Verdi-Tarifstreit geht weiter Stadtwerke und Müllabfuhr streiken am Donnerstag
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Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst sind erneut gescheitert – jetzt reagiert die Gewerkschaft Verdi mit einem Warnstreik. Was Nürnberger wissen müssen.
Die Gewerkschaft Verdi verschärft die Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst: Am Donnerstag werden auch in Nürnberg zahlreiche Beschäftigte der Stadtwerke, der Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie der Müllverbrennung ihre Arbeit niederlegen. Nach Angaben von Verdi sind Streikversammlungen geplant, darunter eine zentrale Kundgebung auf dem Kornmarkt.
"Die Beschäftigten in den Stadtwerken, den Wasserver- und Abwasserentsorgungsbetrieben sowie in der Müllverbrennung arbeiten seit Jahren am Limit", erklärte die Gewerkschaft. Ziel sei es, mit einem besseren Tarifvertrag mehr Fachkräfte zu gewinnen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Direkte Auswirkungen des Streiks am 20. Februar auf die Nürnberger Bevölkerung seien laut Verdi nicht zu erwarten.
Verdi: 92 Prozent der Energie-Unternehmen hat Personalprobleme
Eine aktuelle Studie habe ergeben, dass die Energiebranche massiv unter Fachkräftemangel leide. Innerhalb eines Jahres sei der Anteil von Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, freie Stellen zu besetzen, um 29 Prozent auf jetzt 92 Prozent gestiegen. Es sei dringend notwendig, Fachkräfte zu halten und zu gewinnen. Das sei jedoch nur mit guten Arbeitsbedingungen und einer besseren Entlohnung möglich.
Von den Streiks betroffen sind neben Nürnberg auch weitere Städte in Bayern, darunter Landshut, Aschaffenburg, Bayreuth und Bamberg. In Augsburg und Schweinfurt werden ebenfalls Streikversammlungen abgehalten.
Keine Fortschritte in den Verhandlungen
Die zweite Verhandlungsrunde am Montag und Dienstag blieb ergebnislos. Verdi fordert ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr im Monat. Zudem sollen besonders belastende Berufe wie im Gesundheitsbereich höhere Zuschläge erhalten. Auch drei zusätzliche freie Tage stehen auf der Forderungsliste der Gewerkschaften.
Die Arbeitgeber haben bislang kein Angebot vorgelegt. Insbesondere die Kommunen warnen vor finanziellen Engpässen und verweisen auf hohe Schulden. Ob sich der Tarifkonflikt weiter zuspitzt, dürfte sich in den kommenden Wochen entscheiden.
- Pressemitteilung Verdi, 19. Februar 2025
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa