t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportFußballFrauenfußball

Kritik an Martina Voss-Tecklenburg: Es gibt kein Zurück mehr


Meinung
Was ist eine Meinung?

Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.

Diskussion um die Bundestrainerin
Es gibt kein Zurück mehr

  • Noah Platschko
MeinungVon Noah Platschko

Aktualisiert am 25.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Martina Voss-Tecklenburg: Eine Rückkehr der Bundestrainerin ist nahezu ausgeschlossen.Vergrößern des Bildes
Martina Voss-Tecklenburg: Eine Rückkehr der Bundestrainerin ist nahezu ausgeschlossen. (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler)

Dass Martina Voss-Tecklenburg wieder Nationaltrainerin wird, galt schon zuletzt als unwahrscheinlich. Mittlerweile ist es nahezu undenkbar geworden.

Wenn eine Person krank ist, steht an erster Stelle die Genesung. Das muss sie immer tun, berufliche Verpflichtungen hin oder her. Und im Fall der erkrankten Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg war das genau die richtige Politik, die der DFB gefahren ist. Man wollte der Bundestrainerin genügend Zeit geben, keinen Druck aufbauen, ehe sie wieder ihren Pflichten als Coach der Frauen-Nationalmannschaft nachgehen kann.

Doch dazu wird es nicht mehr kommen. Denn so wie die Kommunikation zwischen DFB und Trainerin in der Öffentlichkeit ablief, haben sich die Parteien mittlerweile klar voneinander distanziert.

Kein Wort von Erholungsurlaub bei Hrubeschs Pressekonferenz

Noch am Freitag saßen Präsident Bernd Neuendorf und Geschäftsführer Andreas Rettig bei der Vorstellung des neuen Interimsbundestrainers Horst Hrubesch zu dessen Vorstellungspressekonferenz in Frankfurt. Dass Voss-Tecklenburg zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr krank war, sondern sich bereits in einem 14-tägigen Erholungsurlaub befand, war für den Verband nicht der Rede wert.

Die Bundestrainerin wiederum, die mit dem DFB nur noch über ihren Anwalt Christian Schickardt kommunizieren soll, hatte den Verband über ihren Auftritt beim Bayerischen Zahnärztetag informiert, wie den Pressevertretern am Sonntag mitgeteilt wurde. Der DFB habe ihren Auftritt "zur Kenntnis" genommen, unmittelbar nach Urlaubsende soll ein "gemeinsames Gespräch" stattfinden.

Doch worum soll es da gehen? Eine Reinstallation als Bundestrainerin scheint ausgeschlossen zu sein, auch eine Beförderung zur Leiterin Direktion Frauenfußball, eine nach wie vor unbesetzte Stelle beim DFB, ist äußerst unrealistisch – erst recht nach den Aussagen von Nationalspielerin Lena Oberdorf am Montag.

"Ich hätte mir da durchaus etwas anderes gewünscht, dass man sagt: Okay, wir klären erst mal, was bei der WM passiert ist, und danach vielleicht in den Erholungsurlaub geht", so die Worte der Wolfsburgerin. Eine klare Kritik der Mittelfeldstrategin. So wie sie denkt ein Großteil der Mannschaft, Voss-Tecklenburgs Auftritt bei den Zahnärzten sorgte bei den Spielerinnen für Kopfschütteln.

Es geht um die Auflösung des Vertrags

Während sich "MVT" nach dem blamablen Vorrunden-Aus in Australien mehr Zuspruch von ihrem Team gewünscht hätte, bemängelten etliche Spielerinnen fehlende Kommunikation. Ein Riss, der bereits während der WM Mannschaft und Trainerteam getrennt haben soll, ist unverkennbar. Und er macht deutlich, dass es kein Zurück mehr gibt.

Zu verfahren ist die Situation zwischen den Parteien. Die Berufung Hrubeschs, für den sich das Team klar aussprach, ist nur ein weiteres Indiz für das, was eigentlich spätestens seit Anfang August klar ist. Diese Mannschaft braucht einen Neuanfang. Dieselben Worte wählte auch die bisherige Teampsychologin Birgit Prinz, die vergangene Woche ihren Abschied verkündete.

In der Aufarbeitung des WM-Debakels machen bis heute weder DFB noch die Ex-Trainerin eine gute Figur. Beim Verband ist man genervt von der (Nicht)-Kommunikation Voss-Tecklenburgs, auch wenn Rettig angekündigt hatte, sich zeitnah mit ihr an einen Tisch setzen zu wollen.

Wahrscheinlich wird es dann nur noch um die Auflösung des Vertrags gehen, der erst wenige Monate vor der WM bis 2025 verlängert worden war. Für eine WM-Analyse ist es jetzt schon viel zu spät. Wer von den Spielerinnen will drei Monate später noch über Südkorea reden? Der Fokus muss der Qualifikation für Olympia sowie der EM in der Schweiz gelten.

Und man lehnt sich nicht aus dem Fenster, wenn man behauptet, dass diese Turniere ohne Voss-Tecklenburg als DFB-Trainerin stattfinden werden. Wahrscheinlicher ist, dass sie sich dann im Urlaub befindet. In welchem auch immer.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website