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BVB: Dortmund-Trainer Nuri Şahin nach Bremen-Spiel genervt


"Muss schneller gehen"
BVB-Trainer Nuri Şahin nach Bremen-Spiel genervt

Von dpa
Aktualisiert am 01.09.2024Lesedauer: 3 Min.
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Nuri Şahin: Der BVB-Trainer war von dem Remis in Bremen wenig begeistert. (Quelle: IMAGO/Malte Ossowski/SVEN SIMON/imago)
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Der große Umbruch, die neuen Spieler, das neue System: Das alles lässt Dortmunds Nuri Şahin nach dem 0:0 in Bremen nicht als Erklärung gelten. Der neue Trainer hat hohe Ansprüche – und sagt das klar.

Es hätte einige gute Gründe gegeben, um angesichts dieser mäßigen Leistung von Borussia Dortmund nachsichtig zu sein. Der Champions-League-Finalist hat einen neuen Trainer, ein neues Spielsystem und noch dazu ein stark verändertes neues Team. Da kann ein 0:0 bei Werder Bremen am zweiten Spieltag der neuen Bundesliga-Saison schon mal passieren.

Allein: Es war der neue Dortmunder Trainer Nuri Şahin, der am Samstag nach dem Spiel keinen einzigen dieser Gründe gelten ließ. "Das ist ein Prozess, klar. Aber bei Borussia Dortmund muss dieser Prozess schneller gehen. Für uns ist dieser Punkt heute natürlich viel zu wenig", sagte er. "Als Borussia Dortmund müssen wir anders auftreten, auch wenn die Mannschaft Veränderungen hatte und einen neuen Trainer hat."

Spiele

Dass nach dem Totalumbau des Sommers vieles in Dortmund erst zusammenfinden muss, war diesmal deutlicher zu sehen als noch beim erfolgreichen Saisonstart gegen Eintracht Frankfurt (2:0) oder der Pflichtaufgabe im DFB-Pokal gegen Phönix Lübeck (4:1). Mutige Bremer setzten dem BVB vor 42.100 Zuschauern ordentlich zu. Am Anfang stellte Şahin sein 3-4-3-System schon früh auf eine 4-2-3-1-Formation um. Und am Ende spielten die Dortmunder sogar in Unterzahl, weil Nationalspieler Nico Schlotterbeck nach einem Foul an Justin Njinmah in der 73. Minute Gelb-Rot sah.

"Bei uns ist jedes Spiel Entwicklung", sagte Şahin über den großen Umbruch. "Nur bei diesem Prozess ist es wichtig, Spiele zu gewinnen. Das beschleunigt den Prozess."

Der 35-Jährige selbst ist als Nachfolger von Edin Terzić nur ein Teil der Veränderung auf allen Ebenen. Zusammen mit Sportdirektor Sebastian Kehl, dem neuen Sport-Geschäftsführer Lars Ricken und dem neuen Kaderplaner Sven Mislintat wickelte Şahin in diesem Sommer Transfers für rund 80 Millionen Euro ab. Maximilian Beier gab in Bremen sein Startelf-Debüt. Mit Stürmer Serhou Guirassy und Verteidiger Yan Couto waren zwei der fünf Neuzugänge sogar noch gar nicht dabei.

Auch ging der große Umbruch sogar noch weiter, als der BVB am Vorabend des Spiels schon längst in Bremen angekommen war. Denn Stürmer Sébastien Haller wurde als zehnter Abgang dieser Saison direkt aus dem Mannschaftshotel an den spanischen Klub CD Leganés verliehen. "Das ist die Brutalität des Geschäfts", sagte Şahin bei Sky. "Er setzt sich mit uns in den Bus nach Bremen und später am Abend ist er dann weg."

Zu viele Spieler abgegeben?

Aber auch nach dieser Erfahrung galt für den Trainer: "Der Transfermarkt hat seine eigenen Gesetze. Aber das sollte uns nicht daran hindern, dass wir unsere Spiele gewinnen. Es wäre eine sehr billige Ausrede, zu sagen, dass es an der Transferperiode lag."

Immerhin: Mit ihrer Kaderplanung als solcher zeigten sich die Verantwortlichen des BVB am Tag nach dem Ende der Wechselfrist sehr zufrieden. Auch wenn in Bremen zeitweise der Verdacht aufkam, dass die Borussia womöglich ein paar Spieler zu viel abgab und nun für eine lange Saison in der Bundesliga, dem neuen Champions-League-Format und im DFB-Pokal zu dünn besetzt ist.

Schon nach 52 Minuten hatten am Samstag alle vier Dortmunder Verteidiger eine Gelbe Karte gesehen. Şahin hatte aber nur noch einen Abwehrspieler auf der Bank, den er vorsorglich einwechseln konnte.

"Nicht mehr verdient"

Sportdirektor Kehl sieht diesen Punkt, verteidigte die Entscheidungen der sportlichen Leitung aber. "Ein Teil der Kaderplanung in diesem Jahr war, den Kader ein wenig zu verschlanken und mit jungen Spielern aufzufüllen, die hungrig sind und denen wir Spielzeit geben wollen", sagte er.

Kehl war derjenige, der in Bremen deutlich nachsichtiger auf die Dortmunder Leistung blickte als sein Trainer. Aber auch er sagte am Ende: "Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht. Daher haben wir heute nicht mehr verdient."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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