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Max Kruse: Wie es mit Jogi Löw und anderen Trainern seiner Karriere lief


Max Kruse und seine Trainer
Deshalb war es oft so schwierig

Von t-online, anb

21.10.2024Lesedauer: 4 Min.
Max Kruse erhält von Trainer Florian Kohfeldt eine Startelfgarantie.Vergrößern des Bildes
Max Kruse (l.): Bei Werder arbeitet er mit Trainer Florian Kohfeldt zusammen.. (Quelle: Patrick Seeger/dpa./dpa)

Max Kruse hat in den vergangenen Wochen im TV auf sich aufmerksam gemacht. Dabei erzählte er Geschichten von früher – ließ aber auch einiges aus.

Die Zahlen sprechen für Max Kruse: 307 Bundesliga-Spiele, 97 Tore. Dazu immerhin 14 Länderspiele für Deutschland. Sportlich hat er einiges vorzuweisen. In den vergangenen Wochen hat er allerdings anders auf sich aufmerksam gemacht: Kruse nahm an der zwölften Staffel der Sat.1-Show "Promi Big Brother" teil – und schied kurz vor dem Finale aus (mehr dazu lesen Sie hier).

Kruse erzählte dabei ausführlich, was er alles in seiner Zeit als Fußballprofi erlebt hat: Mega-Gehälter, Escortdamen, seinen Spitznamen "Pimmel-Kruse" – das alles hat er selbst zum Thema gemacht. Wegen der Geschichte um die Escortdamen kam auch sein Aus beim DFB und der Disput mit Ex-Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw zur Sprache.

Überhaupt: Max Kruse und seine Trainer – das war oft ein zwiespältiges Verhältnis. In seiner zweiten Zeit beim VfL Wolfsburg konnte Coach Niko Kovač davon ein Lied singen, war er mit Kruse doch nicht nur einmal aneinandergeraten.

"Ist das Kalkül?"

Als Trainer habe er in seiner Karriere "nur ein Beispiel erlebt, wo ich sage: charakterlich absolute Katastrophe", meinte Kruse im Frühjahr 2024 rückblickend über Kovač in dem Podcast "Flatterball", den er zusammen mit seinem Freund und langjährigen Teamkollegen Martin Harnik betreibt.

"Niko hat seine spezielle Art, eine Mannschaft zu trainieren: Er will relativ frühzeitig zeigen, dass er der Platzhirsch ist", sagte Kruse. "In all seinen Vereinen, in denen er Trainer war, hat er relativ schnell einen unumstrittenen Spieler rasiert: bei Monaco Ben Yedder, damals Kapitän. Alex Meier bei Frankfurt. Bei Bayern Thomas Müller. Und dann halt mich bei Wolfsburg."

Der 35-Jährige fragte sich: "Ist das Unsicherheit? Ist das Kalkül? Oder ist das einfach nur Zufall?" Er habe jedenfalls "von Tag eins an gewusst, dass es nicht funktionieren wird zwischen mir und Kovač. Er geht einfach einen ganz anderen Weg. Und er sagt: Nur so kann man erfolgreich sein." Niko Kovač hatte Kruse im Herbst 2022 aus seinem Kader gestrichen. Für ihn und auch für den damaligen Wolfsburger Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke gab es damals jedoch gute Gründe für diese Entscheidung.

Er vermisse "die hundertprozentige Identifikation und Konzentration mit Fokus auf den VfL. Das Gefühl hatten wir nicht mit Max", sagte Kovač. Auch Schmadtke sprach seinerzeit davon, "dass der Einfluss von Max nicht mehr gewollt war und nicht förderlich war". Im Frühjahr hatte Schmadtke nachgelegt: "Ich habe das Gefühl, dass Max Kruse eine gestörte Wahrnehmung hat. Dass so Leute wie er über Charakter reden, lässt mich hilflos zurück", sagte der langjährige Bundesliga-Manager der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung". Kruses Aussagen seien eine "bodenlose Unverschämtheit".

Auch Ex-Bundestrainer Jogi Löw hatte seine Schwierigkeiten mit Max Kruse. Das bestätigte der Ex-Profi nun auch im TV. Dabei ging es vor allem um seine Ausbootung aus der Nationalmannschaft vor der WM 2014. Kruse, der seine Karriere Ende 2023 beendet hatte, hatte damals einen Eklat ausgelöst, weil er sich eine Escortdame auf sein Hotelzimmer bei der Nationalelf bestellt hatte und dabei erwischt wurde.

Das soll ihn die Teilnahme an der Weltmeisterschaft gekostet haben. Davon ist zumindest der 36-Jährige überzeugt, wie er nun noch einmal vor laufenden Kameras als Teilnehmer der Realityshow "Promi Big Brother" betonte. Kruse sprach im Detail über den Escort-Eklat. Der 36-Jährige fühlt sich bis heute ungerecht behandelt, denn: Escorts bestellt, "das haben ja viele gemacht. Auch in dem Hotel und auch an dem Abend. Nur halt in einer anderen Etage", behauptete der ehemalige Profi. Seine Mitspieler seien nicht ermahnt worden. Für ihn hieß es hingegen: "Du kannst dich jetzt entscheiden, entweder konzentrierst du dich auf den Fußball, oder du spielst keine WM im Sommer." Er habe sich danach nichts mehr zuschulden kommen lassen – trotzdem wurde er nicht für die WM nominiert.

"Er war einfach nicht gut genug"

Löw hat erst kürzlich ebenfalls über die Ausmusterung von Kruse 2014 gesprochen. "Die Wahrheit ist: Er war einfach nicht gut genug", sagte der 64-Jährige der "Bild"-Zeitung und legte dann nach: "Wir wollten nach Brasilien gehen und Weltmeister werden im Fußball und nicht im Poker." Eine klare Spitze gegen den langjährigen Bundesligaspieler, der abseits des Platzes auch für seine Pokeraffinität bekannt ist.

"Max wäre manchmal besser in der Uwe-Seeler-Traditionself aufgehoben gewesen", sagte Löw vielsagend über seinen ehemaligen Schützling. "Das Tempo und die Dynamik in seinem Spiel: Das war einfach auch ein Stück weit zu wenig."

Kritisch geäußert hat sich Max Kruse wiederum über einen seiner Ex-Trainer: Lucien Favre, mit dem er bei Borussia Mönchengladbach zusammenarbeitete. "Das Problem bei Lucien Favre ist, dass, wenn du länger als zwei, drei Jahre mit ihm zusammenarbeitest, dann wird's halt für den Kopf schwierig. Weil der ist wirklich auf den Meter genau, auch im Training. Er wiederholt eine Sache zehn-, zwölfmal. Wenn du einen Meter falsch stehst, spricht er es an, und das geht dir einfach irgendwann auf die Nerven", so Kruse.

"Menschlich hatte ich mit ihm wirklich meine Probleme. Da bin ich wirklich angeeckt und wir waren jetzt nicht ganz auf der gleichen Wellenlänge." Allerdings lobte er Favre auch: "Bei dem lernst du halt richtig was."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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