Champions League Auftakt nach Maß: Bayern zu clever für Benfica
Der FC Bayern gewinnt beim portugiesischen Rekordmeister souverän und hat nur kurz Probleme. Trainer Kovac kann sogar lange auf einen der größten Stars verzichten.
Pflichtaufgabe erfüllt: Der FC Bayern München ist mit einem 2:0 bei Benfica Lissabon in die Champions-League-Saison gestartet. Robert Lewandowski (10.) und der starke Renato Sanches (54.) trafen zum Sieg für den Rekordmeister. Besonders das einstige Sorgenkind Sanches sorgte bei der Rückkehr zu seinem Ex-Klub für Glanzpunkte.
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Bayern-Trainer Niko Kovac sorgte gleich für eine Überraschung, indem er dem Portugiesen Sanches an dessen alter Wirkungsstätte zum ersten Pflichtspieleinsatz im Bayern-Trikot seit dem Supercup-Finale 2017 verhalf. Der 21-Jährige, der die hohen Erwartungen bislang kaum erfüllen konnte, rechtfertigte seinen Einsatz mit einer engagierten und äußerst auffälligen Vorstellung.
Sanches war auch Ausgangspunkt beim Führungstor
Schon in der Anfangsphase fügte er sich gut ein. So war Sanches Ausgangspunkt beim Münchner Führungstreffer, als er Franck Ribéry in Szene setzte. Über David Alaba gelangte der Ball zu Lewandowski, der nach einer geschickten Körpertäuschung zur Führung einschoss. Es war der 46. Champions-League-Treffer des Polen, der sich in der vergangenen Saison noch Kritik ausgesetzt sah, nachdem er im verlorenen Halbfinale gegen Real Madrid nicht getroffen hatte.
Beim nächsten Anlauf auf den Henkelpokal lieferten die Münchner zum Auftakt in Lissabon eine seriöse und abgeklärte Vorstellung ab. Einziges Manko war im ersten Durchgang die Chancenverwertung. Allein Arjen Robben hätte das Spiel bereits in den ersten 45 Minuten entscheiden können. In der 13. Minute war der Niederländer frei durch. Nachdem der Winkel aber zu spitz war, scheiterte er an Benfica-Schlussmann Odisseas Vlachodimos. Kurz darauf wurde sein Schuss abgeblockt (21.), ehe er kurz vor der Pause in guter Position zu unplatziert auf Vlachodimos zielte (40.). Der Benfica-Torhüter ist in Deutschland kein Unbekannter, wurde er doch beim VfB Stuttgart ausgebildet und hütete in der deutschen U21 das Tor.
Thomas Müller kam erst in den Schlussminuten
Die Portugiesen versuchten es mitunter mit hohem Pressing, kamen aber kaum in die entscheidende Zone. Die beste Möglichkeit hatte noch Eduardo Salvio, als er Manuel Neuer im kurzen unteren Toreck prüfte (28.). Für die deutsche Nummer eins war es immerhin das erste Champions-League-Auswärtsspiel seit dem Viertelfinal-Aus gegen Madrid vor 17 Monaten. Für Neuer, der im zweiten Durchgang noch einen Kopfball von Ruben Dias stark parierte (60.), sollte einer der ruhigeren Abende bleiben. Dafür fehlte Benfica mit dem Ex-Frankfurter Haris Seferovic im Sturm einfach die Durchschlagskraft.
Spätestens mit dem zweiten Bayern-Tor war das Spiel quasi entschieden. Und Sanches hatte sein Tor mit einem energischen 40-Meter-Solo selbst eingeleitet. Schließlich drosch er nach Vorlage von James den Ball über die Linie und erhielt dafür sogar großen Applaus von den Benfica-Anhängern. Womöglich war das Spiel in der alten Heimat ein Neuanfang für den 2016 gekommenen Europameister. Angesichts der klaren Verhältnisse konnte es sich Kovac erlauben, Thomas Müller lange auf der Bank zu lassen. Erst in den Schlussminuten kam der Nationalspieler zu seinem 100. Champions-League-Spiel.
- dpa
- eigene Beobachtungen