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Nürnberg | ehemaliges H&M-Callcenter: Webhelp-Mitarbeiter demonstrieren


Ehemaliges H&M-Callcenter
Mitarbeiter bespitzelt, verkauft und jetzt entlassen


19.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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Fußgängerzone in der Innenstadt Nürnbergs mit Blick auf die Lorenzkirche: In einer Bank hinter der Kirche hat es einen Bombenalarm gegeben.Vergrößern des Bildes
Die Fußgängerzone in Nürnberg (Archivbild): Hier wird am Samstag vor einer H&M-Filiale demonstriert. (Quelle: Archivbild/Marius Schwarz/imago-images-bilder)

Rund 300 Callcenter-Mitarbeiter haben inzwischen die Kündigung erhalten. Auch wenn das Callcenter gar nicht mehr H&M gehört, wollen die Beschäftigten die Modekette in die Pflicht nehmen.

Die Mitarbeiter des ehemaligen H&M-Callcenters in Nürnberg sind leidgeplagt. Zunächst sammelte die Modekette systematisch deren private Daten, wenig später verkauften die Schweden das Callcenter samt den Beschäftigten an einen Dienstleister. Die Firma namens Webhelp wickelt seitdem den Kundeservice für H&M ab. Sie will nun den Standort in Nürnberg dichtmachen und sucht stattdessen im Kosovo nach Personal. Am Samstag demonstrieren die Mitarbeiter deshalb gemeinsam mit Verdi vor der neuen H&M-Filiale in der Königstraße.

Ziel der Aktion sei es, auch den alten Arbeitgeber in die Pflicht zu nehmen. "Trotz jahrelanger Loyalität werden die Mitarbeiter durch günstigere Arbeitskräfte im Ausland ersetzt", sagt der Betriebsratsvorsitzende Günter Oliver Schäfer. Webhelp habe ihm und seinen rund 300 Kollegen inzwischen zum 30. November gekündigt.

Zugestellt wurden die Kündigungen nicht persönlich – sondern von einem Kurierdienst. "Das nehmen wir als Spott wahr, wir sind uns gerade nicht sicher, wer uns an der Nase herumführt", so Schäfer weiter. Zum einen habe H&M in einem Schreiben an seine ehemaligen Mitarbeiter bekundet, dass diese "hochgeschätzt" seien und dem Unternehmen ihre Zukunft wichtig sei.

Nürnberg: Luftballons sollen am Samstag aufsteigen

Andererseits begründe Webhelp die Schließung des Callcenters in Nürnberg damit, dass H&M nicht bereit sei, die Kosten für den Weiterbetrieb zu tragen, sagt Schäfer. Diese seien in Deutschland selbstredend höher als im Kosovo. H&M äußerte sich auf eine t-online-Anfrage bislang nicht.

Schäfer sagt, dass seine Kollegen dennoch weiterhin auf eine Lösung hofften. Am Samstag treffen sie sich ab 11 Uhr zu der Demonstration in Nürnbergs Innenstadt. Gegen 13 Uhr wollen sie vor der Filialen des Moderiesen Luftballons steigen lassen. Verdi sagt, diese seien ein Zeichen für die Abwanderung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Günter Oliver Schäfer
  • Pressemitteilung von Verdi vom 19. Juli 2024
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