DFB-Pokal, 2. Runde Dortmund atmet durch: BVB mit Mühe weiter – DFB-Star sieht Rot
Die Schwarz-Gelben tun sich bei den Niedersachsen lange schwer, am Ende steht ein glanzloser Sieg. Die Entscheidung fällt durch eine Szene nach der Pause.
Borussia Dortmund steht in der 3. Runde des DFB-Pokals – muss nach einem mühsamen 2:0 (1:0)-Sieg bei Zweitligist Hannover 96 ordentlich durchpusten. Bright Arrey-Mbi (11., Eigentor) und Jude Bellingham (71., Foulelfmeter) sorgten für den Erfolg des BVB, der nur drei Tage nach dem 0:2 in der Bundesliga bei Union Berlin erneut nicht überzeugen konnte. Dieses Mal gab es aber immerhin einen Sieg für die Mannschaft von Trainer Edin Terzic. Die letzten Spielminuten musste Dortmund dazu in Unterzahl bestreiten, nachdem Karim Adeyemi wegen einer Notbremse die Rote Karte sah (85.)
So lief das Spiel
Im Pokalspiel beim Zweitligisten benötigte die Borussia einen Wachmacher, um ins Spiel zu finden. Im Anschluss an eine Ecke hatte 96-Stürmer Havard Nielsen in der 6. Minute die Riesenchance aufs 1:0, seinen Versuch wehrte BVB-Torwart Gregor Kobel in höchster Not ab.
Im Anschluss präsentierte sich der BVB in all seinen widersprüchlichen Mustern. Erst übernahmen die Gäste die Kontrolle über das Spiel. Die Belohnung: Nach feinem Pass von Julian Brandt kam Youssoufa Moukoko an den Ball, kurz darauf fälschte Arrey-Mbi seinen Schuss aus spitzem Winkel ins eigene Tor ab. Dann beherrschte der BVB eigentlich das Geschehen. Bis sich das Terzic-Team wieder mal aus unerklärlichen Gründen zurückzog und extrem nachlässig wurde. Nur zwei Glanztaten von Kobel gegen Nielsen (31.) und Maximilian Beier (32.) verhinderten den Ausgleich.
Möglicherweise lag es auch daran, dass Terzic auf einige Führungsspieler verzichtete. Routinier Mats Hummels und Mittelfeldmotor Bellingham bekamen Pausen und saßen zunächst auf der Bank. Kapitän Marco Reus zählte angeschlagen nicht zum Kader. So führte Niklas Süle den BVB erstmals als Kapitän an, die immer wieder auftretenden Nachlässigkeiten konnte aber auch der Nationalspieler nicht eindämmen. Kurz vor der Pause wurde Hannover wieder nach einer Ecke gefährlich, den Kopfball von Julian Börner (44.) fing Kobel.
Hannover drückte lange auf den Ausgleich
Dass hier ein Zweitligist gegen einen Champions-League-Klub antrat, sah man kaum. Im Gegenteil: Nach der Halbzeit drückte Hannover sogar auf den Ausgleich. In der 53. Minute war erneut ein 96-Stürmer frei vor dem BVB-Tor, diesmal konnte Hendrik Weydandt jedoch aus wenigen Metern den Ball nicht verarbeiten. Auch dass Hannover-Coach Stefan Leitl freiwillig auf Kapitän und Stammtorwart Ron-Robert Zieler verzichtete, fiel nicht wirklich ins Gewicht. Ersatzmann Leo Weinkauf sah beim 0:1 zwar etwas unglücklich aus. Ansonsten war er zur Stelle, wenn er gefordert wurde.
Terzic hatte schnell genug davon, dass von seinem Team nach der Pause so gut wie nichts kam. Am liebsten hätte er vor allem den erschöpften Bellingham komplett geschont. Angesichts des schwachen Auftritts brachte er ihn und Hummels in der 62. Minute aber doch. Und der junge Engländer ergriff gleich die Initiative. Börner foulte ihn im eigenen Strafraum, den fälligen Strafstoß verwandelte Bellingham selbst. Nun schien wieder alles unter Kontrolle. Bis der BVB in einen Konter geriet, den Adeyemi nur per Notbremse gegen Köhn unterbinden konnte.
- Nachrichtenagentur dpa