2. Fußball-Bundesliga Volle Fahrt Richtung Bundesliga: HSV nicht zu stoppen

Köln kassiert eine Pleite im Aufstiegsrennen, der Hamburger SV nimmt weiter Kurs auf die Bundesliga. Beim HSV darf Robert Glatzel wieder jubeln - es ist ein besonderer Moment für den Angreifer.
Robert Glatzel jubelte so hemmungslos wie schon lange nicht mehr. Der Angreifer des Hamburger SV, der in dieser Zweitliga-Saison mehrere Monate wegen einer Verletzung pausieren musste, riss sich von seinen Mitspielern los und feierte seinen Treffer beim 3:0 (2:0) in Nürnberg hochemotional vor den HSV-Anhängern in der Kurve. Die Hanseaten nehmen weiter Kurs auf die Bundesliga-Rückkehr.
"Das war eines meiner emotionalsten Tore", sagte der 31-Jährige über seinen Treffer zum 3:0. Das Feiern mit den Fans und der Mannschaft sei ein "ganz besonderer Moment" gewesen. Zuletzt hatte er vor seinem Sehnenriss in der Hüfte in Düsseldorf Anfang Oktober getroffen. Auch der bärenstarke offensive Außenbahnspieler Jean-Luc Dompé brillierte mit seinen zwei Treffern und der Vorlage für Glatzels Tor.
HSV so stabil wie lange nicht
Die Norddeutschen haben seit Mitte November nur eine Pleite kassiert und holten sich die Tabellenführung zurück. Der 1. FC Köln musste sich im Abendspiel gegen Hertha BSC 0:1 geschlagen geben. Der Zweitplatzierte aus dem Rheinland hätte mit einem Sieg den ersten Rang verteidigen können.
Nach sechs gescheiterten Aufstiegsversuchen der Hamburger seit dem Abstieg 2018 tritt der Club so stabil wie lange nicht auf. Aktuell dürfte vielen Beobachtern die Fantasie fehlen, wer den Traditionsclub noch von der sehnsüchtig angestrebten Rückkehr in die erste Liga abhalten soll. Bis auf die Niederlage in Paderborn (0:2) gewann der HSV gegen die größten Konkurrenten im Aufstiegsrennen alle Spiele in der Rückrunde.
Das Mannschaftsgefüge scheint komplett intakt. "Es war ein sehr wichtiger Sieg für uns nach einer sehr guten Trainingswoche", sagte Mittelfeldspieler Ludovit Reis. In einem Kurz-Trainingslager hatte sich das Team auf der Ferieninsel Mallorca vor dem Nürnberg-Spiel den Feinschliff für den Saisonendspurt geholt. Nach der Partie tauschten Glatzel und Reis die Trikots. "Wir haben in Spanien intensiv gearbeitet, haben an den Details gearbeitet und sind sehr positiv miteinander. Das hat man heute im Spiel gesehen", sagte der Niederländer Reis.
Kölns Keller: "Sehr ärgerliches Spiel"
Auf Mallorca wurde der 1. FC Köln nicht gesehen. Die Domstädter hatten sich den Abend natürlich ganz anders vorgestellt. Doch von einem Rückschlag im Aufstiegsrennen wollte Sport-Geschäftsführer Christian Keller nach der 0:1-Niederlage gegen Hertha BSC nichts wissen. "Rückschlag würde ich nicht sagen, aber ein sehr ärgerliches Spiel, in dem wir gerne die Punkte geholt hätten. Heute hat es nicht geklappt, wir analysieren und haken es ab", erklärte der 46-Jährige nach der Pleite gegen Hertha.
Die Kölner bleiben zwar auf einem Aufstiegsrang, haben aber auch die Grenzen aufgezeigt bekommen. "Wir haben es nicht geschafft, Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Das hatte heute viel mit dem Gegner zu tun. Das war eine bärenstarke Leistung der Berliner", befand FC-Chefcoach Gerhard Struber.
Höhepunkt der Partie war das Traumtor von Fabian Reese, der den Ball in der 46. Minute vom rechten Strafraumeck in den linken Torwinkel zirkelte. Da war selbst Keller begeistert. "Das Tor war überragend", sagte er. Eine überragende Leistung kann Köln am kommenden Freitag (18.30 Uhr/Sky) in Fürth gebrauchen, der HSV tritt parallel gegen Abstiegskandidat Eintracht Braunschweig an.
- Nachrichtenagentur dpa