Bitteres Aus für TSG City zu clever: Sané schießt Hoffenheim ab
Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann kann auch das letzte Spiel der Champions-League-Gruppenphase nicht gewinnen – ein Nationalspieler überragt beim Favoriten.
Leroy Sané hat die TSG 1899 Hoffenheim mit zwei Toren für Manchester City von der internationalen Fußball-Bühne verabschiedet. Der deutsche Nationalspieler drehte am Mittwochabend das letzten Gruppenspiel der Champions League zwischen dem englischen Meister und dem Bundesligisten und war der Garant für den 2:1 (0:1)-Sieg von Pep Guardiolas Mannschaft.
Andrej Kramaric hatte die TSG vor 50.411 Zuschauern per Foulelfmeter (16. Minute) sogar in Führung gebracht, Sané glich noch vor der Pause per Traum-Freistoß aus (45.+1) und machte den Sieg perfekt (61.). Das Team von Trainer Julian Nagelsmann verpasste als Tabellenletzter den erhofften Sprung in die Europa-League-Zwischenrunde.
Hoffenheim zu Beginn mutig
Die rund 1800 aus Hoffenheim mitgereisten Fans sahen eine mutige Gästemannschaft, die im 4-3-3-System antrat und gleich in der Startphase ein paar Nadelstiche setzte. Die ersten beiden guten Gelegenheiten vergab Vize-Weltmeister Kramaric noch (11./14.), doch den Strafstoß verwandelte der Kroate eiskalt. Bemerkenswert: Für Kramaric war es der siebte Treffer im siebten Pflichtspiel in Serie für seinen Club. Aymeric Laporte hatte TSG-Kapitän Benjamin Hübner, der erst am Wochenende beim 2:2 in Wolfsburg sein Comeback und seinen Saisoneinstand gegeben hatte, im 16er zu Boden gerissen.
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Man City wachte nach einer verschlafenen Viertelstunde auf – und der Ausgleich lag in der Luft: Der Brasilianer Gabriel Jesus köpfte nach einem Eckball von Sané an den Pfosten (19.), beim Kopfball von John Stones bekam Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann den Ball gerade noch zu fassen (21.). Sanés Treffer anschließender Treffer war wie aus dem Bilderbuch: Bei seinem 25-Meter-Freistoßkracher ins Eck streckte sich Baumann vergeblich. "Leroy, Leroy!" skandierten die City-Fans.
Nagelsmann riskierte alles
Dennoch machte die Abwehr des Champions-League-Neulings – zuletzt die große Schwachstelle des Nagelsmann-Teams – ihren Job bis dahin sehr gut. Fast jeder Spieler übernahm Defensivaufgaben, selbst Brasiliens Stürmer Joelinton war im Etihad Stadium kein Weg zu weit.
Man City kam trotzdem auf Betriebstemperatur, wurde immer besser – und dann hatte die TSG zum zweiten Mal Glück: Nach einem Freistoß von Nationalspieler Ilkay Gündogan wurde der Ball noch an die Latte abgefälscht. Aber auch ohne Spielmacher Kevin de Bruyne, den früheren Wolfsburger, drückte die englische Startruppe mit dem Sturmtrio Jesus, Raheem Sterling und Sané auf das 2:1.
Nagelsmann musste alles riskieren und schickte nach der Pause Reiss Nelson auf den Platz: Die erst 19 Jahre alte Leihgabe des FC Arsenal gilt als großes Sturmtalent in England. Doch die Musik spielte jetzt auf der anderen Seite: Manchester City vergab zahlreiche hochkarätige Chancen und scheiterte dabei mehrfach am überragenden Gäste-Keeper Baumann – bis Sané ein zweites Mal traf. Der hochverdiente Heimsieg hätte deutlich höher ausfallen müssen.
- dpa