Was sich jetzt alles ändert So läuft das neue Sprintrennen in der Formel 1
Beim Großen Preis von Großbritannien wird es erstmals ein Sprintrennen geben. Die Fahrer der Formel 1 sind wenig begeistert. t-online erklärt, wie das Rennwochenende abläuft.
Alles neu in Silverstone: Erstmals in ihrer gut 70-jährigen Geschichte veranstaltet die Formel 1 ein Sprintrennen, um die Startaufstellung zu ermitteln. Dadurch wird auch der übliche Ablauf eines Rennwochenendes komplett durcheinandergewirbelt. Die Verantwortlichen hoffen auf Spektakel, die Fahrer sind noch nicht wirklich überzeugt von den Plänen.
t-online erklärt die Einzelheiten.
So läuft das Rennwochenende ab:
►Freitag: Zum Auftakt gibt es nur ein freies Training (ab 15:30 Uhr im Liveticker bei t-online), die zweite Freitags-Session ist bereits ein erstes Qualifying (ab 19 Uhr im Liveticker bei t-online): Im gewohnten Format mit Q1, Q2, und Q3 geht es in drei Abschnitten um die Startaufstellung für den Sprint.
►Samstag: Um 13 Uhr steigt ein weiteres freies Training (im Liveticker bei t-online), anschließend folgt das neue Quali-Sprintrennen (ab 17:30 Uhr im Liveticker bei t-online).
Ein Drittel der Grand-Prix-Distanz ist zu absolvieren, in Silverstone sind das 17 Runden, und nach etwa einer halben Stunde soll dann die Startaufstellung für das Rennen am Sonntag stehen.
►Sonntag: Der Große Preis von Großbritannien startet um 16 Uhr (im Liveticker bei t-online).
Was soll das Sprintrennen bringen?
Erst einmal: Extra Punkte. Denn der Sieger des Sprintrennens sichert sich nicht nur die Pole Position beim Rennen am Sonntag, er bekommt auch drei WM-Punkte. Der Zweitplatzierte erhält zwei Punkte, der Fahrer auf Platz drei noch einen Zähler.
Aus Sicht der Formel 1 überwiegen bei diesem Ansatz die Chancen. Dient der Freitag sonst einzig der Vorbereitung, sollen nun Wettkampf-Sessions an allen drei Tagen das Wochenende aufwerten. Zudem sind die Regelhüter zuversichtlich, die Basis für 30 Minuten harten Rennsport gelegt zu haben. Während im Grand Prix etwa der Reifenverschleiß oftmals zu einer Lauertaktik führt, soll es im Sprint Vollgas über die gesamte Distanz geben.
Was denken Fahrer und Teams darüber?
Die Begeisterung hält sich in Grenzen. Kimi Räikkönen wusste bis vor wenigen Tagen nichts Genaues über den Ablauf, Lewis Hamilton glaubt gar, dass es "nicht besonders spannend" wird. Das Problem: Theoretisch können die Fahrer im Sprint deutlich aggressiver fahren als im Grand Prix – doch ein Ausfall im kurzen Rennen hätte einen ruinierten Sonntag zur Folge.
Deshalb ist auch Sebastian Vettel nicht gerade begeistert: "Wenn sich im Rennen Möglichkeiten bieten, wird man die ergreifen, aber das Wichtigste wird sein, dass man das Rennen beendet. Sonst startet man am Sonntag von ganz hinten." Wenig euphorisch ist auch WM-Spitzenreiter Max Verstappen, "weder dafür noch dagegen" sei er, sagte der Red-Bull-Star: "Aber natürlich will ich auch dieses Rennen gewinnen. Es gibt ja drei Punkte dafür."
Soll es Sprintrennen häufiger geben?
Nach Silverstone soll es auch in Monza und bei einem Übersee-Rennen einen Sprint geben, danach wird abgerechnet: Lohnt sich das Format, wird es auch in den kommenden Jahren bei einigen Rennen umgesetzt. Das normale Qualifying wird es aber wohl nie komplett ersetzen. "In Monaco zum Beispiel wäre es wohl kein Erfolg", sagte Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn: "Wir wollen die Sprint-Rennen eher als besondere Events über den Kalender verteilen."
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID