Im Elfmeterschießen gegen Frankreich Ronaldo und Portugal scheitern bei EM dramatisch
Frankreich hat sich ins Halbfinale der EM gerettet. Gegen Portugal entschied das Elfmeterschießen. Das sorgte bei den Altstars der "Seleção" für große Emotionen
Die bemerkenswerteste Szene der EM-Partie Portugal gegen Frankreich trug sich nach dem Abpfiff zu: Der 39-jährige Cristiano Ronaldo hielt den 41-jährigen Pepe im Arm und Letztgenannter heulte hemmungslos.
Die beiden portugiesischen Altstars hatten mit der "Seleção" zuvor 3:5 im Elfmeterschießen gegen die favorisierten Franzosen verloren – und sind damit aus dem Turnier ausgeschieden. Für Pepe und Ronaldo war es der letzte Einsatz bei den kontinentalen Titelkämpfen.
In der regulären Spielzeit und Verlängerung waren vor 47.789 Zuschauern im Hamburger Volksparkstadion keine Tore gefallen. Nachdem João Félix den dritten Strafstoß der Portugiesen an den Pfosten gesetzt hatte und die beiden nächsten Schützen getroffen hatten, machte Théo Hernández mit dem fünften Versuch der Franzosen alles klar.
Die "Équipe tricolore" trifft damit im Halbfinale am Dienstag (ab 21.00 Uhr im Liveticker von t-online) auf die Spanier, die Deutschland einige Stunden zuvor aus dem Turnier geworfen hatten.
So lief das Spiel
Der Fokus im Volkspark war vor allem auf das Duell der Superstars Ronaldo und Kylian Mbappé gerichtet. Frankreich sei "einer der Favoriten auf den Titel. Aber wir ziehen in den Krieg", hatte Ronaldo vor der Partie martialisch angekündigt.
Doch wer ein Offensiv-Feuerwerk der ganz großen Fußballstars erwartete, wurde zunächst bitter enttäuscht. Kaum Ballkontakte, keine Abschlüsse: Von Ronaldo und Mbappé war lange Zeit überhaupt nichts zu sehen.
"CR7" gelang gegen Frankreichs Innenverteidigung um Bayern-Profi Dayot Upamecano in der ersten Halbzeit kaum etwas. Auf der anderen Seite schien der französische Turbodribbler durch seine Gesichtsmaske noch immer gehemmt.
Der erste Torschuss? Kam ausgerechnet von einem Verteidiger. Doch der Versuch von Theo Hernandez aus der Distanz stellte Portugals Achtelfinal-Held Diogo Costa vor keine größere Herausforderung. Es sollte tatsächlich die einzige "Chance" in der ersten Hälfte bleiben. Kein Wunder, bei der bis dahin so dürftigen Turnierausbeute von zuvor nur fünf (Portugal) und drei (Frankreich) Treffern.
Im zweiten Abschnitt gewann die Partie deutlich an Unterhaltungswert. Beide Teams legten ihre Defensiv-Ketten ab, es ging plötzlich hin und her – mit Großchancen auf beiden Seiten. Doch Mbappé (50.) zielte wie seine Teamkollegen Randal Kolo Muani (66.) und Eduardo Camavinga (70.) zu ungenau. Auf der anderen Seite scheiterten Bruno Fernandes (61.) und Vitinha freistehend (63.) an Frankreichs glänzend reagierendem Keeper Mike Maignan. Und so ging es torlos in die Verlängerung.
Kurz nach Wiederbeginn jagte Ronaldo den Ball aus bester Position freistehend über das Tor, in der Halbzeit der Zugabe wurde Mbappé gegen Bradley Barcola ausgewechselt.
- Eigene Beobachtung
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID