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BVB – Ex-Torwart Weidenfeller im Interview: "ter Stegens Zeit wird kommen"


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Vor BVB-Topspiel
Ex-Torwart Weidenfeller: "Ter Stegens Zeit wird kommen"

  • Jannik Meyer
InterviewVon Jannik Meyer

Aktualisiert am 27.11.2019Lesedauer: 4 Min.
Roman Weidenfeller: Der ehemalige BVB-Torwart ist heute Markenbotschafter der Westfalen.Vergrößern des Bildes
Roman Weidenfeller: Der ehemalige BVB-Torwart ist heute Markenbotschafter der Westfalen. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)
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Ex-BVB-Torwart Roman Weidenfeller hat mit t-online.de über die sportliche Situation des BVB, Ousmane Dembele und den Konkurrenzkampf im deutschen Tor gesprochen.

Roman Weidenfeller ist einer der Weltmeister aus dem Jahr 2014. Doch während Manuel Neuer in Brasilien im Tor stand, saß er als Ersatzmann auf der Bank. Ähnlich wie ihm ergeht es aktuell auch Barcelonas Torhüter Marc-André ter Stegen.

Heute Abend im Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona (21 Uhr, im Liveticker auf t-online.de) trifft ter Stegen nun mit Barcelona auf den BVB. Vor dem Topspiel sprach Ex-BVB-Torwart Weidenfeller im Interview mit t-online.de über den Dortmunder Saisonstart, den DFB-Torhüter-Kampf und die Chancen des Bundesligisten für das Topspiel.

t-online.de: Herr Weidenfeller, ein Drittel der Bundesliga-Saison ist gespielt. Wie beurteilen Sie den Saisonstart von Borussia Dortmund?

Roman Weidenfeller (39): Der Saisonstart verlief durchwachsen. Wir (Weidenfeller ist BVB-Markenbotschafter; Anm. d. Red.) haben uns vor der Saison einiges vorgenommen, konnten aber die Erwartungen bislang nicht wirklich erfüllen. Insbesondere nach der 0:4-Pleite in München waren wir sehr enttäuscht. Doch wir haben noch alle Möglichkeiten. In der Bundesliga sind es bis zur Tabellenspitze auch nicht so viele Punkte Abstand. Im Pokal treffen wir im Frühjahr auf Werder Bremen und auch in der Champions League ist noch alles offen.

Heute Abend trifft der BVB in der Champions League auf den FC Barcelona. Welche Bedeutung hat das Spiel für Ihren Klub?

Das ist eine sehr klangvolle Partie. Zwei große Vereine treffen aufeinander, es wird bestimmt super spannend. Für uns ist es wichtig, dort nach Möglichkeit einen Punkt zu entführen. Ob uns das gelingt, werden wir dann sehen. Generell glaube ich aber, dass unsere Mannschaft auch gegen ein spielstarkes Team wie den FC Barcelona punkten kann.

Worauf wird es für Dortmund in Barcelona ankommen?

Von Beginn an muss die Botschaft klar sein, dass man in dem Spiel etwas mitnehmen möchte. Es liegt an der Mannschaft, ob sie das dann im Camp Nou auch so umsetzt. Kampf und Willen zeigen, dann hat die Mannschaft sicherlich die Möglichkeit, einen Punkt mitzunehmen oder vielleicht auch zu gewinnen.

Sie haben ein Jahr mit dem aktuellen Barca-Star Ousmane Dembele beim BVB zusammengespielt. Wie ordnen Sie seine fußballerischen Fähigkeiten ein?

Ousmane ist ein netter Junge, der sehr talentiert ist. Ich habe Michael Zorc damals zu diesem Coup gratuliert. Bei Dembele war sehr früh klar, dass er außergewöhnliche Qualitäten mitbringt. Wir wussten direkt: Der wird uns sofort weiterhelfen können.

Im Tor von Barcelona steht mit Marc-André ter Stegen ein ehemaliger Torhüterkollege von Ihnen. Was schätzen Sie an ihm besonders?

Ter Stegen ist ganz wichtig für seine Mannschaft. Dadurch, dass er viele wichtige Bälle hält, stärkt er seine Mannschaft enorm. Von hinten raus löst er spielerisch sehr viele Situationen. Das ist das, was Barcelona seit Jahren schon auszeichnet. Sie wollen den Ball von hinten sauber herausspielen, ohne dabei mit langen Bällen zu agieren. Er geht den richtigen Weg und hat sich zum Weltklasse-Torhüter entwickelt. Wir können uns sehr froh schätzen, dass wir in Deutschland auf der Torhüter-Position mindestens zwei Weltklasse-Spieler haben.

Am 16. November traf die deutsche Nationalmannschaft in Mönchengladbach auf Weißrussland. Ter Stegen spielte lange Zeit für die Borussia, weshalb es für ihn ein Heimspiel gewesen wäre. Gespielt hat jedoch Manuel Neuer. Wären Sie an ter Stegens Stelle sauer?

Der Bundestrainer hat vor den beiden Spielen gesagt, dass jeder Torwart ein Spiel bekommt. Das hat er auch so umgesetzt.

Wen sehen Sie im Hinblick auf die Europameisterschaft vorne: Neuer oder ter Stegen?

Bis zum Sommer ist noch viel Zeit. Wer weiß, was bis dahin noch alles passiert. Manuel hat gerade bei großen Turnieren eine unheimliche Erfahrung und schon unter Beweis gestellt, dass er in solchen Turnieren hervorragend halten kann. Auch ter Stegens Zeit wird kommen, er ist sehr talentiert. Um erster deutscher Torwart zu werden, muss man manchmal lange warten. Das war bei jeder Generation so und trifft wohl auch im Fall von ter Stegen zu.

Sie wurden vergangene Woche zum neuen Laureus Sport for Good Botschafter ernannt. Weshalb haben Sie sich für diese Aufgabe entschieden?

Ich möchte etwas an die Gesellschaft zurückgeben. Außerdem ist es eine große Ehre für mich. Ich freue mich, nun ein Teil der Laureus-Gemeinschaft zu sein, das ist etwas ganz Besonderes. Für mich ist es ein Zeichen der Wertschätzung.

Haben Sie sich schon während Ihrer aktiven Karriere sozial engagiert?

Das war mir schon immer ein Bedürfnis. Gerade als Sportler ist es unheimlich wichtig, sich für benachteiligte Menschen einzusetzen. Der Sport hat die Kraft, Menschen miteinander zu verbinden. Und wir haben die Möglichkeit, die Kraft des Sports zu nutzen und anderen Menschen unter die Arme zu greifen.

Wie hat der Sport Ihnen dabei geholfen, schwierige Situationen oder Lebenslagen zu überwinden?

Ich bin es von klein auf gewohnt, mich sportlich zu engagieren und konnte lange in den höchsten Ligen Fußball spielen. Mir hat der Sport dabei geholfen, Werte wie Respekt, Teamgeist oder Fairplay zu erkennen. Werte, die mir dann auch fernab des Sports im Alltag geholfen haben.

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Wie wichtig ist Ihnen persönlich der Gemeinschaftsgedanke im Sport?

Im Fußball ist es sehr wichtig, im Team zu agieren. Das hat mir immer gutgetan. Ich stand nie alleine auf dem Platz, sondern hatte immer zehn Leute um mich herum. Meistens hatten wir sogar einen Kader von bis zu 28 Spielern. Man realisiert schnell, dass man nur gemeinsam stark ist.

Das Interview mit Roman Weidenfeller wurde im Rahmen einer Laureus-Veranstaltung geführt.

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