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Alarmbereitschaft beim FC Bayern: Wer ersetzt Javi Martinez?


Martinez-Ausfall und die Folgen
Der FC Bayern denkt über Top-Transfer nach

Von t-online
Aktualisiert am 15.08.2014Lesedauer: 3 Min.
Javi Martínez (li.) sollte in dieser Saison eine zentrale Rolle im System von Pep Guardiola (re.) spielen. Jetzt fällt er mit einem Kreuzbandriss rund sechs Monate aus.Vergrößern des Bildes
Javi Martínez (li.) sollte in dieser Saison eine zentrale Rolle im System von Pep Guardiola (re.) spielen. Jetzt fällt er mit einem Kreuzbandriss rund sechs Monate aus. (Quelle: CTK Photo/imago-images-bilder)

Alarmbereitschaft. Ein Wort das Joachim Löw bei der WM 2014 in Brasilien geprägt hat. Alle Spieler sollten ständig damit rechnen, dass sie im nächsten Spiel zum Einsatz kommen und sich entsprechend vorbereiten. Alarmbereitschaft herrscht seit der Supercup-Pleite gegen Borussia Dortmund auch in München. Allerdings nicht so sehr bei den Spielern, viele von ihnen sind schließlich verletzt oder nicht fit. Vielmehr hat der Kreuzbandriss von Javi Martinez die Bayern-Bosse in Alarmbereitschaft versetzt.

Dabei wird in der Münchner Führungsetage nur ein einziges Thema diskutiert. Schlägt man noch einmal auf dem Transfermarkt zu oder nicht? Der Ausfall von Martínez wiegt schwer. "Javi war in der Vorbereitung bislang überragend. Sein Ausfall ist ein großes Problem", sagte Trainer Pep Guardiola. Und Probleme muss man lösen - insbesondere wenn man der FC Bayern ist und die entsprechenden Finanzmittel hat. Guardiola sah seinen spanischen Landsmann als Herzstück der neuen Dreier-Abwehrkette und natürlich weiterhin als Alternative für das defensive Mittelfeld.

Martinez fehlt überall

Davon hat der FC Bayern in der Nach-WM-Zeit derzeit nicht allzu viele Spieler. Da Toni Kroos an Real Madrid verkauft wurde, Thiago noch längere Zeit ausfallen wird und auch Holger Badstuber nach überstandenen zwei Kreuzbandrissen erst langsam herangeführt werden muss, fehlt Martinez plötzlich an allen Ecken und Enden.

Zumal der FC Bayern vor hatte, mit nur 25 Spielern und damit mit einem der kleinsten Kader aller Bundesligisten, in eine Saison mit Dreifachbelastung zu gehen. Zum Vergleich: Jupp Heynckes startete seine Triple-Mission mit einem 28-Mann-Kader. Sollte das schief gehen, würde der schwarze Peter schnell bei Trainer Guardiola landen. "Wir wären bereit gewesen, noch einen Spieler – wie damals Thiago – zu verpflichten. Aber der Trainer wollte das nicht, er ist hochzufrieden mit dem Kader", sagte Karl-Heinz Rummenigge vor wenigen Tagen.

Wenn, dann kommt ein Topstar

Doch da war der Supercup noch nicht gespielt und Martínez noch topfit. Jetzt haben sich die Vorzeichen geändert und es ist gut möglich, dass die Bayern noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlagen werden. Klar ist, dass der Spieler der Mannschaft sofort weiterhelfen muss. Wenn, dann würden die Münchner also einen Kracher holen. Allerdings stellt sich dann die knifflige Frage: Für welche Position holen sie den Neuen?

Vieles hängt davon ab, mit welcher Taktik Guardiola spielen lässt. Dreierkette oder Viererkette? Wohin mit Philipp Lahm? Nach der Verletzung von Rafinha dürfte der Kapitän der Weltmeistermannschaft eher wieder auf die Position des rechten Außenverteidigers rücken. Theoretisch wäre aber auch der Kauf eines Rechtsverteidigers denkbar, der Qualitäten als Innenverteidiger besitzt. Lahm wäre dann wieder für das Mittelfeld frei.

Was macht Lahm?

Dort könnte aber auch David Alaba seine Chance erhalten. Der 22-Jährige hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er nicht ewig auf der linken Seite agieren möchte. "Es ist ein Ziel von mir, bei Bayern im zentralen Mittelfeld Stammspieler zu werden", sagte er bereits vor einem Jahr. In der österreichischen Nationalmannschaft kommt er dort schon längst zum Einsatz. Mit Neuzugang Juan Bernat vom FC Valencia haben die Bayern bereits Ersatz für Alaba auf der linken Außenbahn geholt.

Am liebsten wäre es Guardiola wohl, einen zweiten Martinez zu finden. Doch einen Mann mit den Qualitäten des 25-Jährigen zu finden, dürfte so kurz vor Transferschluss (31. August) nicht so einfach sein. Letztlich spielt auch der Markt eine große Rolle. Wer ist verfügbar, wer nicht.

Ein Innenverteidiger wäre wichtig

Doch wie man es dreht und wendet, ein Spieler mit den Qualitäten eines Innenverteidigers wäre wichtig, egal welche andere Position er noch spielen könnte. Mit Jerome Boateng, Dante und Holger Badstuber haben die Bayern aktuell nur drei gesunde Profis von internationaler Klasse für diese Position. Zu wenig, um auf drei Hochzeiten möglichst bis zum Ende um Titel mitspielen zu können.

Damit wäre aber auch das Thema Sami Khedira eigentlich vom Tisch. Bereits seit Wochen halten sich Gerüchte, dass Real Madrid seinen Star loswerden möchte. Dass der FC Bayern mal an den Diensten des Mittelfeldspielers interessiert war, ist auch kein Geheimnis. Es sei denn Guardiola funktioniert ihn zum zentralen Verteidiger für seine Dreierkette um. Der Bayern-Coach ist schließlich immer für eine Überraschung gut. Mal sehen wie der Bayern-Trainer dieses Mal diese Situation lösen wird. Die Wahrscheinlichkeit ist jedenfalls hoch, dass bald ein neuer Star an der Säbener Straße vorgestellt wird.

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