Champions League Bayern im Viertelfinale – PSG verzweifelt am Rekordmeister
Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann steht unter den letzten acht der "Königsklasse". Im Rückspiel gegen Paris erlebten die Münchner aber eine kleine Achterbahnfahrt.
Eine ganz große Hürde ist genommen: Der FC Bayern München steht im Viertelfinale der Champions League – und hat das Starensemble von Paris Saint-Germain souverän aus dem Wettbewerb geworfen. In einem intensiven Rückspiel gewannen die Bayern am Mittwochabend 2:0 (0:0) gegen PSG und zogen nach dem 1:0 im Hinspiel damit ohne Gegentor durch die hochgelobte Offensive der Pariser in die Runde der letzten acht Teams ein.
Eric Maxim Choupo-Moting (61.) und Serge Gnabry (89.) trafen zum Erfolg der Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann gegen über weite Strecken enttäuschende Franzosen, deren Angriff um Lionel Messi und Kylian Mbappé nur selten zur Entfaltung kam. Im Gegenzug hatten die Münchner Pech, dass ein Treffer von Choupo-Moting vor dem eigentlichen Führungstor aberkannt wurde, da sich Thomas Müller im Abseits befand (52.). Auch das vermeintliche 3:0 durch den eingewechselten Sadio Mané (90.+4) wurde wegen einer Abseitsstellung annulliert.
Glücklich ging dagegen ein riskantes Dribbling von Torwart Yann Sommer in der ersten Hälfte aus – der Schweizer verlor den Ball am eigenen Strafraum an PSG-Spieler Achraf Hakimi. Den Schuss von Vitinha aufs leere Bayern-Tor konnte aber Matthijs de Ligt gerade noch vor der Linie entschärfen (38.).
So lief das Spiel
Als das "absolute Spiel in der Champions League" hatte Bayern-Chef Oliver Kahn die Partie kurz vor dem Anpfiff bei DAZN bezeichnet. Nur eben schon im Achtelfinale. Die hohe Anspannung angesichts der enormen Bedeutung war beiden Teams anzusehen. Mbappé versuchte es in der zweiten Minute zum ersten Mal gegen Bayern-Torwart Yann Sommer, der im Hinspiel überragend gehalten hatte.
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Einige Nachlässigkeiten der Münchner – offensiv wie defensiv – ließen die Gäste zu Beginn leicht überlegen wirken. De Ligt und Sommer mussten mit vereinten Kräften gegen den omnipräsenten Messi retten (25.), zuvor war Nuno Mendes auf der auch laut Nagelsmann "unfassbar schnellen" linken PSG-Seite mit nur einem öffnenden Pass freigespielt worden.
Donnarumma musste gegen Musiala retten
Der Bayern-Trainer, an diesem Abend mit schickem Rollkragen, stand immer wieder sichtlich unzufrieden am Spielfeldrand und rief Anweisungen auf den Platz. Zwar machten Stanišić und Upamecano ihre Sache als extra abgestellte Mbappé-Aufpasser gut, der Vizeweltmeister konnte seine enorme Schnelligkeit nur selten ausspielen. Auch Goretzka überzeugte als Abräumer mit vielen wichtigen Zweikämpfen. Offensiv gelang dem deutschen Rekordmeister aber bis zur Pause wenig.
Hinter Choupo-Moting sollten Kapitän Müller, Jamal Musiala und Hinspiel-Torschütze Coman für Unruhe in der PSG-Abwehr um Altstar Sergio Ramos sorgen. Der starke Abschluss von Musiala, den PSG-Torwart Gianluigi Donnarumma parierte (32.), war der bis dahin beste Versuch. Dann hätte Sommers misslungenes Dribbling, das der frühere Dortmunder Achraf Hakimi erahnte, fast zum Gegentor geführt. Vitinha schoss den gestohlenen Ball aufs Tor, de Ligt grätschte.
Gnabry machte alles perfekt
Zur zweiten Halbzeit wechselte PSG-Trainer Christophe Galtier den früheren Leipziger Nordi Mukiele aus. Der Franzose war erst in der 36. Minute für den angeschlagenen Kapitän Marquinhos in die Partie gekommen. Den deutlich besseren Start nach dem Wiederanpfiff erwischten im Anschluss die Bayern – zwar wurde die vermeintliche Führung durch Choupo-Moting schon in der 52. Minute wegen einer Abseitsposition von Müller zurückgepfiffen. Der zweite Versuch wenige Minuten später zählte aber. Mit ausgestreckten Armen bejubelte "Choupo" das Tor gegen seinen Ex-Klub – das Viertelfinale war jetzt ganz nah.
Sommer machte seinen Patzer in der 65. Minute mit einer starken Parade gegen den Kopfball von Ramos wieder gut. Die Bayern vergaben vor dem Schlusspfiff gleich mehrere Konterchancen, die Fans jubelten trotzdem ausgelassen. Erst recht, als der lange verletzte Sadio Mané eingewechselt wurde und sein Comeback feierte. Gnabry machte den Münchner Königsklassen-Abend dann perfekt.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa