Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Europacup-Saison "Wer außer den Bayern soll denn etwas reißen?"
In dieser Woche startet die Gruppenphase in den europäischen Wettbewerben. Die letzte Saison war für die deutschen Teams eine zum Vergessen. Wird es dieses Jahr genauso schlecht? Ja, sagt Florian Wichert. Nein, sagt Heiko Ostendorp.
An dieser Stelle kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Head of Fußball und Sport bei t-online.de) und Heiko Ostendorp (Fußballchef beim Sportbuzzer) im "Zweikampf der Woche" aktuelle Fußball-Themen. Diese Woche geht es um die neue Saison in Champions und Europa League.
Im letzten Jahr schloss Deutschland international schlechter als Russland ab. Die Vertreter aus England, Italien und Spanien hängten die Bundesliga-Klubs komplett ab. Außer Bayern München und – mit starken Abstrichen – auch RB Leipzig, enttäuschten alle Mannschaften. Und dieses Jahr? Die meisten deutschen Klubs hatten Losglück, doch vor allem Schalke und Leverkusen erwischten einen schlechten Start in die neue Bundesliga-Saison.
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Am Dienstag startet die Champions League für Dortmund und Schalke, am Mittwoch für Bayern und Hoffenheim. Einen Tag später beginnt die Europa-League-Saison für Frankfurt, Leverkusen und Leipzig.
Endet die Europacup-Saison 2018/19 für die deutschen Klubs wieder in einem Desaster?
Ja, weil die Kader noch schlechter sind als letztes Jahr
Endlich wieder Champions- und Europa League in dieser Woche – doch leider wird die Vorfreude schon jetzt getrübt, weil wir uns auf das nächste Katastrophenjahr der deutschen Klubs einstellen können. Welcher Verein außer Bayern soll denn etwas reißen?
Dortmund und Favre brauchen Zeit. Die Kader der anderen Starter sind sogar noch schlechter als vergangene Saison, weil abgewanderte Stars wie Keita in Leipzig oder Boateng in Frankfurt nicht ersetzt wurden.
Dazu haben Schalke, Hoffenheim, Leverkusen, RB und die Eintracht allesamt schon den Bundesligastart in den Sand gesetzt. Raten Sie mal, wo deren Prioritäten jetzt liegen werden? Genau. In der Bundesliga.
Selbst der FC Bayern hat mit seinen Investitionen von 0 Euro in Ablösesummen nicht gerade Angst und Schrecken in Europa verbreitet. In den vergangenen fünf Jahren schaffte es weder in der Europa- noch in der Champions League ein deutscher Verein ins Finale. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn das in dieser Saison anders wäre.
Nein, wir stellen drei Halbfinalisten
Die erste gute Nachricht gab es schon vorletzte Woche in Monaco - alle deutschen Teilnehmer an den europäischen Wettbewerben haben machbare Gruppen erwischt, die Hammerlose blieben aus. Auch deshalb wird es kein erneutes Euro-Debakel wie in der letzten Saison geben. Dazu waren Hertha BSC und Köln dem Wettbewerb schlicht nicht würdig, Dortmund hatte andere Probleme, Bayern einfach Pech.
In diesem Jahr aber werden Bayern, Schalke und der BVB in der Champions League das Achtelfinale packen, genau wie Leipzig, Leverkusen und Frankfurt in der Europa League die nächste Runde erreichen.
Was dann wirklich möglich ist, hängt wie immer von vielen Faktoren ab: Losglück, Tagesform, Verletzungen, usw. Ob eine deutsche Mannschaft endlich wieder mal einen der beiden Pötte in den Händen halten kann, lässt sich aus heutiger Sicht nicht prognostizieren. Ich lege mich aber fest und sage, dass die Bundesliga in dieser Saison in beiden Wettbewerben insgesamt drei Halbfinalisten stellen wird. Und das wäre nach dem blamablen Abschneiden letztes Jahr ja auch schon ein Erfolg. Die Zeiten, in denen ein europäischer Titel erwartet werden kann, sind leider vorbei.
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- Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.