Nürnberg | Christkindlesmarkt: Das halten Besucher von dem Weihnachtsmarkt

Wie zufrieden sind die Besucher mit dem Christkindlesmarkt? Das wollten Forscher der TH Nürnberg herausfinden. Ihre Ergebnisse zeichnen ein spannendes Bild.

Der Christkindlesmarkt ist ohne Zweifel die wichtigste Veranstaltung in Nürnberg. So wichtig, dass auch jetzt, mitten im Hochsommer, an seiner Weiterentwicklung gearbeitet wird. Noch im Spätherbst 2023 sind in Nürnberg diverse Weihnachtsmarkt-Rankings mit bangen Blicken beobachtet worden. In einer Aufstellung ist der Christkindlesmarkt erst gar nicht aufgetaucht, in anderen hat er relativ schlecht abgeschnitten.

Die Methoden hinter so manchem Ranking kann man allerdings getrost als fragwürdig bezeichnen – teils hat der persönliche Geschmack eines Autors entschieden, teils Dinge wie die Zahl von Instagramposts. Um ein detailliertes Bild darüber zu erhalten, was die rund zwei Millionen Besucher von dem Städtlein aus Tuch und Holz halten, haben Wissenschaftler der Technischen Hochschule sie befragt. Die Ergebnisse sind am Dienstag vorgestellt worden.

Manche Gäste flogen für den Christkindlesmarkt um die halbe Welt

Untersucht worden ist zum einen, wie der typische Christkindlesmarktbesucher aussieht. Ergebnis: Der typische Besucher ist eher eine Besucherin und die ist überwiegend zwischen 20 und 29 Jahre alt. Auffällig ist, dass immer mehr Besucher von weiter weg – aus ganz Bayern, Deutschland oder gar aus dem Ausland – zum Christkindlesmarkt anreisen. Der Anteil der Besucher aus Nürnberg und der Metropolregion ist hingegen (verglichen mit den Ergebnissen der letzten Befragung 2019) rückläufig.

Fast 17 Prozent der Gäste reisen mittlerweile aus dem Ausland an. Die meisten davon kommen aus den USA, gefolgt von europäischen Nachbarländern wie Österreich und der Tschechischen Republik.

Andere Gäste nahmen noch eine viel weitere Anreise nach Nürnberg in Kauf. Immerhin 2,1 Prozent der ausländischen Gäste kommt, so die Erhebung, aus Australien. Das Land auf der Südhalbkugel ist neben den USA das einzige nicht europäische Land, das in der Statistik auftaucht.

Kein Wunder also, dass auch die Hotellerie in der Stadt von dem Markt profitiert. Fast ein Drittel aller Besucher blieb nämlich nach dem Marktbesuch über Nacht in Nürnberg. Die Mehrheit davon verbrachte gleich mehr als eine Nacht in der Frankenmetropole.

So zufrieden sind die Besucher mit dem Markt

Gefragt haben die Forscher auch, wie zufrieden die Gäste mit dem Markt sind. Das Aushängeschild der Stadt kassierte dabei wie auch 2019 die Schulnote 1,9 für den Gesamteindruck.

Am kritischsten waren dabei, wenig überraschend, die Besucher aus der Stadt (Note 2,1) und der Region (Note 2,0). Internationale Gäste gaben dem Markt hingegen sogar die Note 1,5. Am besten wurden insgesamt die Dekoration der Stände und die Freundlichkeit der Verkäufer bewertet (jeweils Note 1,7). Am schlechtesten die Besucherdichte und das Preisniveau (jeweils Note 2,8).

Markt soll behutsam weiterentwickelt werden

Yvonne Coulin, Geschäftsführerin der Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg, freut sich über die positiven Ergebnisse der aktuellen Besucherbefragung und sagt: "Die hohen Zufriedenheitswerte bestätigen unsere Einschätzungen: Der Christkindlesmarkt bleibt ein Besuchermagnet."

Nürnbergs Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier bezeichnete den Weihnachtsmarkt als "Leuchtturm" im Stadtmarketing. Die Referentin betont: "Als eine der bedeutendsten Traditionsveranstaltungen Nürnbergs geht der wirtschaftliche Nutzen des Christkindlesmarkts weit über die Gebühreneinnahmen hinaus." So profitierten Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie, Museen und viele andere Branchen von der Großveranstaltung.

Weiter kündigte Heilmaier an, dass man sich auf den Ergebnissen nicht ausruhen und den Christkindlesmarkt behutsam weiterentwickeln wolle. "nn.de" berichtet etwa davon, dass künftig mehr veganes Essen angeboten werden soll. Zudem solle es mehr Selfie-Spots geben.