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Nürnberg | Baugrube am Aufseßplatz: Anwohner wollen EWF am Schocken


Jahrelange Brache
Baugrube am Aufseßplatz: Anwohner fordern neue Lösung

Von Lea Maria Kiehlmeier

07.01.2025 - 16:33 UhrLesedauer: 2 Min.
Sören Schöne, Ümit Sormaz und Karin Schöne (v. l. n. r.) vor der Baugrube am Aufseßplatz: Sie beklagen eine Verwahrlosung des Viertels.Vergrößern des Bildes
Sören Schöne, Ümit Sormaz und Karin Schöne (v. l. n. r.) vor der Baugrube am Aufseßplatz: Sie warnen davor, dass die Gegend zum Problemviertel werden könnte. (Quelle: Lea Maria Kiehlmeier)
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Seit Jahren herrscht auf der Baustelle am Aufseßplatz Stillstand. Die Anwohner fürchten, dass die Gegend zum Problemviertel wird – und machen einen Vorschlag.

Auf dem Aufseßplatz geht seit 2021 nichts mehr. Eigentlich wollte die niederländische Baufirma Ten Brinke Group hier Büroflächen, einen Kindergarten und mehr als 200 Wohnungen im sogenannten Schocken-Carré bauen. Im Herbst 2024 sollten die Arbeiten beginnen – doch passiert ist bisher nichts.

"Für die Menschen in der Nürnberger Südstadt ist die Situation kein Zustand", sagt Karin Schöne. Sie ist Mitglied im Bürgerverein Nürnberg-Süd. Weil nichts vorangeht, haben sie im November Unterschriften gesammelt und an die CSU-Stadtratsfraktion geschickt. Darin heißt es unter anderem: "Wir bitten Sie, sich für unseren Stadtteil einzusetzen, damit die Baustelle fertiggestellt werden kann und unser Stadtteil nicht zum Problemviertel wird." Alkohol- und Drogenkonsum auf dem Platz und in den öffentlichen Toiletten gebe es schon heute.

Bürgerverein bringt neue Idee ins Spiel

Daniel Ulrich (SPD), Baureferent der Stadt Nürnberg, schreibt auf Anfrage von t-online, dass für das Areal seit Monaten eine gültige Baugenehmigung existiert. Aktuell laufe aber eine Klage eines Anwohners gegen die Baugenehmigung, die ein Risiko darstellen könnte. Ten Brinke, die Firma, der das Gelände gehört, sagt auf Nachfrage: "Wir sind mit möglichen Endinvestoren im Gespräch. Die Situation ist weder für uns noch die Anwohner zufriedenstellend." Man arbeite mit Hochdruck, könne aber noch nicht sagen, wann die Gespräche erfolgreich abgeschlossen sind.

Der Vorsitzende des Bürgervereins Nürnberg-Süd, Ümit Sormaz (FDP), bringt jetzt eine neue Idee ins Spiel: Auf dem Gelände könnte ein Teil der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät (EWF) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) untergebracht werden.

Aktuell befindet sich die EWF noch in der Regensburger Straße. Seit mehreren Jahren ist aber klar, dass sie einen neuen Standort braucht. Ursprünglich sollte dieser auf dem Schöller-Gelände im Nürnberger Norden entstehen, diese Pläne mussten durch die Pleite des Projektentwicklers aber begraben werden.

Fehlendes Bekenntnis zur Südstadt

Statt die Situation auszusitzen und abzuwarten, wären alternative Ideen "ein Bekenntnis zur Südstadt", so Bürgervereinsvorsitzender Sormaz. "Aus dem Baureferat hört man oft nur die Aussage 'Das geht nicht', statt Optionen zu suchen." Laut Daniel Ulrich sei das knapp 7000 Quadratmeter große Gelände zu klein für die gesamte Fakultät und es sei unter den Umständen "weder zeitnah noch kosteneffektiv", sie dort unterzubringen. Die Stadt Nürnberg wolle alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Fakultät in Nürnberg zu halten, so Ulrich. Zuständig sei aber der Freistaat Bayern. "Wir können helfen und unterstützen, entscheiden können wir nicht."

Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, das für die Universitäten zuständig ist, erklärte auf t-online Anfrage, dass verschiedene Optionen für die EWF geprüft werden sollen. Es gebe aber keinen fixen Zeitpunkt, an dem die Fakultät das Gebäude in der Regensburger Straße verlassen müsste.

Ob der ursprüngliche Plan vom "Schocken-Carré" 2025 endlich in Gang kommt oder die Idee von Ümit Sormaz Gehör finden wird, bleibt also weiterhin ungewiss.

Verwendete Quellen
  • Termin vor Ort mit Karin Schöne, Ümit Sormaz
  • Anfrage beim Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst
  • Anfrage an Daniel Ulrich
  • Telefonat mit Ten Brinke

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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