Champions-League-Duell mit Atlético BVB gewinnt Torspektakel und steht im Halbfinale
Im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League lieferte sich der BVB einen Krimi mit Atlético. Am Ende zogen die Schwarz-Gelben ins Halbfinale ein.
Borussia Dortmund hat auf spektakuläre Art und Weise das Halbfinale der Champions League erreicht. Im Viertelfinal-Rückspiel gegen Atlético Madrid gewann der BVB ein spektakuläres Torfestival mit 4:2 (2:0). Nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel reichte das für den Einzug in die nächste Runde.
Der BVB legte dabei eine furiose erste Halbzeit hin und ging durch einen Doppelschlag von Julian Brandt (34.) und Ian Maatsen (39.) in Führung. Doch in der zweiten Halbzeit schlug Atlético zurück. Ein Eigentor von Mats Hummels brachte die Madrilenen schon in der 49. Minute zurück ins Spiel. Als Ángel Correa in der 64. Minute den Ausgleich erzielte, wirkte der BVB schon wie ausgeschieden.
Doch Niclas Füllkrug per Kopf (71.) und Marcel Sabitzer mit einem sehenswerten Distanzschuss (74.) entschieden das Duell zugunsten des BVB, der nun erstmals seit 2013 wieder in einem Champions-League-Halbfinale steht.
So lief das Spiel:
Dass er sich nun tatsächlich wieder auf Final-Kurs begeben könnte, zeigte der BVB von Beginn an. Mit einem langsamen Abtasten hielten sich beide Mannschaften nicht auf. Schon in der 3. Minute hätte der BVB in Führung gehen müssen – anstatt frei vor dem Atlético-Tor einfach abzuschließen, nahm Sabitzer den Ball jedoch an und wurde abgegrätscht. Im Gegenzug tauchte Álvaro Morata frei vor Gregor Kobel auf, chippte aber am Tor vorbei. Es ging also gleich furios los.
Anders als im Hinspiel waren die Dortmunder bis auf diese Szene direkt voll da. Immer wieder suchte die Borussia die Pässe auf den pfeilschnellen Karim Adeyemi, der früh (15./18.) zwei gute Gelegenheiten hatte. Atlético dagegen stand tief und ließ die Gastgeber kommen. Von den Spaniern selbst kam dagegen zunächst nicht viel.
5. Runde
Dienstag, 26.11.
Wenn die Gäste mal angriffen, dann meistens durchs Mittelfeldzentrum, wo der BVB Lücken ließ. Lücken ließ aber auch Atlético, was Hummels mit einem feinen Heber ausnutzte. Der Pass des Routiniers landete bei Brandt, der im Strafraum den Ex-Dortmunder Axel Witsel ausdribbelte und Torhüter Jan Oblak zur Führung überwand. Spätestens jetzt war der BVB noch besser im Spiel.
Die Borussia presste nun noch höher, Atlético dagegen wirkte wie paralysiert. Nach einem Einwurf kam der Ball über Sabitzer zu Maatsen, der aus spitzem Winkel flach ins lange Eck schoss. Der BVB spielte in diesen Minuten wie im Rausch, es war die bislang beste Saisonleistung.
Aber Dortmund wäre nicht Dortmund, wenn nach starken Auftritten nicht plötzlich unerwartete Einbrüche folgen würden. Atléti wechselte zur Pause gleich dreimal – und kam plötzlich ins Spiel. Erst unterlief Hummels nach einer Ecke ein Eigentor, dann glich Correa nach einem unglücklichen Dortmunder Klärungsversuchen aus. Der BVB hätte jetzt einbrechen können, stattdessen kam er zurück.
In einer denkwürdigen Partie köpfte Füllkrug den Ball nach Sabitzer-Flanke ins Tor, kurz darauf schoss der starke Österreicher sogar das 4:2. Spätestens jetzt erinnerte die Stimmung im Signal Iduna Park an die großen Fußball-Nächte in der Königsklasse.
Der Triumph macht der Borussia Mut für den kniffligen Saisonendspurt mit den nun anstehenden schweren Spielen gegen den Deutschen Meister Bayer Leverkusen und beim punktgleichen Konkurrenten RB Leipzig. Ohne Siege steigt die Gefahr, in der nächsten Saison mit der Europa League vorliebnehmen zu müssen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa