Auftritt gegen Barça weckt Hoffnung Wie der BVB seine Horror-Saison noch retten kann

Die Qualifikation für die Königsklasse hat man in Dortmund trotz Horror-Spielzeit noch nicht ganz abgeschrieben. Gibt der Auftritt gegen Barcelona den entscheidenden Push, um die Saison noch zu retten?
Wenn die Profis immer so spielen würden, bräuchte sich Borussia Dortmund keinerlei Sorgen zu machen, die Qualifikation zur Champions League zu verpassen. Der 3:1-Sieg im Viertelfinal-Rückspiel der Königsklasse gegen den FC Barcelona am Dienstag hat mal wieder gezeigt, wozu die Mannschaft fähig sein kann.
Wäre da nicht diese frappierende Inkonstanz. Vor allem zwischen Heim- und Auswärtsspielen ist die Kluft in dieser Saison riesengroß. Und genau deswegen hat die Borussia nur noch minimale Chancen, in der Bundesliga die Champions-League-Ränge, die ab Platz vier beginnen, zu erreichen. Die Gefahr, dass der tolle Auftritt gegen den Titelanwärter in der Königsklasse vorerst der letzte war, ist groß.
Was jetzt passieren muss, damit der BVB die Champions League nach einer verkorksten Saison doch noch erreicht.
Die Ausgangslage
Fünf Spieltage sind noch zu absolvieren in der Bundesliga. Darauf kann sich Dortmund nun ausschließlich konzentrieren, hat keine englischen Wochen durch die Champions League mehr zu bestreiten. Das Team von Niko Kovač steht derzeit nur auf Rang acht. Der Rückstand auf Champions-League-Platz vier, den RB Leipzig belegt, beträgt sechs Punkte. Eintracht Frankfurt auf Platz drei ist sogar neun Punkte entfernt und praktisch nicht mehr einzuholen.
Das bedeutet: Dortmund richtet alle Augen auf Leipzig, muss in den verbleibenden fünf Partien vier Zähler mehr holen als die Sachsen. Aber nicht nur das: Da mit Mainz, Freiburg und Mönchengladbach noch drei weitere Teams dazwischen liegen, ist Dortmund auch auf deren Patzer angewiesen. Den ersten Kontrahenten könnte Dortmund schon am nächsten Sonntag hinter sich lassen.
Die Gegner
Mit Borussia Mönchengladbach stellt sich am Ostersonntag der unmittelbare Tabellennachbar im Signal Iduna Park vor. Es ist das erste Endspiel. Geht das verloren, ist der BVB praktisch raus aus der Verlosung um Rang vier. Zumal Leipzig parallel im Heimspiel gegen Schlusslicht Kiel gute Chancen auf drei Punkte hat.
Es folgen mit Hoffenheim (A) und Wolfsburg (H) zwei Pflichtaufgaben für Guirassy & Co., bevor es zum Meister nach Leverkusen geht – der stärkste verbleibende Gegner. Am letzten Spieltag hat Dortmund zu Hause gegen Kiel die vermeintlich leichteste Aufgabe aller Konkurrenten.
Das Restprogramm aller Champions-League-Anwärter bis Platz 8
Leipzig (48 Punkte) | Mainz (46) | Freiburg (45) | Gladbach (44) | Dortmund (42) |
---|---|---|---|---|
Kiel (H) | Wolfsburg (H) | Hoffenheim (H) | BVB (A) | Gladbach (H) |
Frankfurt (A) | Bayern (A) | Wolfsburg (A) | Kiel (A) | Hoffenheim (A) |
Bayern (H) | Freiburg (H) | Leverkusen (H) | Hoffenheim (H) | Wolfsburg (H) |
Bremen (A) | Bochum (A) | Kiel (A) | Bayern (A) | Leverkusen (A) |
Stuttgart (H) | Leverkusen (H) | Frankfurt (H) | Wolfsburg (H) | Kiel (H) |
Die Prognose
Auf dem Papier hat Dortmund vor allem im Vergleich zu Leipzig, Mainz und Freiburg das einfachere Restprogramm. Denn der BVB muss nur noch gegen ein Team aus den Top 3 ran (Leverkusen), das genannte Trio dagegen jeweils noch gegen zwei.
Zum Knackpunkt könnten die Spieltage 31 und 32 werden. Während RB mit Bayern und Frankfurt zwei Kracherspiele hintereinander zu bestreiten hat, könnte sich Dortmund durch Erfolge gegen Hoffenheim und Wolfsburg heranpirschen. Zumal auch bei Mainz (31. Spieltag in München) und Freiburg (32. Spieltag gegen Leverkusen) in diesem Zeitraum Punktverluste einkalkuliert werden müssen.
Fazit: Um den realistischerweise letzten verbleibenden Champions-League-Platz noch zu erreichen, benötigt der BVB mindestens vier Siege und am besten noch einen Zusatzpunkt aus dem Leverkusen-Spiel. Dazu bedarf es dauerhaft einer Leistung, wie zuletzt gegen Barcelona. Doch genau das war das große Problem in dieser Saison.
Unterläuft dem Kovac-Team auch nur ein einziger Patzer, können die Klub-Bosse die Hoffnungen ad acta legen. Die Konkurrenz ist quantitativ hoch, aber keinesfalls übermächtig. Die Entscheidung über Platz vier fällt wohl erst am allerletzten Spieltag.
- Eigene Recherche