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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach Niederlage gegen BVB Müller sauer: "Man hat es in unseren Augen nicht gesehen"
Nach der Niederlage gegen Dortmund muss sich selbst Frohnatur Thomas Müller erst einmal sammeln. Bei der Ursachenforschung wird der Bayern-Star dann explizit.
"Zuversichtlich macht mich heute im Moment gar nichts" – Thomas Müller war in der Mixed Zone der Münchner Arena nach der 0:2 (0:1)-Niederlage seines FC Bayern gegen Borussia Dortmund alles andere als euphorisch.
Direkt im nächsten Satz entdeckte der Ur-Bayer aber zumindest ein zartes Pflänzchen der Hoffnung. Sobald sein Team am Dienstag wieder ins Training einsteige, stimme ihn wieder "alles" zuversichtlich. "So ist das Geschäft", erklärte Müller, der in der t-online-Einzelkritik die Note 4 erhielt.
Dennoch war selbst der notorischen Frohnatur anzumerken, dass die Niederlage im Prestigeduell gegen den BVB ihn zu einem guten Teil ratlos zurücklässt. Bestes Indiz dafür waren die folgenden Sätze: "Wir hatten nicht dieses Powerplay, diese Intensität. Man hat in unseren Augen nicht gesehen, dass wir es unbedingt wollen", urteilte Müller und fügte hinzu: "Wir haben gespielt und gespielt, gegen eine Dortmunder Mannschaft, die jetzt nicht unbedingt das Messer zwischen den Zähnen hatte."
Die Sache mit der Einstellung
Viel deutlicher hätte er Zweifel an der Einstellung der Bayern-Spieler, die zuvor auch Teamkollege Joshua Kimmich und Trainer Thomas Tuchel kritisiert hatten, nicht thematisieren können.
Bei der Suche nach den Gründen dafür tat sich Müller indes schwer. Allenfalls der vorherige Last-Minute-Sieg von Tabellenführer Bayer Leverkusen gegen 1899 Hoffenheim, durch den die Bayern nun 13 Punkte Rückstand zu Platz eins haben, fiel ihm ein.
"Emotional war es schon – um uns jetzt eine kleine Ausrede zu schaffen – ein kleiner Dämpfer, wenn Leverkusen es eben wieder schafft. Zum wiederholten Male", erklärte der Stürmer im Hinblick auf die beiden späten Tore der Leverkusener kurz vor sowie in der Nachspielzeit.
Am derzeitigen Tabellenstand ändert dieser Erklärungsversuch indes nichts. Und beim Blick auf das Bundesliga-Tableau resigniert Müller schon fast. Er wolle den Leverkusenern zwar erst zur Meisterschaft gratulieren, wenn es rechnerisch "so weit ist", aber unter dem Strich urteilte er mit Blick auf den Titel: "Jetzt ist das natürlich komplett vom Tisch."
- Interview mit Thomas Müller in der Mixed Zone der Allianz Arena