?

Sechs Millionen Euro mehr in der 2. Bundesliga

Der Aufstieg aus der Regionalliga in die 3. Liga war sowohl für Münster als auch für Ulm ein klar erklärtes Ziel, der Aufstieg in die 2. Bundesliga dann aber eine große Überraschung. Denn die Kader beider Klubs hatten sich jeweils kaum verändert. Dennoch gelang Hildmann und Wörle mit ihren Mannschaften der Durchmarsch.

Und genau dieser wurde ihnen nun zum Verhängnis. Zwei Saisons im gesicherten Drittliga-Mittelfeld wären kaum ein Entlassungsgrund gewesen. Schließlich hätten sie damit ihre Teams nach dem Aufstieg aus der Regionalliga in der 3. Liga stabilisiert. Durch den direkten Weiteraufstieg ins Bundesliga-Unterhaus aber veränderte sich die Situation grundlegend.

Denn für Klubs der Größenordnung Münster und Ulm ist die 2. Liga ein Honigtopf, von dem zu kosten man nicht mehr aufhören will. Statt rund 1,2 Millionen Euro TV-Gelder in der 3. Liga gab es in diesem Jahr rund 7,3 Millionen Euro in der 2. Bundesliga. Also wird alles versucht, um die Klasse zu halten. Das beinhaltet eben auch unangenehme Entscheidungen wie die Entlassung des langjährigen Erfolgstrainers.

Ulm war zum Zeitpunkt des Wörle-Endes Vorletzter in der Tabelle, hatte vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.

Münster ist seit Samstag Vorletzter, punktgleich mit Ulm auf dem Relegationsplatz. Die Abstiegsangst der sportlichen Leitung war so groß, dass der Klub die Reißleine zog und Hildmann freistellte, um einen neuen Impuls zu setzen.

Pl.MannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.Form
14
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Fürth
31981441:55-1435
15
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Braunschweig
318101335:55-2034
16
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Ulm
316111432:38-629
17
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Münster
316111431:41-1029
18
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Regensburg
31652019:65-4623

In beiden Fällen eine Entscheidung, die angesichts des Gesamtwerks schwer nachzuvollziehen ist – und dennoch die kurzfristig richtige sein kann, wenn das Saisonziel Klassenerhalt dadurch doch noch erreicht wird. Im Falle des SSV Ulm ist der Trend unter Wörle-Nachfolger Robert Lechleiter bisher positiv. Dennoch fühlt es sich wie ein unwürdiges Ende an. Denn wieder einmal bestimmt das liebe Geld, welche Entscheidungen getroffen werden.

Und wenn man am Ende ohne den Erfolgstrainer und ohne den Klassenerhalt dasteht, müssen sich die Funktionäre auch die Frage stellen, ob das Geld sie nicht vielleicht auch etwas blind gemacht hat.

Verwendete Quellen
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