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Im Schwitzkasten von Singapur


Formel 1
Im Schwitzkasten von Singapur

Von dpa
Aktualisiert am 19.09.2024 - 13:44 UhrLesedauer: 3 Min.
Max VerstappenVergrößern des BildesDie Fahrer um Weltmeister Max Verstappen müssen in Singapur trinken, trinken, trinken. (Quelle: Vincent Thian/AP/dpa/dpa-bilder)

Singapur wird schon mal leicht gequält als "gutes Abnehmprogramm" bezeichnet. Hitze und Luftfeuchtigkeit machen das Formel-1-Nachtrennen zur Tortur. Ausgerechnet das Trinken kann zum Problem werden.

Der Schweiß rinnt. Das können Max Verstappen, Lando Norris & Co. gar nicht vermeiden, wenn der Formel-1-Tross in Singapur Station macht. Die Außentemperatur in dem Stadtstaat in Südostasien steigt auf mehr als 30 Grad, die Luftfeuchtigkeit durchbricht die Grenze von 80 Prozent und im Cockpit herrschen schwindelerregende 60 Grad.

Es ist aber nicht nur die Schwitzkur allein, die die Fahrer an die Belastungsgrenze treibt. Singapur ist ein Nachtrennen, was eine besondere Herausforderung für den Bio-Rhythmus und die Regeneration darstellt. Die Fahrer und die Teams halten sich aber an die europäische Zeit. Geschlafen wird bis mittags, wieder ins Bett geht es gegen sechs Uhr morgens.

Die Fahrer verlieren schon mal vier Kilo

Und all das sind nur die äußeren Bedingungen. Der verwinkelte Straßenkurs mit seinen 19 Kurven und den vielen Bodenwellen schüttelt die Fahrer spätestens am Sonntag (14.00 Uhr MESZ/Sky) kräftig durch. Nach dem mehr als eineinhalbstündigen Ritt durch den Leitplanken-Dschungel sind die Piloten dann auch rund vier Kilogramm leichter.

"Es ist eine schwierige Strecke. Man muss während des gesamten Rennens konzentriert bleiben", sagte Immer-noch-WM-Spitzenreiter Verstappen einmal, der im lahmenden Red Bull schon seit sieben Grand Prix auf einen Sieg hofft und noch nie in Singapur gewinnen konnte. "Es ist leicht, gegen eine Mauer zu fahren. Bei der Hitze ist es am schwierigsten, fast zwei Stunden lang konzentriert zu bleiben."

Kühler Fahrtwind? Keine Chance

Es gibt auch andere Rennen, die den Fahrern allein physisch eine Menge abverlangen. Bahrain, Miami oder seit 2021 Katar, wo einst etwa Logan Sargeant mit einem Hitzschlag ausschied oder Esteban Ocon in seinen Helm erbrach, sind extreme Herausforderungen. Doch in Singapur ist das Gesamtpaket einfach heftig.

"Es gehört mit Katar auf jeden Fall zu den Top zwei", meinte Mercedes-Pilot George Russell mit Blick auf die kräftezehrendsten Rennen des Jahres und bezeichnete die Tortur auf dem Marina Bay Street Circuit augenzwinkernd und leicht gequält als "gutes Abnehmprogramm". Man sei ja die ganze Zeit am Lenken. "Und weil es sich um einen Straßenkurs handelt, bekommt man bei 300 km/h keinen kühlen Fahrtwind wie in Spa oder Monza ab. Aber es macht Spaß, eine solche Herausforderung zu haben."

Strampeln in der Sauna

Wie bereiten sich die Fahrer auf solche extremen Herausforderungen vor? Ferrari-Fahrer Carlos Sainz veröffentlichte im vergangenen Jahr ein Video, auf dem man ihn in der Sauna auf dem Heimtrainer strampeln sah, um die Bedingungen zu simulieren.

"Es ist kein Geheimnis, dass dieser Ort ein bisschen wie ein Ofen für uns ist", bemerkte Sainz schon im vergangenen Jahr. Das Schwierigste sei es, bei der Dauerbelastung immer mental auf der Höhe zu sein, vor allem auf den besonders anstrengenden letzten Runden. "Wenn man Singapur überlebt, ist man für alles weitere in der Formel 1 gerüstet."

Wasser wird zu Tee

Schon in der Sommerpause legen die Fahrer bei ihrer Vorbereitung den Fokus auf Singapur. Trainiert wird etwa in mehreren Lagen Kleidung. Vor Ort tragen die Piloten Kühlwesten und tauchen zwischen den Einheiten ins Eisbad. Außerdem müssen sie mehr gekühlte Getränke mit hoher Konzentration an Glukose und Elektrolyten als sonst zu sich nehmen.

Während des Rennens ist die Flüssigkeitszufuhr aber gar nicht so unkompliziert. Trinkpausen wie im Fußball gibt es ja nicht. "Wir haben zwar Getränke im Auto, aber sie werden sehr schnell sehr heiß", berichtete Nico Hülkenbergs Haas-Teamkollege Kevin Magnussen einmal. "Irgendwann werden sie fast wie Tee und sind zu heiß zum Trinken. Ich neige also dazu, nicht zu viel zu trinken. Sonst schlägt das auf den Magen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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