Nach Kritik am Trainer Bundesliga-Absteiger suspendiert Neuzugang
Nach der Niederlage gegen den FC St. Pauli kritisierte Schalke-Verteidiger Timo Baumgartl seinen Trainer. Das zieht nun Konsequenzen nach sich.
Der FC Schalke 04 dümpelt nach der 1:3-Pleite beim FC St. Pauli weiterhin im Tabellenkeller der 2. Bundesliga herum. Im Anschluss an die Niederlage äußerte sich Timo Baumgartl am Sky-Mikrofon.
"Teilweise laufen wir Männern hinterher, dann sind Positionen übereinander – da ist keine Kompaktheit da. Das ist unser großes Problem", kritisierte der Neuzugang. "Wir sind immer einen Schritt zu spät." Die riskante Spielweise sei "die Philosophie vom Trainer, er gibt uns das vor und deswegen machen wir das auch als Mannschaft."
In der zweiten Halbzeit gegen die Hamburger sei es ein Stück besser gewesen, "aber wir spielen natürlich auch mit dem Feuer. Wenn man einen Schritt zu spät kommt, ist es brutal zu verteidigen", sagte Baumgartl und sprach von einer "risikohaften Sache".
Trainer Thomas Reis gebe den Spielern einen Plan mit, "aber es ist ein Stück weit auch schwer für uns, das so zu sehen, das so zu machen. Weil wir natürlich immer wieder in diese Situationen reinlaufen." 15 Gegentore nach sieben Spielen seien laut Baumgartl zudem "Wahnsinn."
Suspendierung und Geldstrafe: Baumgartl zeigt Reue
Baumgartls Kritik hat nun Konsequenzen. Der Verteidiger muss die nächste Woche bei der U23 trainieren, wie der Verein am Sonntag mitteilte. Dazu gibt es eine Geldstrafe.
"Die sportliche Leitung und das Trainer-Team sind jederzeit zu einem konstruktiven und kritischen Dialog mit der Mannschaft bereit, das haben die vergangenen Wochen gezeigt. Voraussetzung dafür ist, dass dieser intern stattfindet – denn nur dann kann er lösungsorientiert sein", kommentierte Sportdirektor André Hechelmann die Maßnahme.
Baumgartl zeigte sich danach einsichtig: "Was ich mit meinen Aussagen ausgelöst habe, war nicht meine Intention und darf einem Spieler mit meiner Erfahrung nicht passieren", so der 27-Jährige. "Deshalb habe ich Thomas Reis und André Hechelmann um Entschuldigung gebeten und bin sehr froh, dass sie diese akzeptiert haben. Ich weiß, dass nun ich gefordert bin."
Der Abwehrmann kam im Sommer von der PSV Eindhoven nach Gelsenkirchen und stand abgesehen vom 1. Spieltag in jeder Partie in dieser Spielzeit in der Startelf der Königsblauen. Zuvor spielte Baumgartl unter anderem auch für Union Berlin und den VfB Stuttgart.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa