Nach Remis gegen Union "Bin angepisst" – Köln-Trainer Baumgart kritisiert eigene Fans
Steffen Baumgart ist als ein Mann der klaren Worte bekannt. Diesen Ruf bestätigte der Kölner Trainer auch nach dem Remis gegen Union Berlin – und zählte die eigenen Anhänger deutlich an.
Es war die Szene der Partie: Nach seinem Treffer zum abschließenden 2:2 gegen Union Berlin lief Köln-Stürmer Anthony Modeste zur Seitenlinie, riss seinem Trainer Steffen Baumgart die Schiebermütze vom Kopf und setzte sie sich selbst auf. Der Coach brüllte den Franzosen lautstark an, ehe dieser mit einem breiten Grinsen wieder auf das Feld lief.
"Warum müssen die Jungs Sorge haben, einen Fehler zu machen?"
Nach dem Abpfiff wurde Baumgart beim übertragenden Streamingdienst DAZN auf eben jene Szene angesprochen – und nutzte seine Antwort, um zu einem ganz anderem Thema, das ihn aufregte, Dampf abzulassen. "Ich bin immer noch angepisst", begann der 49-jährige Ex-Bundesliga-Profi und meinte damit sein Unverständnis für das Verhalten der Kölner Fans auf den Rängen des RheinEnergieStadions. "Wenn ich die Emotionen sehe, die dieses Stadion entfacht, dann frage mich schon, warum wir das nicht bei einem Rückstand von 2:1 machen können. Warum müssen die Jungs danach Sorge haben, einen Fehler zu machen?", fragte sich Baumgart.
Der Trainer, der im Sommer nach vier Jahren beim SC Paderborn in die Domstadt gewechselt war, weiter: "Das hat mich gestört. Wir sollten klarer mit Fehlern umgehen. Wenn ich in den letzten vier Jahren mit den Leuten in Köln geredet habe, dann ging es immer darum, dass kein guter Fußball gespielt wird. Jetzt spielen die Jungs einen guten Fußball und sind mutig und du liegst gegen eine Mannschaft, die international spielt, 2:1 hinten und das Stadion weiß nicht, ob es jubeln oder weinen soll."
Baumgart nahm die Fans abschließend in die Pflicht, erklärte: "Wir haben gesagt, dass wir einen Weg gehen und den erwarte ich von allen."
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