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Berti Vogts: Warum der FC Bayern das Triple nicht schafft


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Vier Teams besser
Warum Schweinsteiger nicht in die Bundesliga darf

MeinungEine Kolumne von Berti Vogts

08.01.2018Lesedauer: 5 Min.
Bastian Schweinsteiger: t-online.de-Kolumnist Berti Vogts rät ihm, in den USA zu bleiben.Vergrößern des Bildes
Bastian Schweinsteiger: t-online.de-Kolumnist Berti Vogts rät ihm, in den USA zu bleiben. (Quelle: imago-images-bilder)
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An diesem Freitag geht die Bundesliga mit dem Spitzenspiel Leverkusen gegen den FC Bayern in die Rückserie. Berti Vogts beantwortet zuvor in seiner neuen Kolumne bei t-online.de die wichtigsten Fragen.

Er erklärt, warum das Triple für Bayern eine der größten Überraschungen überhaupt wäre, warum Schweinsteiger auf keinen Fall in die Bundesliga und Podolski nicht nach Köln zurückkehren sollte.

Elf Bundesliga-Klubs sind in der Winterpause lieber zu Hause geblieben, statt ins Trainingslager zu fahren. Welche Lösung ist besser?

Wer zu Hause bleibt, begeht einen bedauernswerten Fehler. Ich kann das nicht nachvollziehen. Jupp Heynckes und der FC Bayern wissen schon, warum sie ein paar Tage in die Sonne fahren. Für sie ist nur eins wichtig: Die bestmöglichen Trainingsbedingungen.

Denn es ist doch so: Selbst, wenn der Boden nicht gefroren ist, so ist es in Deutschland doch kalt und regnerisch. Und das stört bei der taktischen Arbeit auf dem Platz. Da stehen die Spieler zwei bis zweieinhalb Stunden, üben immer wieder Verschieben, bekommen Erklärungen, aber bewegen sich nicht viel. Da droht schnell eine Erkältung oder Verletzung.

Wenn man natürlich keinen Wert auf Taktik legt – dann kann man auch zu Hause Ausdauer bolzen. Ich halte es nur für den falschen Weg, weil die Taktik eine immer größere Bedeutung bekommt. Mal sehen, ob diese Klubs in der Rückrunde Probleme bekommen.

Schafft der FC Bayern das Triple?

Es wäre für mich eine der größten Überraschungen im Fußball überhaupt, wenn Bayern die Champions League gewinnen sollte. Andere Mannschaften sind zurzeit einfach besser: Der FC Barcelona, Paris St. Germain, Manchester City – und trotz ihrer aktuellen Schwächephase schätze ich auch die Chancen von Real Madrid höher ein. Pokal und Meisterschaft verlangt man vom FCB und das wird er auch schaffen.

Riskiert Sandro Wagner mit seinem Wechsel zum FC Bayern seinen Platz im WM-Kader?

Sandro Wagner ist ein kluger Mann. Er weiß genau, dass er hinter Lewandowski nur die Nummer zwei im Sturm ist. Aber er wird seine Einsatzzeiten bekommen. Wenn er dann, vielleicht sogar in der Champions League, seine Qualitäten als sogenannter Kaltspieler von der Bank beweist, ist das im Hinblick auf die WM auch ein bedeutendes Signal an Jogi Löw. Denn das ist doch genau das, was Löw in der Nationalelf von Wagner verlangt. Oder er bildet mit Lewandowski mal eine Doppelspitze, um den Gegner zu überraschen. Warum nicht? So eine Variante würde auch unsere Nationalelf unberechenbarer machen.

Sind Rückkehr-Aktionen wie von Mario Gomez zum VfB Stuttgart sinnvoll?

Das hängt vom Typ ab. Nehmen wir Jupp Heynckes: Er ist von Hannover zu Gladbach viel besser zurückgekehrt, weil er nach dieser Erfahrung gemerkt hat, wo er hingehört und welche Art Fußball zu ihm passt. Einen ähnlichen Effekt könnte ich mir auch bei Gomez vorstellen. Er kommt als verdienter Spieler zurück und wird sich bei seinem Heimatverein noch einmal beweisen wollen. Und er hat natürlich die Motivation, dass er sich für die WM empfehlen will.

Sollte der BVB Pierre-Emerick Aubameyang in der Winterpause gehen lassen?

Aki Watzke und Michael Zorc werden eine gute Lösung finden. Es wäre natürlich schön für die Bundesliga, wenn er bleibt, weil er ein toller Stürmer ist. Aber ausländische Spieler haben häufig keine Bindung an unsere Liga, ihnen ist eine Million mehr manchmal wichtiger als ein Titel hier bei uns. Damit muss man als Manager umgehen und den Spieler dann irgendwann auch ziehen lassen. Und wenn es dafür in diesem Fall noch bis zu 100 Millionen Euro gibt, ist das doch für alle Seiten gut.

Ist Peter Stöger der richtige Mann für die Zukunft von Borussia Dortmund?

Mit welcher Ruhe und österreichischen Gelassenheit er die Situation beim BVB meistert, ist beeindruckend. Auch die Spieler scheinen sofort hinter ihm zu stehen. Ich kann die BVB-Bosse nur zu dieser Wahl beglückwünschen. Ich hoffe sowohl für den Klub als auch für ihn, dass er über die Saison hinaus bleibt.

Ist ein Wechsel von Schalkes Leon Goretzka zum FC Bayern die richtige Entscheidung?

Er ist ein außergewöhnliches Talent und hat das Zeug, sich durchzusetzen – aber es wird mit Sicherheit bei Bayern nicht auf Anhieb so laufen, wie er es sich vorstellt. Dafür ist der Unterschied zu groß. Bei Schalke ist er unumstrittener Stammspieler, bei Bayern muss er sich erst beweisen. Da muss er plötzlich in jeder Trainingseinheit um seinen Platz kämpfen und sich anbieten, weil er einige Hochkaräter vor sich in der Hierarchie hat. Und wenn er dann mal spielt, steht er natürlich unter ungeheurem Leistungsdruck.

Welcher Spieler schafft es noch überraschend in den WM-Kader?

Mark Uth von Hoffenheim oder Augsburgs Philipp Max werden immer wieder genannt. Aber beides ist unwahrscheinlich. Ich glaube nicht, dass noch ein Spieler in den Kader rutscht, der bislang ohne Länderspiel ist. Starke Leistungen in der Bundesliga sind leider kein Hinweis mehr auf die Tauglichkeit für den internationalen Fußball. Dafür hat die Bundesliga zu viel an Qualität eingebüßt. Ein Überraschungskandidat müsste sich schon noch in der Europa League beweisen. Ich tippe, dass es eher eine Mischung aus den bereits beim Confed Cup getesteten Spielern und dem EM-Kader von 2016 wird.

Kehrt der vertragslose Bastian Schweinsteiger noch einmal in die Bundesliga zurück?

Wenn er klug ist – und das ist er – verlängert er noch in Chicago oder wechselt zu einem anderen Klub in Amerika. In die Bundesliga sollte er auf keinen Fall zurückkehren. Er weiß genau, wie aggressiv bei uns gespielt wird und welche Freiheiten er im Gegensatz dazu in den USA genießt. Das gilt auch abseits des Platzes, wo er sich viel freier bewegen kann als das in Deutschland der Fall wäre. Aufhören sollte er noch nicht. Dafür wirkte er zuletzt noch zu geil auf Fußball.

Wechselt Lukas Podolski nochmal zum 1. FC Köln zurück?

Er weiß genau, was er in Japan hat. Da ist er der König. In der zweiten Bundesliga hätte niemand Respekt vor ihm, da würde er gejagt. Jede Mannschaft würde nicht mehr nur gegen den 1. FC Köln, sondern gegen Lukas Podolski spielen. Wenn es irgendwie geht, sollte er lieber sein Zubrot weiter in Japan verdienen. Mein Eindruck: Er benutzt auch ein Stück weit die Medien, damit sein Name hier bei uns im Geschäft bleibt, zum Beispiel zuletzt mit der Eröffnung seines Döner-Ladens. Sollte er doch noch Interesse signalisieren, wird es für Manager Armin Veh natürlich eine knallharte Entscheidung. Denn – egal ob es sportlich sinnvoll wäre oder nicht – die Fans träumen von einer Rückkehr, das ist doch klar.

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