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Champions League: Real und Man City Favorit – Gefahr für deutsche Teams


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Champions-League-Start für deutsche Teams
Fast ein Ding der Unmöglichkeit


17.09.2024Lesedauer: 6 Min.
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Harry Kane: Der Bayern-Stürmer will mit seiner Mannschaft in der Champions League den Titel holen. (Quelle: IMAGO/Markus Ulmer/imago)

Die Champions League startet in ihre neue Saison. Fünf deutsche Teams sind mit dabei. Die Hürden auf dem Weg Richtung Endspiel sind riesig.

Mit einem neuen Modus geht die Champions League an diesem Dienstag in ihre 33. Spielzeit. Statt der bisherigen Vorrunde mit acht Gruppen, bestehend aus jeweils vier Mannschaften, gibt es in der ersten Hälfte des Wettbewerbs nun eine Ligaphase mit insgesamt 36 Teams. Mit dabei sind unter anderem auch fünf deutsche Klubs: Bayer 04 Leverkusen, der VfB Stuttgart, der FC Bayern München, RB Leipzig und Borussia Dortmund.

Der BVB hatte in der vergangenen Saison überraschend das Finale erreicht, sich letztlich aber Real Madrid mit 0:2 geschlagen geben müssen. Das Endspiel dürfte in dieser Spielzeit aber vor allem der FC Bayern anpeilen. Der deutsche Rekordmeister hofft auf eine Neuauflage des "Finale dahoam", denn die beiden Endspielteilnehmer treffen 31. Mai 2025 in der Münchner Allianz Arena aufeinander.

Doch bevor es so weit ist, stehen noch eine ganze Menge Spiele auf dem Plan. Acht sind es für jedes Team allein in der Gruppenphase – und damit zwei mehr als zuvor. Die deutschen Klubs treffen dabei schon früh auf echte Hochkaräter. Wer in die K.-o.-Phase, geschweige denn ins Finale will, muss an ihnen vorbei. Das scheint in einigen Fällen fast schon ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.

Der amtierende Titelträger bleibt der Top-Favorit

Da wäre etwa der amtierende Titelträger Real Madrid. Wie in jedem Jahr sind die Spanier der Top-Favorit auf den Gesamtsieg in der Champions League. Darüber täuscht auch der bisher durchwachsene Saisonstart in der Liga nicht hinweg. Die "Königlichen" haben in Europas prestigeträchtigstem Vereinswettbewerb das Sieger-Gen für sich gepachtet. Allein in den letzten elf Spielzeiten hieß der Champion der Königsklasse sechsmal Real.

Der Abgang von Chefstratege Toni Kroos schmerzt sicherlich. Doch der Kader ist im Zentrum schon frühzeitig und auf lange Sicht verstärkt worden. Mit Aurélien Tchouaméni, Eduardo Camavinga und Federico Valverde stehen entwicklungsfähige Spieler als Kroos-Ersatz parat. Tausendsassa Luka Modrić zieht mit 39 Jahren zudem weiter die Fäden in der Zentrale.

Prunkstück der Madrilenen ist aber sicherlich die Offensivabteilung. Mit dem Ex-BVB-Star Jude Bellingham, den Brasilianern Rodrygo und Vinícius Júnior sowie Top-Talent Arda Güler gehörte sie bereits in der letzten Spielzeit zur absoluten Weltelite. Jetzt wurde sie noch um einen der größten Stars des modernen Fußballs ergänzt: Kylian Mbappé. Mit der ablösefreien Verpflichtung des PSG-Angreifers stellte Real unmissverständlich klar: Der Titel in der Champions League geht erneut nur über sie.

Der VfB Stuttgart und Borussia Dortmund, die beide in der Vorrunde in Madrid antreten, werden sich warm anziehen müssen. Doch auch für die Teams, die später in der K.-o.-Phase gegen Real antreten müssen, wird das Ganze zu einer Herkulesaufgabe. Denn dass die Elf von Trainer Carlo Ancelotti weiterkommen wird, daran besteht kein Zweifel.

Haaland trifft und trifft – und macht Angst

Ähnliches gilt auch für das Team von Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola. Der Spanier, der seit 2016 den englischen Meister Manchester City coacht, hat in den vergangenen Jahren ein Team geformt, das es wohl mit jeder anderen Mannschaft auf der Welt aufnehmen kann – auch mit Real Madrid.

City, das die Champions League 2023 gewann, hat in den sieben Jahren sechsmal die Premier League gewonnen, führt die Tabelle in England auch jetzt wieder an und wird in der Königsklasse auf den zweiten Coup binnen zwei Jahren hoffen. Mit dem Ex-Nationalmannschaftskapitän İlkay Gündoğan ist auf jeden Fall eine Säule der Triple-Saison 2022/2023 zurückgekehrt.

Gute Chancen, ihren größten Erfolg zu wiederholen, können sich die "Skyblues" deshalb durchaus ausrechnen, auch wenn im Gegenzug mit Weltmeister Julián Álvarez ein treffsicherer Edeljoker für satte 75 Millionen Euro nach Spanien abgegeben wurde. Dass dessen Wegfall aber bereits jetzt komplett in Vergessenheit geraten ist, liegt in erster Linie am Ex-Dortmunder Erling Haaland. Citys Torjäger Nummer eins trifft mal wieder, wie er will. Nach vier Premier-League-Spieltagen hat er bereits neun (!) Tore auf dem Konto. Ein Wert, der Angst macht.

Die deutschen Teams müssen Haaland aber zunächst nicht fürchten. City trifft in der Gruppenphase auf keines von ihnen. Wie schlimm ein Match in der K.-o.-Phase gegen die Engländer verlaufen kann, bekamen in den vergangenen Jahren aber bereits einige deutsche Mannschaften zu spüren. Der FC Bayern sah im Viertelfinale 2023 kein Land, verlor in Manchester mit 0:3. RB Leipzig fing sich im Achtelfinale zuvor eine 0:7-Backpfeife ein. Haaland steuerte damals sagenhafte fünf Treffer bei. Leipzigs Nationalspieler Benjamin Henrichs sagte im Nachgang konsterniert: "Wir wurden aufgefressen."

FC Barcelona? Unter Flick wieder gefunden

Neben den beiden absoluten Top-Favoriten auf den Titel gibt es eine Vielzahl an Spitzenteams, die durchaus das Potenzial besitzen, bis ins Endspiel vorzudringen – und deshalb auch den deutschen Mannschaften das Leben schwer machen könnten.

Der FC Barcelona unter dem ehemaligen Bundestrainer Hansi Flick beispielsweise ist perfekt in die neue Spielzeit gestartet, hat fünf Siege aus fünf Spielen geholt und ist Real Madrid damit in der Liga schon um vier Zähler enteilt. Mit Dani Olmo haben die Katalanen einen Europameister und Unterschiedsspieler aus Leipzig verpflichten können. Dazu wirbelt in der Offensive Mega-Talent Lamine Yamal. Der gerade einmal 17-Jährige traf in dieser Saison bereits dreimal.

Barça, das sich in den vergangenen Jahren in der Champions League und der Europa League nicht mit Ruhm bekleckerte, scheint sich unter Flick wieder gefunden zu haben – und könnte unter Bayerns Triple-Trainer für den Griff nach Europas Krone bereit sein. In der Vorrunde muss der FC Bayern nach Katalonien reisen. Spätestens seit dem 8:2-Kantersieg 2020 gelten die Münchner als Barcelonas Angstgegner. Doch die Vorzeichen haben sich geändert. Barça ist auf dem Weg zurück an Europas Spitze. Auch Borussia Dortmund muss gewarnt sein. Der BVB empfängt die Flick-Elf in der Gruppenphase im heimischen Signal Iduna Park.

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Arsenal ist zurück. Und wie.

Nicht zu unterschätzen sind derweil auch die beiden englischen Teilnehmer, FC Arsenal und FC Liverpool. Die Londoner haben in der Liga einen ordentlichen Start hingelegt, sind erster Verfolger von City. Die beiden vergangenen Spielzeiten in der Premier League schloss Arsenal ebenfalls auf Rang zwei ab. In der Champions League scheiterte das Team von Mikel Arteta in diesem Jahr knapp am FC Bayern. Die Jahre zuvor hatte der einst so glorreiche FC Arsenal mit der Königsklasse nicht mehr viel am Hut. Doch der Klub, der nur noch ein Schatten seiner selbst war, ist Geschichte.

Die "Gunners" sind zurück. Und wie. Arteta, bereits seit 2019 im Amt, hat im Klub Zeit bekommen und in der Folge das Vertrauen der Vereinsführung zurückgezahlt. Mittlerweile stellt Arsenal einen der besten und zeitgleich noch entwicklungsfähigsten Kader der Premier League, womöglich sogar Europas. Besonders hervorzuheben: Flügelstürmer Bukayo Saka, der die Fans im Emirates Stadium regelmäßig von den Sitzen reißt. Doch auch Nationalspieler Kai Havertz, Englands Mittelfeldmotor Declan Rice und der Kapitän, der Norweger Martin Ödegaard, zählen zu den Säulen einer der gefährlichsten Mannschaften Europas.

Bitter nur für Arsenal: Ödegaard musste nach einem harten Einsteigen gegen ihn während der Länderspielpause verletzt ausgewechselt werden. Der 25-Jährige wird wohl wochenlang ausfallen. Das könnte für sein Team zum erheblichen Nachteil werden – und spielt umgekehrt den Gegnern in die Karten.

Einen Rückschlag musste zuletzt auch der FC Liverpool verkraften. Bei den "Reds" ging es jedoch nicht um einen Ausfall. Das Team von Trainer Arne Slot verlor nach drei Siegen zum Ligastart plötzlich völlig überraschend zu Hause gegen Abstiegskandidat Nottingham Forest (0:1). Liverpool, das zeigte diese Partie, befindet sich nach dem Abgang von Jürgen Klopp noch in der Findungsphase. Ein Umstand, den Bayer Leverkusen und RB Leipzig möglicherweise nutzen könnten, wenn sie zu ihren Auswärtsspielen an der Anfield Road antreten.

Klar ist aber auch: Kommt der FC Liverpool ins Rollen, ist die Mannschaft kaum noch zu stoppen. Offensivkünstler wie Mohamed Salah, Diogo Jota, Dominik Szoboszlai und Luis Díaz, aber auch Abwehrstars wie Virgil van Dijk und Trent Alexander-Arnold verkörpern beispielhaft die massive Qualität des Kaders. Der wurde im Sommer auch noch mit dem italienischen Europameister Federico Chiesa ergänzt, der für gerade mal 13 Millionen Euro aus Turin kam. Ein Schnäppchen, das sich noch bezahlt machen könnte und den deutschen Teams womöglich schon jetzt die Schweißperlen auf die Stirn treibt.

Der König von Europa

Insgesamt haben die deutschen Mannschaften eine Reihe an hoch komplizierten Aufgaben vor der Brust. Denn auch bei den italienischen Teilnehmern Juventus, Inter und AC Mailand sowie Europa-League-Sieger Atalanta handelt es sich um äußerst unangenehme Kontrahenten, die auf den Einzug in die K.-o.-Phase schielen. Ebenso Frankreichs amtierender Meister Paris Saint-Germain, der sich nach dem Mbappé-Abgang fast schon einer Rundumerneuerung unterzogen hat und nun erneut das langersehnte Ziel, den Sieg der Champions League, ins Auge fasst.

Die besten Chancen, am Ende den Henkelpott in den Händen zu halten, hat wohl der FC Bayern. Doch dass durchaus eine Überraschung möglich ist, hat Borussia Dortmund mit seiner Finalteilnahme im vergangenen Sommer bewiesen. Gerade Bayer Leverkusen dürfte sich am BVB in dieser Hinsicht ein Beispiel nehmen und sich Chancen ausrechnen, in der Königsklasse weit zu kommen. Nur muss die "Werkself" wie jedes andere Team dafür eben auch die großen Brocken aus dem Weg räumen. Das wird schwer genug. Wer es aber schafft Real, City und Co. in die Knie zu zwingen, ist am Ende ziemlich sicher der König von Europa.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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