Women's Nations League Nach Fehlstart: DFB-Frauen drehen Spiel gegen Österreich
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Nach dem Remis gegen die Niederlande begannen die DFB-Frauen auch gegen Österreich wackelig. Dennoch reichte es am Ende zu einem klaren Sieg.
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat einen weiteren Rückschlag unter dem neuen Trainer Christian Wück vermieden und in der Nations League einen 4:1 (1:1)-Sieg gegen Österreich gefeiert. Nach einem etwas enttäuschenden 2:2-Remis gegen die Niederlande am Freitag taten sich die DFB-Frauen dabei auch gegen Österreich zunächst schwer. Bereits in der 3. Minute brachte Annabel Schasching die Gäste aus der Alpenrepublik nämlich nach einem Konter in Führung und ließ das Publikum im Max-Morlock-Stadion von Nürnberg verstummen.
Vor allem defensiv präsentierte sich die Wück-Elf wenig sattelfest und fand auch offensiv kaum Lösungen. Ein Standard musste her, um noch vor der Pause den Ausgleich zu erzielen: In der 39. Minute schob Laura Freigang nach einem Freistoß von Klara Bühl zum 1:1 ein.
In Halbzeit zwei steigerte sich die DFB-Elf dann deutlich und war fortan die klar bessere Mannschaft. Tore von Linda Dallmann (55. Minute), Giovanna Hoffmann (70.) und Vivien Endemann (82.) machten das Ergebnis am Ende deutlich.
- Deutschland – Österreich: Die komplette Chronologie des Spiels lesen Sie hier.
So lief das Spiel:
Im Tor durfte Stina Johannes von Eintracht Frankfurt um einen EM-Kaderplatz werben, Olympia-Heldin Ann-Katrin Berger stand wegen eines grippalen Infekts nicht im Kader. Auf eine weitere Änderung im Vergleich zum Niederlande-Spiel setzte Wück hinten links: Felicitas Rauch durfte statt Sarai Linder ran.
Die von Wück monierten "Lehrmomente" beim 2:2 zum Nations-League-Auftakt am Freitag in den Niederlanden, als die deutsche Defensive zweimal übertölpelt worden war, erteilte seiner Elf auch Team Austria – und das nach gerade mal etwas über zwei gespielten Minuten. Schasching erzielte nach einem schnellen wie präzisen Konter das 1:0 für die Gäste. Deutschlands Defensive sah dabei schlecht aus.
Von der Tribüne aus sah Wücks Vorgänger Horst Hrubesch neben Ex-Freiburg-Coach Christian Streich in der Folge einen zunächst müden Auftritt seines alten Teams. Johannes verhinderte gar einen höheren Rückstand, als sie gegen Hoffenheims Julia Hickelsberger per Fußabwehr parierte.
Frei von Fehlern war aber auch die DFB-Torhüterin nicht. Bei einer Flanke griff sie einmal daneben. Und nach einem holprigen Rückpass von Vizekapitänin Janina Minge wäre Johannes' misslungene Ballannahme fast zur perfekten Vorlage für Lilli Purtscheller von der SGS Essen geworden.
"Wir haben eine genaue Marschroute. Und wir haben auch genug Qualitäten, vor allem in der Offensive, um solche Spiele entscheiden zu können", sagte Wück kurz vor Anpfiff im ZDF. Doch seine Spielerinnen, die erstmals im neuen roten Auswärtstrikot aufliefen, versprühten lange Zeit wenig Feuer im nicht mal halb gefüllten Max-Morlock-Stadion. Ein paar Halbchancen gab's – und sonst viel Stückwerk.
Eine Standardsituation sorgte vor der Pause dann aber doch noch für einen kollektiven Jubelschrei im Stadion: Bühls weite Freistoßflanke fand Innenverteidigerin Rebecca Knaak, die den Ball direkt auf Freigang weiterleitete. Der Rest: Formsache für die mit zwölf Treffern derzeit beste Bundesliga-Torschützin.
Auf den schwachen Auftritt reagierte Wück mit drei Wechseln zur Pause, unter anderem kam Dallmann für Freigang, was prompt Früchte trug: Über Knaak und Gwinn kam der Ball zu Brand, die Dallmann perfekt bediente. Die spielfreudige Torschützin legte danach selbst auf, Hoffmann vollendete mühelos.
Immer wieder angetrieben von Dallmann und Bühl lief der Ball nun so durch die deutschen Reihen, wie sich das Wück schon früher im Spiel gewünscht hätte. Österreich kam phasenweise nicht mehr hinterher. Endemann, kurz zuvor für Brand eingewechselt, sorgte mit einem Flachschuss für den Endstand. Und für Laola im Stadion.
- Eigene Beobachtungen
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa