Modellprojekt in Nürnberg Autos müssen weichen: Hier wird der Verkehr bald stark eingeschränkt

Nürnberg testet die Umgestaltung von Straßen und Parkflächen in belebte Fußgängerzonen. Das Modellprojekt "Superblocks" hat internationalen Charakter.
In Nürnberg soll es mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität geben – dafür weichen Verkehr und Parkplätze. Im Stadtteil Gostenhof startet die Stadtverwaltung ein Modellprojekt mit sogenannten "Superblocks". Am 13. März 2025 beschloss der Verkehrsausschuss die Umsetzung, die bis Anfang Juni 2025 erfolgen und ein Jahr lang getestet werden soll. Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich erklärt, dass dies pünktlich zur Sommersaison für mehr Aufenthaltsqualität in der Stadt sorgen soll.
Die Idee der "Superblocks" kommt aus Barcelona und zielt darauf ab, den Durchgangsverkehr weitgehend zu unterbinden. Das Konzept gibt es zum Beispiel auch schon in Berlin mit den "Kiezblocks" oder auch in Leipzig.
In Gostenhof sollen neue Aufenthaltsflächen entstehen, darunter Sitzmöglichkeiten, Grünflächen, Spielplätze und Veranstaltungsorte. Das Konzept wurde in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Bürgerverein und Initiativen aus dem Stadtteil entwickelt und am 27. Februar 2025 bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung vorgestellt.
58 Parkplätze im öffentlichen Raum weichen
Um den Autoverkehr zu verringern, sind vier neue Straßenunterbrechungen geplant: an der Adam-Klein-Straße / Müllnerstraße, Denisstraße / Glockendonstraße, Austraße westlich Kernstraße sowie Bärenschanzstraße / Zickstraße.
Jedoch: Allein die Verkehrsführung der relativ engen Straßen zu ändern, wird nicht ausreichen, um diese "Superblocks" zu formen. Parkplätze müssen weichen. Insgesamt 58 im öffentlichen Raum. Das betrifft folgende Abschnitte: Denisstraße zwischen Mendel- und Nützelstraße sowie Preißler- und Paumgartnerstraße, und Volprechtstraße zwischen Kern- und Untere Kanalstraße. Diese Bereiche eigneten sich aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens besonders gut für autofreie Zonen, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Nürnberg.
Einjähriger Modellversuch
Zusätzlich soll in der Austraße zwischen Kern- und Müllnerstraße ein verkehrsberuhigter Bereich oder eine Fußgängerzone entstehen – dies wird noch mit den Bürgern sowie lokalen Initiativen abgestimmt. Von der besseren Lebensqualität profitieren sollen dort insbesondere die Kindertagesstätte, der Bolzplatz und der Aktivspielplatz. "Nun liegt es an den Menschen in Gostenhof, die neuen Fußgängerbereiche zu nutzen und mit Leben zu füllen", fasst Baureferent Ulrich zusammen.
Nach Abschluss des einjährigen Modellversuchs wird eine Evaluation durchgeführt. Basierend auf diesen Erfahrungen entscheidet der Verkehrsausschuss über die Beibehaltung oder Aufhebung der Maßnahmen.
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