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Formel 1: Ex-Weltmeister Nico Rosberg – "Kommende Saison nicht Vettels letzte"


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Nico Rosberg
"Formel-1-Verbrennungsmotoren sind effizienter als Elektro"


Aktualisiert am 22.01.2020Lesedauer: 3 Min.
Nico Rosberg: Der Ex-Weltmeister macht sich immer noch viele Gedanken um die Formel 1.Vergrößern des Bildes
Nico Rosberg: Der Ex-Weltmeister macht sich immer noch viele Gedanken um die Formel 1. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)

Nico Rosberg wurde 2016 Weltmeister in der Formel 1 und beendete danach seine Karriere. Er ist inzwischen als Motorsportexperte zu sehen und interessiert sich auch für Nachhaltigkeit. Unter anderem engagiert er sich beim "Greentech Festival". Im Interview mit t-online.de spricht Rosberg über die Zukunft von Sebastian Vettel und wie man die F1 nachhaltiger gestalten kann.

Nico Rosberg erfüllte sich vor vier Jahren seinen großen Traum des Formel-1-Weltmeistertitels und beendete danach seine Karriere. Dennoch ist der Sohn des früheren Rennfahrers Keke Rosberg noch immer Experte im Motorsport und regelmäßig beim TV-Sender RTL zu sehen.

Die Nähe zur Formel 1 hat er nicht verloren und macht sich auch Gedanken über seinen ehemaligen Konkurrenten. "Ich glaube nicht, dass die kommende Saison die letzte von Sebastian Vettel sein wird", sagt Rosberg zu t-online.de. Er glaubt trotz des 2020 auslaufenden Vertrags des deutschen Fahrers an eine Zukunft Vettels in der Formel 1.

Der gebürtige Heppenheimer hat bei seinem Rennstall Ferrari nur noch einen Vertrag für die kommende Saison. Bisher hat es noch keine anderen Angebote für den viermaligen Weltmeister gegeben. Zudem hat sein Rennstall bereits mit seinem jüngeren Teamkollegen Charles Leclerc bis 2024 verlängert.

Rosberg über das Duell zwischen Vettel und Leclerc

Der Monegasse beendete die vergangene Saison als Gesamtvierter – einen Platz vor Vettel. Daher sieht Rosberg in der Konstellation einen großen Spannungsfaktor. Er sagt über seinen deutschen Kollegen: "Das ist eine große Herausforderung für ihn, das noch einmal umzudrehen." Vettel fährt seit 2015 für die Scuderia, konnte bisher keinen Titel mit den Italienern gewinnen. Rosberg weiter: "Er hat ein Team, was vermehrt auch seinen Teamkollegen Leclerc unterstützt, nicht nur ihn. Beide sind auf gleichem Level. Sein Teamkollege hat einen langfristigen Vertrag unterschrieben. Das ist ein Zeichen vom Team: 'Hey, wir bauen auf dich in der Zukunft.'"

Rosberg selbst kennt große Drucksituationen im eigenen Rennstall. Mit Lewis Hamilton hatte er bei den Silberpfeilen einen Teamkollegen, mit dem er sich dauerhaft duellierte. Ob die Situation zwischen Vettel und Leclerc einen ähnlichen Charakter hat? "Ich weiß nicht, ob das Duell von Vettel und Leclerc vergleichbar ist mit meiner Konkurrenz zu Hamilton damals. Hamilton und ich sind um die WM gefahren. Das war schon noch einmal was anderes", so Rosberg. Der Weltmeister gibt zu: "Die Konstellation wird Spaß machen."

"Die Formel 1 wird immer die Speerspitze des Motorsports sein"

Die Formel 1 ist aber nicht der einzige Fokus von Nico Rosberg. Als Investor ist er in die Formel E eingestiegen. Eine Konkurrenz zur Formel 1 sieht er nicht: "Die Formel 1 wird immer die Speerspitze des Motorsports sein, mit der größten Popularität weltweit." Die Formel E sei eine Plattform für Mobilität und spreche eine andere Zielgruppe an, "da die Formel E in den Innenstädten stattfindet und ein Spektakel für die ganze Familie mit einem Angebot ist, das über die reine Unterhaltung auf der Strecke hinausgeht".

Die Formel 1 soll bis 2030 emissionsfrei sein, wie im November 2019 beschlossen wurde. Zudem werden parallel dazu Maßnahmen umgesetzt, um Abfall und Energieverbrauch bei den Events zu reduzieren. "Ein Beispiel wären synthetische Kraftstoffe für die Flieger. Das ist ein großer Hebel, weil im Rahmen der Formel 1 viel geflogen wird. Wenn wir dort alles mit synthetischen Kraftstoffen machen würden, dann wäre das ein Riesenschritt", erklärt Rosberg. Er verweist aber auch auf die aktuelle Situation, um das Bewusstsein der Zuschauer zu sensibilisieren: "Die F1 verwendet derzeit den effizientesten Verbrennungsmotor der Welt, auch effizienter als ein Elektromotor, mit ganz viel Hybridpower."

Rosberg achtet in seiner Familie auf Nachhaltigkeit

Er selbst achtet auf Nachhaltigkeit, auch im Familienleben mit seiner Frau Vivian und seinen zwei Töchtern. "Ich bin kein Veganer, aber ich lebe sehr bewusst zu Hause und wir reduzieren unseren tierischen Konsum", so der 34-Jährige.

In den Jahren nach seiner aktiven F1-Karriere hat Rosberg unter anderem in das E-Scooter-Start-up Tier Mobility investiert und das Greentech Festival mitgegründet. Rosberg: "Die Umwelt zu erhalten, ist für alle wichtig. Für die Jugend ist es deren Zukunft." Besonders begeistert hat den früheren Mercedes-Piloten eine Begegnung beim Festival im vergangenen Jahr. "Ein Neunjähriger hat auf der Bühne gesprochen und es war unglaublich, mit welcher Leidenschaft er das Thema angegangen ist."

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