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FC Bayern: Nach Pleite gegen Real Madrid mit aller Macht zurück


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Nach der bitteren Pleite
Mit aller Macht zurück


09.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Alphonso Davies: Hier jubelt er über sein Tor gegen Real Madrid. (Quelle: Manu Fernandez/AP/dpa)
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Die nun fast abgelaufene Bayern-Saison hat Geschichten für eine ganze Buchreihe geliefert. Mit dem tragischen Ende des verlorenen Spiels gegen Real Madrid.

Wie tragisch kann so eine Fußballsaison enden? Der FC Bayern kennt seit Mittwochabend die Antwort.

Seit Saisonbeginn herrschte beim deutschen Rekordmeister Unruhe. Bevor die eigentliche Bundesliga-Saison startete, verloren die Bayern den Supercup gegen Leipzig (0:3). Es folgte eine nicht enden wollende Kaderdebatte, die erste Risse zwischen Trainer Thomas Tuchel und den Klub-Bossen erahnen ließ. Allen voran der Wunsch Tuchels nach einer "Holding Six" sorgte für Unruhe.

Der Cheftrainer wollte einen "Sechser" im Mittelfeld, der mehr defensiv denkt, den habe man im Kader so nicht. Wunschkandidat: João Palhinha vom FC Fulham. Der kam am Ende trotz eines absolvierten Medizinchecks aber nicht. Dennoch hatte Tuchel – gewollt oder nicht – mit der Debatte unter anderem am Ego von Stammspieler Joshua Kimmich gekratzt, der sich selbst als genau jener Sechser gesehen hatte.

Es folgten das Pokal-Aus gegen Drittligist Saarbrücken (1:2), eine deftige Pleite gegen Eintracht Frankfurt in der Bundesliga (1:5) und zum Rückrundenstart eine Niederlage gegen Werder Bremen (0:1). Thomas Tuchel war angezählt, die Spekulationen um eine vorzeitige Entlassung starteten. Im Frühjahr wurde dann Vollzug gemeldet: Tuchel muss am Saisonende gehen.

Nicht zu verhindern waren nun ständige Diskussionen um mögliche Nachfolger: Julian Nagelsmann, Xabi Alonso, Ralf Rangnick – sie waren die Wunschkandidaten und sagten alle nacheinander ab. Dazu kamen die endgültig verpasste Meisterschaft und Äußerungen von Klub-Patron Uli Hoeneß, der gegen Tuchel schoss und damit weitere Unruhe im Verein provozierte (mehr dazu lesen Sie hier).

Das wohl finale Kapitel folgte am Mittwoch im Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid. Mit einem Einzug ins Champions-League-Finale sollte es ein versöhnliches Ende einer unruhigen Saison geben. Allerdings sollte es anders kommen, weil das schier unschlagbare Real Madrid wieder einmal die Wende schaffte und Manuel Neuer sich einen Patzer leistete, den Tuchel so erklärte: "Von 10.000 Mal hält Manu den Ball 10.000 Mal. Das ist das 10.001. Mal." Eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters rundete den gebrauchten Abend ab.

Es erscheint tragisch, dass die Saison für die Bayern so endet. Lange sah es nämlich wirklich so aus, als würde sich der Traum von einem deutschen Finale in der Königsklasse gegen Borussia Dortmund erfüllen.

Die erste titellose Bayern-Saison seit 2012 endet nun in einem tristen Rahmen mit Tuchels Abschiedsspiel am 18. Mai in der Bundesliga bei der TSG Hoffenheim. Was daraus folgt, ist eine Kampfansage von Bayerns Klub-Bossen.

Vorstandschef Jan-Christian Dreesen erklärte noch in der Nacht: "Thomas Müller hat einen Tag nach dem Finale dahoam (2012 verlor Bayern gegen den FC Chelsea im Elfmeterschießen mit 3:4, Anm. d. Red.) in den Mannschafts-Chat geschrieben: 'Kopf hoch, Jungs. Das, was gestern passiert ist, tut extrem weh. Aber nächstes Jahr schlagen wir zurück.'" Und genau das wolle er als Boss jetzt auch den Bayern-Profis des Jahrgangs 2024 sagen: "Kopf hoch! Ihr habt fantastisch gespielt, ihr könnt euch nichts vorwerfen. Unser Ziel muss sein, dass wir ab morgen den Blick nach vorn richten."

Das große Ziel ist das Finale dahoam

Dann kam die Ansage, welche die kommenden zwölf Bayern-Monate prägen soll: "Wir haben nächstes Jahr das Champions-League-Finale zu Hause. Das ist jetzt unser großes Ziel. Das ist letzten Endes das, was wir als unseren Mia san mia-Reflex bezeichnen. Das sollte uns leiten", verkündete Dreesen.

Ein Reflex wie nach den drei zweiten Plätzen 2012, dem der damals nicht gefeuerte Jupp Heynckes das triumphale Triple-Jahr 2013 folgen ließ? Dafür müssen die Bayern-Bosse um Sportvorstand Max Eberl nach etlichen Trainer-Absagen als Erstes einen Nachfolger für Tuchel präsentieren. Dazu benötigt der Kader frische Impulse.

Erst wenn alle Baustellen behoben und offene Fragen beantwortet sind, können die nächsten Titel wieder ins Visier genommen – und das turbulente Jahr endlich vergessen werden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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