"Führt nichts Gutes im Schilde" Musk-Mitarbeiter kündigen aus Gewissengründen

Elon Musk entlässt Tausende US-Staatsangestellte und löst ganze Behörden auf. Jetzt protestiert eine Gruppe seiner IT-Spezialisten – mit deutlichen Worten.
Mehr als 20 Mitarbeiter von Elon Musks Effizienz-Behörde DOGE sind am Dienstag von ihren Posten zurückgetreten. In einem Kündigungsschreiben, das der Nachrichtenagentur AP vorliegt, gaben sie als Grund die Methoden und Ziele des neu gegründeten "Department of Government Efficiency" an. Sie könnten das Vorgehen der Behörde gegen Angestellte des US-Staats nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren, hieß es.
Laut AP erklärten die Mitarbeiter in dem Schreiben, dass sie ihre technischen Fähigkeiten nicht dazu nutzen wollten, "kritische öffentliche Dienstleistungen zu demontieren". Die IT-Spezialisten hatten zuvor in dem "United States Digital Service" gearbeitet: Eine Abteilung, die noch unter Barack Obama ins Leben gerufen wurde. Damals war es gelungen, Mitarbeiter von führenden Tech-Unternehmen wie Google und Amazon abzuwerben. Anfang des Monats gab es dann in der Abteilung Kündigungen, die restlichen Angestellten wurden vom DOGE übernommen.
Musks Neulinge seien "ideologische Kämpfer"
Laut den Betroffenen sind viele ihrer neuen, von Milliardär Elon Musk rekrutierten Kollegen ideologisch motiviert und nicht ausreichend qualifiziert. In dem Schreiben kritisierten sie Befragungen durch Musk-Angestellte, mit denen sie sich kurz nach Trumps Amtsantritt am 20. Januar konfrontiert sahen. Die DOGE-Angestellten hätten sich in Teilen geweigert, sich zu identifizieren und Fragen zur politischen Loyalität gestellt.
Jonathan Kamens, ein ehemaliger Mitarbeiter des U.S. Digital Service, der nach eigenen Angaben entlassen wurde, äußerte sich kritisch zu Musks Rolle. Er sagte der AP: "Ich glaube, dass Elon Musk nichts Gutes im Schilde führt. Und ich glaube, dass alle Daten, auf die er Zugriff erhält, für unangemessene und schädliche Zwecke für Amerikaner verwendet werden."
Der Rücktritt der Fachleute könnte die technologische Umstrukturierung der Bundesverwaltung vorübergehend verlangsamen. Parallel laufen mehrere gerichtliche Verfahren gegen Musks Behörde.
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- apnews.com "Federal technology staffers resign rather than help Musk and DOGE" (English)