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Kommunalwahl 2026: Nürnbergs Kultur-Bürgermeisterin Lehner hört auf


Julia Lehner hört 2026 auf
Bürgermeisterin verabschiedet sich – für größere Aufgaben?


19.03.2025 - 09:10 UhrLesedauer: 2 Min.
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Nürnbergs Kulturbürgermeisterin Julia Lehner: 2026 scheidet das CSU-Urgestein aus der Kommunalpolitik aus. (Quelle: IMAGO/Dwi Anoraganingrum/imago)
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Eine der Großen verlässt die Bühne: Kulturbürgermeisterin Julia Lehner hat ihren Rückzug aus der Kommunalpolitik erklärt. Es zieht sie nach Berlin. Nur vorübergehend?

Julia Lehner macht nach dieser Legislaturperiode Schluss mit der Kommunalpolitik. Nach 30 Jahren.

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Die 71-Jährige kann auf einen Lebenslauf zurückblicken, der beispiellos ist. Und das, obwohl sie in ihrer Biografie nie eine Karriere geplant habe. Das erzählt sie bei einer Pressekonferenz im Rathaus, die ausdrücklich nicht als Abschied verstanden werden soll.

Kommunalwahl 2026 wirft erste Schatten voraus

Sie sitzt dabei in einer Reihe mit Oberbürgermeister Marcus König, dem Fraktionsvorsitzenden Andreas Krieglstein und dem Bundestagsabgeordneten Michael Frieser, alle CSU. Seit drei Jahrzehnten behauptet Lehner erfolgreich ihren Platz in der seit jeher männerdominierten Parteispitze. Ihr Amt als Kulturbürgermeisterin will sie noch geregelt zu Ende bringen, bis am 8. März 2026 neu gewählt wird.

1996 nahm ihre Karriere im Nürnberger Stadtrat ihren Lauf. 2002 wurde sie zur Kulturreferentin ernannt. 2020 dann schließlich Kulturbürgermeisterin – oder Zweite Bürgermeisterin. Ihr Einsatz für die Kulturszene zahlte sich überregional, ja international aus. "Die Kraft der Kultur kann so viel bewegen", sagt sie.

"Wer Kultur stärkt, stärkt die Demokratie"

Ständige Herausforderung: der Kampf um die Mittel. "Die Kultur ist ein schwieriger Bereich", weil er in den Bereich der freiwilligen Leistungen falle, resümiert die promovierte Kunsthistorikerin. Aber sie habe bewiesen, dass man trotz Sparzwängen viel investieren und erreichen könne. OB König fasst zusammen: "Wer Kultur stärkt, stärkt die Demokratie."

So bewarb sich Nürnberg um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2025. Dem teuren Projekt aber fehlte der Rückhalt aus der Bevölkerung, am Ende gewann Chemnitz. Doch zum Beispiel mit der Kulturwerkstatt auf AEG und dem Z-Bau entwickelte sie neue Räume für künstlerisches Schaffen.

Insbesondere war Lehner die Erinnerungskultur und das NS-Erbe dieser Stadt ein Anliegen. Stolz sei sie darauf, was sie auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände geschaffen habe, erklärt sie. Wo früher Adolf Hitler Reden abhielt, entsteht heute ein Lern- und Begegnungsort. Nicht zuletzt hat sie das Memorium Nürnberger Prozesse zu einer international anerkannten Institution gemacht.

Kultur als immerwährende Baustelle

Es sind Projekte, die weit über ihre Amtszeit hinaus wirken werden. "Kultur ist eine einzige Baustelle", die immer wieder erneuert werden müsse, so Lehner. "Der Umgang mit Erinnerung ist eine ständige Aufgabe", ein nie endender Vorgang, ergänzt Parteifreund Frieser.

Wohin es sie jetzt verschlägt? Zunächst einmal nach Berlin. Dort berät sie bei den Koalitionsverhandlungen mit ihrer Expertise. Ist sie dort etwa auf den Spuren für das Amt der nächsten Kulturstaatsministerin? "Ich denke nicht über Optionen nach", antwortet Lehner auf die Frage nach einer möglichen Nachfolge von Claudia Roth. Diese Frage habe für sie im Moment keine Relevanz. Eine klare Absage klingt jedenfalls anders.

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