Nürnberg: Norisring und Demo auf Frankenschnellweg im Rechtsstreit

Am Samstag bremst eine Demonstration den Frankenschnellweg aus. Die Veranstalter des Norisring-Rennens haben deshalb einen Anwalt eingeschaltet.

Autofahrer sollten am Samstagnachmittag um den Frankenschnellweg in Nürnberg lieber einen Bogen machen. Dort demonstriert ein breites Bündnis, dem sich unter anderem der Bund Naturschutz sowie "Extinction Rebellion" angeschlossen haben, gegen den Ausbau des Frankenschnellwegs und für eine "menschengerechte" (und nicht autogerechte) Stadt.

Der Zeitpunkt der Demonstration ist nicht zufällig gewählt. Während die Klimaschützer mit Fahrrädern, Inlinern, Skateboards und vielem mehr ihre Runden auf der Stadtautobahn drehen, rasen einige Kilometer weiter die PS-starken Rennwagen der DTM über den Norisring. Man wolle einen Gegenpol zum Rennen schaffen und für emissionsfreie Alternativen werben, hieß es vorab von dem Bündnis, das seine Demonstration zunächst "Noris Ring Biking" genannt hatte.

Die Botschaft wurde auch gehört. Der Motorsport Club Nürnberg reagierte prompt und ließ über einen Anwalt Mahnungen an die Organisatoren der Demonstrationen schicken – Streitwert: 100.000 Euro.

Gestritten wird um das Markenrecht

Der Grund dafür sind angebliche Markenrechtsverletzungen. Der Veranstalter sagte "nn.de", dass "Norisring" schon seit zwei Jahrzehnten als geschützte Marke gelte. Man wolle deshalb nicht dulden, dass jemand diesen Namen für eine andere Veranstaltung verwende – auch um zu verhindern, dass jemand einen Zusammenhang sieht.

Die Organisatoren der Demonstration wollen davon nichts wissen. Sie sagen, dass durch die Wortmarke nur kommerzielle Waren und Dienstleistungen im geschäftlichen Verkehr geschützt seien. Nicht aber allgemein – und damit auch nicht für eine Demonstration, die auf die Rennstrecke Bezug nehme.

Dann drohen Stau und Sperrungen

Dennoch haben sie ihre Demonstration nun in "Noris Biking" umbenannt. Allerdings, so betonen sie, sehen sie keine Schuld bei sich. Tom Konopka vom Bund Naturschutz sagt: "Ein Großakteur mit finanzstarken Geldgebern zwingt uns hier zur Verwendung von Mitgliedsbeiträgen für eine Rechtsverteidigung und interveniert gegen die gemeinnützige Arbeit des Vereins, mit der die Mobilitätswende angeschoben werden soll."

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Unabhängig vom Streit um den Namen wird am Samstag auf dem Frankenschnellweg demonstriert. Die Polizei rechnet mit Behinderungen zwischen 16 und 22 Uhr. Die Fahrbahn wird zeitweise komplett gesperrt. Wer kann, soll möglichst weiträumig ausweichen.