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Zum journalistischen Leitbild von t-online.BVB-Star mit Kampfansage Todesgruppe. Latte. Reus!
Borussia Dortmund hat die Sensation perfekt gemacht und steht im Finale der Champions League. Marco Reus wählte nach Abpfiff emotionale Worte.
Die Überraschung ist perfekt: Dank eines 1:0-Erfolgs im Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain steht Borussia Dortmund im Finale des Wettbewerbs. Das letzte Mal, dass der BVB es ins Endspiel schaffte, war 2013 (1:2 gegen den FC Bayern). Damals in Wembley mit dabei: Marco Reus. Der Offensivspieler verlässt den Klub im Sommer – und spielt nun erneut ein Finale im englischen Nationalstadion.
6. Runde
Dienstag, 10.12.
"Was für eine Woche für mich persönlich und dann jetzt heute mit dem Abschluss ins Finale einzuziehen", rang ein sichtlich emotionaler Reus nach Schlusspfiff am Mikrofon beim übertragenden Streamingdienst Amazon Prime mit den Worten. "Irgendwie da auch, wo alles angefangen hat 2013. Nach über zehn Jahren wieder im Finale mit Borussia Dortmund. Hut ab, Hut ab."
BVB im Pfostenglück: "Morgen fragt keiner mehr danach"
In den beiden Spielen gegen die favorisierten Franzosen war der BVB mehrmals mit dem Glück im Bunde. Sechsmal Pfosten und Latte, 31 Schüsse aufs Dortmunder Tor – und doch gelang PSG kein Treffer in 180 Minuten. "Wir haben sehr viel gelitten, aber wir haben es am Ende geschafft. Ehrlich gesagt, fragt morgen keiner mehr danach, wie, sondern da steht einfach nur der Name Borussia Dortmund und das zählt", fasste Reus alles zusammen. Tatsächlich hatten die Lattentreffer den Bundesligisten im Spiel gehalten, er erkämpfte sich mit einer starken Abwehrleistung aber auch selbst das nötige Quäntchen Glück.
Reus gab gleich noch die Marschroute für den Kampf um den Champions-League-Pokal am 1. Juni in London vor: "Wahnsinn. Jetzt müssen wir ihn auch holen, sonst wäre das scheiße." Nach dem Finalsieg der Bayern im Jahr 2020 (ebenfalls gegen PSG) kann damit zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren eine deutsche Mannschaft nach dem wichtigsten Henkelpott des Vereinsfußballs greifen.
Auch ein deutsches Finale ist derweil weiterhin möglich. Die Bayern treffen am Mittwochabend auf Real Madrid, könnten dem BVB ins Endspiel folgen. Deshalb wurde Reus auch gefragt, ob er sich ein Duell mit den Münchnern im Finale wünsche. "Das ist völlig egal jetzt gerade. Wir schauen uns das morgen ganz in Ruhe an", so der frühere Nationalspieler.
Einzung ins Finale "unfassbar für die Jungs"
Dann hob Reus noch einmal die Leistung seines Teams hervor: "Wir freuen uns, das ist Wahnsinn, dass wir wieder im Finale stehen. Da hätte wirklich keiner mit gerechnet, vor allem nach der Gruppenauslosung sowieso nicht." Der BVB galt in der sogenannten Todesgruppe mit PSG, Newcastle United und der AC Mailand nicht unbedingt als Favorit, schloss sie aber als Tabellenerster ab. Während der Klub in der Bundesliga eher durch schwankende Leistungen auffiel, schwang er sich in der Königsklasse zur Höchstform auf. Die starke Konkurrenz kitzelte alles aus dem Team heraus.
"Da haben wir das erste Ausrufezeichen gesetzt", betonte Reus nun. "Wir waren in der Champions League immer da, haben dann unser Niveau gefunden. Und heute war es klar, dass wir leiden müssen, dass wir auch Glück brauchen und, dass wir vor allem auch selber auf Sieg spielen wollen", legte der 34-Jährige nach und brachte zum Abschluss die Gefühlslage bei sich und der Mannschaft noch mal auf den Punkt: "Ist unfassbar für die Jungs. Wahnsinn, Wahnsinn."
Und dieser Wahnsinn ist noch steigerbar. Reus war schon immer auch ein Spieler, der die wichtigen Tore geschossen hat. Vielleicht wird ihm am 1. Juni im Londoner Wembleystadion ja wieder ein solches gelingen. Dann hieße die ultimative Erfolgsformel für den BVB: Todesgruppe. Latte. Reus.
- TV-Übertragung bei Amazon Prime
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa.