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Österreich: Signa-Gründer René Benko festgenommen


Signa-Gründer in Haft
Staatsanwaltschaft lässt René Benko festnehmen

Von t-online, jha

Aktualisiert am 23.01.2025 - 11:43 UhrLesedauer: 2 Min.
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René Benko: Der Unternehmer befindet sich in Haft. (Quelle: Expa/Johann Groder/APA/dpa/dpa-bilder)
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Die Schlinge um den umtriebigen Unternehmer aus Österreich zog sich zuletzt immer enger. Doch René Benko blieb auf freiem Fuß. Bis jetzt.

In Österreich ist der Gründer der insolventen Signa-Gruppe, René Benko, festgenommen worden. Gründe sind der Verdacht auf Betrug und Verdunklungsgefahr, wie die zentrale Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption in Wien am Donnerstag mitteilte. Die Signa Holding von Benko hatte Ende 2023 Insolvenz angemeldet; in Deutschland gehörte unter anderem die Warenhauskette Galeria zu Signa.

Benko wurde laut österreichischen Medienberichten in seiner Villa in Innsbruck festgenommen. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, es bestehe der "dringende Tatverdacht" bei mehreren Straftaten.

Benko, Gründer der Signa-Gruppe, stand seit Monaten im Fokus der Justiz. Sein Firmenimperium, das über Jahre hinweg mit komplexen Strukturen Milliarden erwirtschaftet hatte, war im Zuge finanzieller Schwierigkeiten kollabiert. Die Insolvenz von Signa gilt als eine der größten Pleiten in der Geschichte Österreichs. Seitdem rückten zunehmend fragwürdige Geschäftspraktiken sowie das Netzwerk des Unternehmers ins Visier der Behörden.

So soll Benko "faktischer Machthaber und wirtschaftlich Berechtigter" einer Privatstiftung sein und dies im Rahmen seiner persönlichen Insolvenz verheimlicht haben. Damit habe er Vermögenswerte verschleiert. Zudem soll er Investitionen von Gesellschaftern der Signa Holding als eigenen Beitrag zur Kapitalerhöhung ausgegeben und eine Beteiligungsgesellschaft und eine Villa am Gardasee in Italien ohne ausreichenden Gegenwert verkauft haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Unternehmer außerdem betrügerisches Konkursvergehen vor, weil er Vermögenswerte verschleiert und Vermögenswerte wie Waffen oder Uhren verborgen habe.

Ermittlungen begannen bereits vergangenes Jahr

Die Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption in Wien hatte ihren Angaben zufolge vor Kurzem ein gemeinsames Ermittlungsteam mit den Staatsanwaltschaften Berlin und München gebildet, um in den Verfahren rund um die Signa-Holding "unbürokratischer und effizienter" grenzüberschreitend ermitteln zu können. Demnach ermitteln die Staatsanwälte auch wegen Verdachts auf Investmentbetrug beim Projekt Franz am Bahnhofsvorplatz München. Ein Großteil des Geldes von Anlegern soll demnach "zweckwidrig verwendet" worden sein.

Bereits im vergangenen Jahr hatten umfangreiche Ermittlungen begonnen. Beamte führten Hausdurchsuchungen in Tirol und Wien durch, eine Sonderkommission wurde mit der Aufarbeitung des Falls betraut. Die italienische Justiz hatte bereits einen europäischen Haftbefehl gegen Benko ausgestellt. Dennoch ließen ihn die österreichischen Behörden bislang auf freiem Fuß. Nun wurde die Festnahme jedoch doch angeordnet. Die genauen Hintergründe dieser Entscheidung sind noch unklar.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur afp

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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