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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Dürfen uns nicht darauf verlassen" Analyse: Ein Dutzend marode Brücken in Bayern
Nach dem unerwarteten Brückeneinsturz in Dresden ist die Sorge um den Zustand der Brücken des Landes groß. In Bayern sehen Experten eine besonders hohe Gefahr.
Zwölf der hundert marodesten Brücken Deutschlands stehen in Bayern. Das zeigt eine Analyse der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e. V. Betroffen sind die Brücken in Eltmann, Staffelbach, Kist, Ansbach, Regensburg, Pocking, Ferthofen, Kirchstockach sowie je zwei Brücken in Marktbreit und Piding.
Die Experten haben die Brücken in Bayern mit Noten zwischen 3,3 und 3,5 bewertet. Schlechter ist der Zustand der Brücken lediglich in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen.
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Die Politik und die Autobahngesellschaft des Bundes müssten jetzt handeln, so Marco Götze, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft. "Gerade bei Autobahnbrücken dürfen wir uns nicht darauf verlassen, dass das nächste Unglück so glimpflich verläuft wie der Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden."
Experten untersuchten bundesweit Tausende Brücken
Die Experten haben nach eigenen Angaben aus insgesamt 3.786 Autobahnbrücken von mindestens 50 Metern Länge diejenigen mit den schlechtesten Zustandsnoten identifiziert. Die Untersuchung stützte sich auf die regelmäßig von der Bundesanstalt für Straßenwesen veröffentlichte Brückenstatistik.
Die Bewertung hingegen basiere auf Zustandsnoten, die akute Schäden und Abnutzungserscheinungen angebe. Zudem gibt es den sogenannten Traglastindex, der die Leistungsfähigkeit der Brücke gemessen an Alter und Material bewerte.
- Mit Material der dpa
- Analyse der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V.