Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Bayern-Star zieht Konsequenzen Nehmt Euch ein Beispiel an ihm
Der Torjäger des FC Bayern beendet die Zusammenarbeit mit einem umstrittenen Werbepartner – und treibt damit auch die eigene Entwicklung voran. Richtig so – jetzt müssen andere nachziehen.
Die Entscheidung saß so sicher wie einer seiner Abschlüsse vor dem Tor: Robert Lewandowski hat den Sponsorenvertrag mit dem Technikkonzern Huawei gekündigt. Mit sofortiger Wirkung. Das chinesische Unternehmen soll Russland im Ukraine-Krieg bei der Abwehr von Hacker-Angriffen geholfen haben.
Was für ein Zeichen des Torjägers vom FC Bayern München. Und das in einer Zeit, in der Uneigennützigkeit, Altruismus und moralisches Gewissen seit Jahren schon Begriffe sind, die nicht unbedingt mit schwerreichen Profi-Fußballern in Verbindung gebracht werden. Da verzichtet der aktuell wohl beste Stürmer dieses Planeten auf mutmaßlich viele Millionen Euro, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen.
Lewandowski macht sich Gedanken
Mehr noch: Ein Weltfußballer wächst vor den Augen aller zur Persönlichkeit. Reflektiert, gewissenhaft, mit Prinzipien. Einer, der sich Gedanken macht – nicht nur um sich selbst oder um das ohnehin schon prall gefüllte Portemonnaie, sondern um seine Mitmenschen, um Krieg und Frieden.
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Schon in den Tagen zuvor hatte sich der 33-Jährige dezidiert zu den erschreckenden Entwicklungen geäußert und betont: "Wir dürfen nicht akzeptieren, was dort passiert, und müssen die Ukraine unterstützen." Die Weigerung der polnischen Nationalmannschaft, das geplante WM-Playoff-Spiel auf russischem Boden auszutragen, unterstützte Lewandowski mit eindringlichen Worten: "Ich kann mir nicht vorstellen, gegen Russlands Team zu spielen, wenn die bewaffnete Aggression in der Ukraine weitergeht. Russische Fußballer und Fans sind dafür nicht verantwortlich, aber wir können nicht so tun, als wenn nichts passiert."
Andere Sportstars knickten schon mal ein
Der Vorzeigespieler des FC Bayern setzt damit einen wuchtigen Gegenpunkt zu anderen Sportgrößen, von denen viele – zu viele – stumm bleiben. Unvergessen dazu, wie 2019 millionenschwere NBA-Stars wie LeBron James oder James Harden während der Hongkong-Krise jegliche Kritik am menschenverachtenden Regime in China vermieden – auch im Gedanken an die eigenen Sponsoren. "Wir lieben China", beteuerte Harden – nach einem bissigen Kommentar eines Klubmanagers am Umgang der Chinesen mit der Sonderverwaltungszone stand sogar der mit etlichen Milliarden dotierte TV-Vertrag der Liga im Reich der Mitte vor der Aufkündigung. Zeitgleich wurden mit aller Macht Proteste der Hongkonger für Demokratie und Freiheit niedergeknüppelt.
Lewandowski aber beweist nun, in der größten Krise nicht nur Europas, sondern der Welt seit über 70 Jahren, Weitsicht – und: Ein Gewissen. Man möchte vielen anderen sagen: Nehmt Euch ein Beispiel an ihm!