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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Routinier häufig nur Ersatz Hoeneß über Müller: "Kann nicht die Lösung sein"
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Beim FC Bayern München sitzt Thomas Müller meist nur noch auf der Bank. So kann es nicht weitergehen, meint etwa Uli Hoeneß.
Dass Thomas Müller beim FC Bayern eine Klub-Ikone ist, daran hat wohl mittlerweile niemand mehr einen Zweifel. Was für einen Status der 35-Jährige mittlerweile im deutschen Fußball genießt, macht auch deutlich, dass er mit "Thomas Müller – Einer wie keiner" nun sogar seinen aktuellen Dokumentarfilm bekommt.
Am Dienstag feierte der Film in München seine Premiere. Dabei gaben sich auch andere Fußball-Prominente wie etwa Uli Hoeneß oder Ex-Bundestrainer Joachim Löw die Ehre. Neben gemeinsamen Erinnerungen teilten sie dabei auch ihre Gedanken zur Zukunft von Thomas Müller. Dessen Vertrag beim FC Bayern läuft im kommenden Sommer aus. Verlängert er nochmal oder beendet er seine Karriere? Die Frage ist derzeit noch unbeantwortet.
"So ein Karriereende würde ich ihm nicht wünschen"
Von t-online nach Müllers Zukunft gefragt, sagte Hoeneß bei der Premiere lediglich: "Das werden die Gespräche ergeben, die jetzt in den nächsten Wochen zu führen sind zwischen ihm und dem FC Bayern." Er selbst würde Müller gerne auch in fünf Jahren noch beim deutschen Rekordmeister spielen sehen, versicherte Hoeneß, "aber es kann auf die Dauer nicht die Lösung sein, dass er bei uns auf der Bank sitzt. So ein Karriereende würde ich ihm nicht wünschen", schränkte der Bayern-Patriarch ein.
Langfristig sieht Hoeneß Müller allerdings auch in anderer Rolle im Verein. Zwar kann sich Hoeneß nicht vorstellen, dass Müller Trainer werde, aber er sagte auch: "Ich glaube, er kann fast jede Positionen im Verein irgendwann ausfüllen, weil er dafür alle Voraussetzungen mitbringt."
Löw: "Die Entscheidung muss er selbst treffen"
Ex-Bundestrainer Löw bekundete im Gespräch mit t-online auch nicht zu wissen, wie es mit Müllers Karriere weitergehe. "Vielleicht reden wir heute Abend mal kurz darüber, ob er nochmal weitermacht", bekundete Löw aber. "Ich glaube, die Fans und jeder, der den Fußball liebt, der würde sich freuen, wenn der Thomas Müller noch weiterhin dabei ist, auch wenn er jetzt nicht jedes Mal über 90 Minuten spielen wird", sagte Löw. Als Motivator und mit seiner Erfahrung könne er jeder Mannschaft helfen. Auf dem Platz mache er zudem Dinge, die kein anderer Spieler mache. "Von daher ist er wertvoll, aber die Entscheidung muss er selbst treffen, wann der richtige Zeitpunkt ist", so Löw.
Welche Rolle Müller nach der Karriere einnehmen könnte, darauf wollte sich Löw nicht festlegen. Müller müsse da in sich hineinhören. "Vielleicht nimmt er sich dann auch ein paar Monate eine Auszeit und macht andere Dinge. Er hat ja auch viele andere Hobbys, aber ich würde mich natürlich freuen, wenn er dem Fußball erhalten bleibt, klar", so Löw.
Müller selbst präsentierte sich später auf der Bühne wie gewohnt zu Späßen aufgelegt. Während der Aufnahmen zum Film sei für ihn vor allem spannend gewesen, ob der denn auch genug Spielzeit bekommen, um ausreichend Filmmaterial zu haben, sagte er. "Für den Film ist es schon besser, wenn man ab und zu mal spielt, ansonsten ist der Spannungsbogen halt sehr flach", so Müller.
- Reporter vor Ort